Heute wars knapp mit der Schritt-Challenge, und das, obwohl ich auf einer großen Konferenz war. Man sollte meinen, dass man da locker flockig einen Haufen Schritte erläuft – aber irgendwie sind wir heute eher gesessen und gestanden. Auch im Zug. Sitzen. Stehen. Sehr wenig Gehen.
Auf den letzten Metern zum Auto und nach Hause habe ich dann mein Ziel erreicht und feier mich – für weitere 10.000 Schritte und dafür, diesen irren Trip nach Berlin erneut geschafft zu haben. Wie im Vorjahr – Mittwoch los, Freitag Nacht zurück, dazwischen ein Haufen Emotionen. Eindrücke, auch an den Füßen. Schuhe können im Laufe des Tages immer kleiner werden, ist mein aktueller Eindruck. Besonders eindrücklich sehe ich das an den kleinen Zehen. Die sehen ganz gequetscht aus …
Ansonsten habe ich ein wenig Wasser eingelagert und mir einen Schokoladenbauch angefuttert. Ich bin wieder rund, auch wie im vergangenen Jahr. Wie eigentlich immer – im Sommer. Erstaunlich, genau in der Jahreszeit, wo die Kleider immer luftiger werden und ich mich besonders gern verstecken möchte – weil ich so rund bin – genau da bin ich auch besonders rund. Ich bringe fast mein Kampfgewicht von letztem Jahr vor der Kur auf die Waage, und das führt nicht dazu, dass ich mich strahlend wohl fühle in meiner Haut. Im Gegenteil. Es war so schön, vor 4 Monaten, mit 4 Kilo weniger. Alles sah besser aus. Meine Haut. Mein Bauch. Meine Stimmung.
Wobei, halt, meine Stimmung – die ist ja das einzige Element, dass gerade abnimmt. Richtig erfolgreich abnimmt. Nur – genau da wollte ich gar nicht abnehmen. Ist ein bisschen wie Diät, da quälst du dich mit nix essen und der Bauch bleibt einfach genauso wie immer. Dafür hast du keinen Busen mehr. Oder keinen Arsch mehr. Du nimmst immer genau da ab, wo du es nicht wolltest. Wie bei mir – an der Stimmung.
Ich habe das sehr angestrengt wahrgenommen, dass das ein Zusammenspiel ist. Zwischen Abnahme und Zunahme. Wenn die Stimmung abnimmt, nimmt mein Körpergewicht zu. Und umgekehrt ist das genauso. Wenn meine Stimmung zunimmt, nimmt mein Körpergewicht ab. Eventuell ist es auch umgekehrt – wenn mein Körpergewicht abnimmt, nimmt meine Stimmung zu – das könnte sein. Ich tippe aber eher auf Variante 1. Weil ich nunmal – erstmal mein Gewicht halte, wenn die Stimmung kippt. Und dann wird es arg. Dann zieht der Körper nach und lagert sich gute Stimmung in Form von Schokolade auf die Hüfte.
Theoretisch hatte ich für ab Sonntag eine weitere Fastenzeit eingeplant. Schon Anfang des Jahres war das der Plan. Und tatsächlich täte mir das verdammt gut. Ich stecke fest in einer widerkehrenden Schokoladenspirale und ich hasse es. Aber gerade fehlt mir die Kraft, um daraus wirklich auszubrechen. Das Fasten könnte natürlich auch total positiv darauf einzahlen und mich empowern. Das tut es in der Regel immer und danach bin ich leichter, sowohl am Körper als auch am Kopf. Aber – ich schwimme noch in einer Selbstzweifelsuppe. Wenn ich da jetzt das Fasten drauf setze, kann das zu schwer werden und ich geh unter. In der Suppe. Ich hatte Fasten, in denen ich vor allem mental angestrengt war und viel Ruhe brauchte. In dem all meine Themen vorbeikamen. Ich will nicht riskieren, dass mir das jetzt auch passiert.
Naja. Tatsächlich denke ich gar nicht so sehr darüber nach, dass das ja mental anstrengend sein könnte. Tatsächlich denke ich eher darüber nach, dass ich mir absolut nicht vorstellen kann, nicht zu essen. Ich will einfach durchgehend essen. Essen, essen, essen. Gerade erscheint es mir absolut unvorstellbar, jetzt nicht zu essen. Das Essen kompensiert meinen Stress und meine schlechte Stimmung. Dabei wäre meine Stimmung viel besser, wenn ich weniger essen würde.
Ein Teufelskreislauf. In meinem Kopf. Rund um Abnahme und Zunahme von Stimmungen. Der Bauch ist gar nicht das Problem. Mich stört eher, dass mir die Begeisterung fehlt, die Ausstrahlung, die Freude. Die Stimmung. Ich bin schleppend. Das konnte ich schon schöner.
Fokus also auf Stimmungszunahme. Das Gewicht und das körperliche Wohlgefühl pendeln sich darauf dann automatisch ein. Was kann ich tun, für eine Stimmungszunahme?
PAUSE!
Also, doch Fasten und eine Essenspause einlegen, zumindest für 3-4 Tage? Es müssen ja nicht 5 oder 6 Tage sein. Eine kurze Auszeit ist besser als gar keine Auszeit …
Ich nehme die Gedanken mal mit. In die Sauna, in der ich morgen Pause mache. Ich war jetzt länger nicht dort, da der Vater von K5 seit Wochen beruflich unterwegs ist. Ich freue mich sehr – es ist mein erster freier Tag seit über einem Monat und ich habe es sehr vermisst.
Morgen in der Sauna denke ich mal darüber nach, was mir helfen kann, damit meine Stimmung wieder zunimmt. Gerade fühle ich mich zumindest stark genug, das anzugehen und mich damit auseinanderzusetzen. Was mir fehlt. Was mir hilft. Was mich zunehmend abnehmen lässt. Damit ich mich wieder wohl fühle, in Körper und Geist.
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