Herein 😀
Heute kann einfach so Besuch kommen, weil, heute bin ich total aufgeräumt! Im Kopf und in der Bude. Der Eingangsbereich, der seit Wochen wie die Ablagestelle für Menschen auf der Durchreise aussieht, ist aufgeräumt. Hausschuhe, Sportschuhe, das Frühstücksdeckchen aus der Schule, eine Tüte mit Werken aus dem Kunstunterricht, also, Kunstwerke, Lanyards mit Badges unterschiedlicher Konferenzen, Haaröl und Ladekabel.
Ein buntes Eingangssammelsurium, auf das noch Jacken, Taschen samt Tücher und Mützen on Top kamen.
Aufgeräumt, von mir selbst, heute morgen!
Ebenso aufgeräumt, von mir selbst, ist unser Esstisch, der im Wohnzimmer steht. In der Küche war und ist kein Platz für einen Esstisch, daher wandern wir zum Essen ins Wohnzimmer.
Ich sitze gern am Esstisch, wir alle tun das gern. Und gern lassen wir auch was liegen, so das sich auch hier ein buntes Allerlei tummelt. Stifte neben To-Do-Zetteln, Briefe und Kontoauszüge, Ideenzettel und Hausaufgaben, Vokabelkarten und Kassenzettel. Bücher. Zeitschriften. Zettel von der Schule. Malstifte, Origamipapier und ein Papierflieger. Ein paar Steine, die K5 gesammelt hat, ein paar Schrauben die zu was weiß denn ich gehören und ein Geschenk Gutschein von meinem 50. Geburtstag. Der war vergangenes Jahr. Dazu natürlich Becher, Löffel, Wasserkaraffen und der Eierschalensollbruchverursacher.
Und was habt ihr so auf dem Esstisch?
Ich, gerade? Nix mehr. Ich habe eingetragen (die Kassenzettel ins Haushaltsbuch), abgeheftet, abgehakt, weggeworfen, an den Kühlschrank gehängt und Platz geschaffen. Fühlt sich voll gut an! Ich klopf mir selbst auf die Schulter 😃
Eine unverhoffte Aufgabe aus der Arbeit, die mir am letzten Arbeitstag auf den Schreibtisch gefallen ist, lag hier auch noch herum. Die habe ich heute auch noch mit Humor erledigen können.
Wuselflink und fröhlich, selten bin ich so entspannt in meinen Urlaub gestartet. Meist war nicht klar, was ist größer, mein Chaos oder meine Erschöpfung?
Noch vor vier Wochen dachte ich, ich müsse mich krank schreiben lassen – ich war so müde und wieder so traurig und mein Alles ist mir über den Kopf gewachsen. Überforderung, nicht nur im Job, aber vor Allem dort.
Und siehe da – irgendwie habe ich die Kurve bekommen. Sogar das Single-Mom-Dasein, also, der Zustand, dass ich seit zwei Wochen keine Kinder um mich habe, hat den Zustand nicht verschlimmert. Im Gegenteil. Mir geht es täglich besser. Und jetzt, wo ich das eben geschrieben habe, habe ich direkt Angst, das es morgen wieder schlechter wird. Haha.
Was habe ich getan, damit es besser wird?
Ich habe mir bewusst gemacht und mir eingestanden, dass es mir tatsächlich nicht gut geht. Erster Schritt. Ich will das meist erstmal nicht wahr haben, weil, ich bin doch gesund, verdammt!
Ich habe kommuniziert und auf der Arbeit Bescheid gegeben, wie es mir geht.
Ich habe Aufgaben abgegeben im Job und um Verständnis gebeten.
Ich habe meinen Anspruch daheim runtergeschraubt und nur das Notwendige erledigt.
Ich habe den Kindern gesagt, wie es mir geht, und auch hier um Verständnis und konkret um Unterstützung gebeten.
Ich habe das sowohl daheim als auch im Job bekommen.
Ich war schon letzte Woche einen Tag in der Sauna und habe abgeschaltet. Das war super, auch wenn ich im Grunde zu erschöpft war, um überhaupt saunieren zu können.
Ich habe mich auf die Challenge mit meinem Sohn eingelassen und bin jeden Tag 10000 Schritte gelaufen. Die Bewegung hat mir gut getan.
Ich habe dabei etwas gefunden, das mir daheim verwehrt geblieben wäre – die Freude an Klaviermusik.
Jetzt höre ich jeden Abend vor dem Schlafengehen Klaviermusik und sitze dabei in meinem aufgeräumten Schlafzimmer.
Das alles zahlt darauf ein, dass es mir wieder besser geht. Das ist ein sehr schönes Gefühl. Heute kam sogar die Kreativität und die Freude zurück…
Ich habe vorhin ganz unbeschwert mit einem mir unbekannten Menschen gelacht 😊… Möge mir die Freude ganz lang erhalten bleiben 🤗
Und jetzt ist es Zeit für den nächsten Aufguss. Ich bin nach all der getanen Arbeit in der Sauna. Gleich gibt’s Sanddorn als Duft. Ich liebs!
Zeit und Ruhe für mich und ein ganz aufgeräumtes Gefühl in mir. Ein leises Kichern auch, das in mir aufsteigt wie Blubberbläschen im Sektglas. Ein Gefühl wie – Urlaub.
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