leerstehend

In der Leere denken wir, allein zu sein. Uns einsam fühlend, unverstehend, leerstehend. Selten irren wir uns so sehr wie hier.

Nirgends sind mehr Menschen.

Die Leere ist voll. Wir sind nur zu abgelenkt, um zu sehen, was hinter dem Nebel unserer Gedanken steht. Alleinstehend. Die Leere der Anderen und deren Schmerzen.

Wir sind viele, gefangen in einer Leere, die sich anfühlt, als läge sie allein auf uns.

Leere Betäubungsmittel gibt es viele. Rauschhaft prosten sie dir zu und verdichten den Nebel, das Nichts, wabern um dich, begleiten dich durch den Tag. Sie füllen deinen Feed und geben dir kurz das Gefühl, voll im Leben zu sein. Leere Hülle, deren Trauer sich anschmiegt.

Leere kann nur mit Liebe gefüllt werden. Einzig echte Gefühle können den Nebel durchbrechen. Es braucht keine Menschenmassen – sich leer und allein zu fühlen funktioniert auch unter Millionen, am Puls der Zeit, mit Alkohol, Drogen oder Fernsehen, mit Schokolade, dem Smartphone oder in der Disco. Leerstehende Menschen brauchen Liebe. Liebe ist die Einzige, die lächelnd gegen die Dunkelkeit und den Nebel anstrahlen kann. Liebe ist Licht, hell, warm, fähig, dich zu füllen, mit Freude, Leichtigkeit und einem neugierigen Glucksen, gleich einem kleinen Kind, dass in einer Scherbe einen Diamanten sieht.

Liebe ist stark. Freundschaft ist stark.

Es hilft nichts, du musst die Türen öffnen, damit die Liebe einziehen kann. Leerstehende Häuser verfallen. Leerstehende Menschen ebenfalls.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert