Fastenzeit

Es ist Zeit, zu fasten. Zur Ruhe zu kommen, langsamer zu werden, Körper und Geist zu entlasten. Über mein letztes Fasten habe ich mich hier ausgelassen:
Fasten im April 2024

Fasten bedeutet für mich vor allem – mutig sein. Ich esse für mein Leben gern, Essen ist Trost, Nahrung für Seele und Körper. Essen ist Geselligkeit, Gemeinschaft. Essen ist Liebe. Viele meiner täglichen Gedanken kreisen um das Thema Nahrung und Nahrungsbeschaffung.

Mit dem Fasten nehme ich eine Pause. Um in Ruhe dem Essen einen neuen Geschmack zu geben. Bewusstsein zu schaffen für das, was ich esse, wie ich esse, wann und wo ich esse. Das gelingt mir mit etwas Abstand ganz wunderbar. Diese Möglichkeit bietet sich mir beim Fasten.

Meine Erfahrungen aus dem Fasten teile ich hier. Ich möchte an der Stelle darauf hinweisen, dass es meine subjektive Einschätzung zum Fasten ist und ich jedem empfehle, sich vorher beim Hausarzt zu erkundigen. Was mir gut tut, ist nicht automatisch passend für Andere.

Warum will ich fasten?

Beginne mit dem Warum. Wenn du dein Warum findest, finden sich Wann, Wo und Wie von ganz alleine.

Ein passendes Ziel zu finden kann seine Zeit dauern. Vielleicht lauert der entsprechende Gedanke schon auf deiner Zunge und freut sich, wenn du ihn aussprechen kannst. Vielleicht darfst du auch tiefer in dich hineinhören.

Vielleicht bringst du ein gesundheitliches Thema mit, oder du willst fasten, um dich mental zu unterstützen.

Es lohnt sich in jedem Fall, sich hinzusetzen und die Gedanken dazu aufzuschreiben. Mir hilft dabei ein DIN A4 Zettel, liniert, von A bis Z durchgezählt. Ein Brainstorming mit einer AZ-Liste. Ich schreibe zu jedem Buchstaben etwas auf. Und sei es noch so absurd. Es finden sich wunderbare Warum.

Ein paar gedankliche Anstupser gebe ich dir gerne mit:

  • Dem inneren Schweinehund den Stinkefinger zeigen
  • Stolz sein auf mich und meinen Körper
  • Zucker reduzieren
  • Koffein reduzieren
  • Spüren, dass ich ohne Zucker und ohne Koffein fröhlich und leistungsstark sein kann

Daraus folgt:

  • Erholung für Körper und Geist
  • Mentales Wachstum
  • besserer Schlaf
  • Gute Laune
  • Steigerung der Kreativität
  • Schöne Haut

Und ich für mich nehme Motivation mit für eine Ernährungsumstellung

Fasten ist für mich der Start in die Umstellung meiner Ernährung

Dabei ein kleines Achtung – Ziele für nach dem Fasten dürfen kleinteilig sein. Ein – ich esse nie wieder Schokolade – führt voraussichtlich zu Frust. Es geht eher darum, klare Ziele zu fassen, wie:

  • ich verzichte auf Zwischenmahlzeiten
  • ich trinke keine Cola mehr
  • ich esse langsamer und kaue jeden Bissen 30 mal
  • ich mache keine Butter mehr unter die Nutella
  • ich esse vor 20 Uhr das letzte mal
  • irgendetwas anderes, das für dich relevant ist

Eine Sache! Beginne langsam, mit einer Sache. Es wird wunderbar sein, den Fokus auf einer Sache zu haben und dieses zu einer neuen, guten Gewohnheit zu machen.

Wann und wo passt Fasten in meinen Alltag?

Eine gute Frage, für die ich selbst noch nach einer für mich passenden Antwort suche. Nun habe ich in Kur gefastet – in vermeintlicher Ruhe, die Fastenspeisen wurden mir zubereitet, ich hatte auch ansonsten eine komplette Versorgung – auch für mein Kind. Dazu, ein paar Anwendungen und in Summe, viel Ruhe. Dennoch habe ich im Fasten gemerkt, dass es mir schwer gefallen ist.

