Mit dem Sommer ist es wie mit der Dankbarkeit – ich dankbare, wenn ich abends auch mal draußen sitzen kann, ohne zu erfrieren, aber – naja – mein Lieblingsding ist es dennoch nicht. Ich mags, wenn es im Sommer regnet.
Ich bin eher so Typ Rock. Mit Gummistiefeln und Regenjacke. Genau mein Style!
Dennoch gibt es ein paar Dinge, die ich auch dem Sommer abgewinnen kann. Und ein paar Dinge haben auch just mit meinem Lieblingsthema zu tun. Essen. Essen kann ich ja in jeder Jahreszeit und egal, wie warm oder kalt es draußen oder drinnen ist. Menschen, die mir erzählen, dass sie im Sommer weniger essen, weil, es ist so heiß und sie brauchen nicht so viel … die hinterlassen Fragezeichen in meinem Kopf. Wie geht das? Ich kann immer essen. Auch wenn es heiß ist. Sogar Lasagne. Das ist mir völlig Wumpe. Ich nehm auch Schweinshaxe bei 35 Grad im Schatten. Eine Auswirkung auf meinen Appetit hat der Sommer (leider) nicht.
Essen ist momentan tatsächlich wieder ein Thema. Ich bin in den letzten Wochen nicht nur gedanklich aus dem Ruder gelaufen. Ich mag es gar nicht so sehr thematisieren, das ist wie mit so vielen Dingen. Es sind immer Aufs und Abs. Wichtig ist nur, dass es kein Tiefseetauchgang wird, bei dem ich mich heillos in Schlingpflanzen verheddere. Wichtig ist nur, dass ich immer wieder auftauche, um in Ruhe Luft zu holen und –
Stachelbeeren zu essen!
Sommerzeit ist Beerenzeit
Heute habe ich meinen Lieblings-Bauernladen besucht, ich wollte Erdbeeren holen für die Jungs. Mit Erdbeeren geht es ja los, die gehören für mich allerdings in den Frühling …
Richtig in Fahrt komme ich im Sommer, mit den restlichen Beeren. Johannisbeeren in rot, schwarz, gold. Haha. Bald beginnt auch die Fußball-EM. Da kann ich Johannisbeerenflagge zeigen 😉
Mein absolutes alljährliches Highlight ist die Stachelbeere!
Heute also hat der Sommer begonnen. Im Lieblings-Bauernladen gab es die ersten Stachelbeeren. Ich bin vor lauter Freude wie ein kleines Kind durch den Laden gehüpft und habe gleich zwei Verkäuferinnen einen Haufen Guter Laune bereitet. Mit der Einen hatte ich gerade erst vergangene Woche gesprochen und ihr erzählt, dass ja die Stachelbeeren mein Highlight sind … bei ihr sind es Himbeeren, und Himbeeren sind ja eigentlich mein Lieblingsobst …
Himmelbeeren!
Also, jetzt habe ich gerade einen kleinen inneren Kampf, welche Beere denn wirklich die große Liebe ist. Ich glaube – bei der Himbeere ist das so, die bekomme ich fast das ganze Jahr und auch tiefgefroren. Damit mache ich oft Smoothies oder Quarkspeisen. Ich liebe frische Himbeeren vom Bauern, das ist sowieso das Allerbeste!
Aber! Die Stachelbeere bekomme ich maximal drei Wochen im Jahr. Da gehe ich natürlich ganz anders mit um. Stachelbeerenzeit ist Wunderzeit. Da verzichte ich sogar auf die Schweinshaxe. Meist nehme ich auch einen Kredit bei der Bank auf, um all diese Beeren zu bezahlen. Weil, ich esse ja dennoch auch die mit der Johannis, der Him und der Erd. Und, meine Leidenschaft teile ich mit Menschen. In meiner Wohnung. Kleine Menschen. Mit großem Hunger.
Was nur der Sommer kann
Nur der Sommer kann Beeren.
Nur der Sommer kann Pommes.
Nur der Sommer kann nackt baden.
Nur der Sommer kann die ganze Nacht im Biergarten sitzen.
Nur der Sommer trägt leichte Kleider.
Nur der Sommer lutscht Stangeneis.
Nur der Sommer tanzt im Regen.
Knallbunt. Farbenfroh. Überblühend.
Wenn ich das Schwitzen, die geschwollenen Beine und Füße, die Trägheit und das Gefühl, direkt zu schmelzen, falls ich mich versehentlich bewege, einfach mal wegdenke, ist der Sommer eigentlich ganz schön.
Lecker in jedem Fall!
Was mich eigentlich stört, ist – dass ich im Sommer in keinem Fall Bauch, Beine und Busen kaschieren kann. Der Sommer bringt alles ans Licht. Auch das Hüftgold. Im Sommer bei 35 Grad gelassen schick auszusehen, ist die hohe Kunst. Die ich gar nicht beherrschen will. Ich nehme den Sommer jetzt so, wie er ist. Leuchtend rot mit Beerengeschmack!
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