Mama ist allein daheim. Ein wilder Zustand, den ich so selten erlebe, dass ich den im Kalender knallbunt anmalen müsste. Seltenes Erleben. Meine täglichen Taktgeber sind fort und lassen mich allein. Wie taktlos!
Besondere Herausforderung als Single Mom: Feierabend machen!
Weitere Herausforderung als Single Mom: rechtzeitig ins Bett gehen!
Es ist, als könne ich jetzt durchgehend am Rechner vor mich hin existieren. Weil ja niemand Hungers schreit und auch niemand Socken sucht und noch niemander zum Fußball will. Ich bin ganz allein. Allein allein.
Ich habs auch noch nicht begriffen. Sobald ich es begriffen habe, ist es ja sowieso auch schon wieder vorbei 😉
Wir haben Sommerferien. In den Sommerferien verwaise ich meist ein wenig. Weil Kinder beim Papa sind. Meist K3 und K4 für drei Wochen und K5 für eine Woche … Sein Vater arbeitet unerfreulich viel im Sommer und kann sich unerfreulich wenig um seinen Sohn kümmern.
Dieses Jahr ist es anders! Ich habe K5 direkt in der ersten Ferienwoche verschifft, auf eine Ferienfreizeit. Eine Woche auf Wiedersehen. Danach ist er einen halben Tag bei mir und geht direkt weiter zu seinem Vater, diesmal direkt für 1,5 Wochen. Das sind ganz neue Zeiten für mich! Das ist länger als sonst! Ich bin herausgefordert, dahingehend, ein kinderloses Leben zu führen.
Meist führt das dazu, dass ich rund um die Uhr irgendwas arbeite, allerdings ohne Sinn oder Verstand und ohne das Gefühl, am Ende wirklich was gearbeitet zu haben. Mein normales Press an Druck ist weg und somit wird weniger fertig, als anzunehmen sei. Meist ist die Wohnung am Ende einer kinderfreien Zeit NOCH UNORDENTLICHER und meine Jobs sind alle nicht done.
Ich kenn das.
Ich fühl mich auch meist irgendwie amputiert und allein gelassen.
Dabei sehne ich nichts mehr herbei, als mal einfach meine Ruhe zu haben von all den Fragen, die Achtjährige ganztägig stellen. Ich will einfach mal meine Ruhe.
Um dann mit der Ruhe meine Probleme zu haben.
Ich bin gespannt, ich habe mir die Woche einfach vollgepackt, damit ich keinen Single-Blues bekomme. Ich habe Termine. Die üben Druck aus – pünktlich zu sein. Ich bin drei Tage in Berlin diese Woche. Und am Samstag mache ich das, was ich mir seit Wochen wünsche – ich verschwinde den gesamten Tag in der Sauna und rede mit niemanden. Da finde ich Ruhe. Sogar in mir.
Ich gönne mir also – eine freie Zeit, ohne Kinderfragen, ohne Kinderlachen, ohne Kinderessen. Ich kann mit Freundinnen Essen gehen, die ganze Nacht wachbleiben, morgens verkrumpelt Kaffee trinken, all das tun, was Andere auch tun. Also – was tun eigentlich Andere? Also, die, die keine Kinder haben?
Ich fahre jetzt runter und genieße den Luxus, mit mir und einem Berg Wäsche allein zu sein. Immerhin ein wenig Geruch habe ich noch behalten, von diesen Kindern.
Schreibe einen Kommentar