Mein früheres Fasten war im Alltag, mit Job, mit Kindern, und ich erinnere, dass ich mich stark und selbstbestimmt gefühlt habe. Daher starte ich im Mai in eine weitere Fastenwoche, für mich, ohne Kur und ohne Begleitung. Ich werde auch darüber berichten – wie es mir damit geht, wo die Unterschiede liegen, was ich daraus empfehlen kann.

Und dennoch – ich bin ich, und du bist du. Was für mich wunderbar ist, kann für dich der Alptraum sein. Und umgekehrt. Herauszufinden, wie viel Ruhe du brauchst, ist deine Aufgabe.

Tatsächlich ist der Frühling mit all seinen erwachenden Sinnen eine gute Zeit, um zu Fasten. Gerade, wenn es ein erstes Fasten ist.

Außerdem ist es wichtig, dass du mit deinem Arzt, deiner Ärztin darüber sprichst – um sicher zu stellen, dass deine Gesundheit zu deinem Vorhaben passt. Es gibt einige Ausschlußkriterien fürs Fasten, dazu zählen:

  • schwere Herz- und Nierenerkrankungen
  • Essstörungen
  • Krebserkrankungen
  • Gicht- oder Gallenprobleme
  • Kinder!!
  • Schwangere und Stillende

Du leidest unter Stoffwechselerkrankungen oder chronischen Erkrankungen? Dann ist ein Gang zum Arzt Pflicht.

Wie will ich fasten?

Nach Buchinger, mit Gemüsebrühe und Tee.

Und:

In Ruhe!

Also, sogar ich will in Ruhe fasten, auch wenn ich meinen normalen Alltag als wenig ruhig bezeichnen würde 😉
Ich bereite mich sinnvoll auf die Zeit vor, in der ich meine Verdauung in Ruhe lasse. Ich arbeite in der Zeit zum Beispiel im Homeoffice. Ich kaufe die Lebensmittel für die Kinder vorher ein, so dass ich die ersten Tage ohne Einkauf auskomme. Ich spreche mit den Menschen, die von meinem Fasten betroffen sind – zuerst in meinem persönlichen Umfeld, dann auch im joblichen Umfeld.

Ich reduziere alle lauten, störenden Faktoren und plane Spaziergänge und einen Mittagsschlaf mit ein.

Was brauche ich für die Fastenzeit?

Für mich ist es ein Fasten in Fülle! Man sollte meinen, mit ein wenig Gemüsebrühe und Gemüsesaft wird das eine günstige Woche 😉
Tatsächlich kaufe ich vorher ein und es kommen doch einige Sachen zusammen:

  • Glaubersalz zum Abführen
  • Körperpflegeöl, ich bevorzuge Dr. Hauschka und da Moor Lavendel Öl (beruhigend) und Birken Arnika Öl (nach dem Sport)
  • viel frisches Obst für den Entlastungstag
  • viel frisches Gemüse für meine Gemüsebrühe
  • Badezusatz
  • Körperbürste (eine einmalige Anschaffung, die hält länger als einmal fasten)
  • Gemüsesaft (alternativ kann man den auch selbst pressen)
  • Pflaumensaft (von Rabenhorst, der schmeckt so gut, den will ich gar nicht selbst pressen)
  • Wärmflasche, falls keine vorhanden ist (für den Leberwickel)
  • dicke, gemütliche Socken (die Füße sind oft kalt im Fasten)
  • Gesichtsmasken (einfach, weil es gut tut, sich zu pflegen)

Die Haut ist trockener im Fasten, ganz wichtig ist daher, viel stilles Wasser zu trinken und sich einzucremen. Der Körper dankt es!

Im April habe ich zum ersten Mal seit langer Zeit wieder gefastet, während meiner Mutter-Kind-Kur. Gemeinsam mit 10 anderen Frauen. Meine Erfahrungen kannst du gerne nachlesen. Natürlich ploppen gerade in einer so enthaltsamen Zeit viele persönliche Dinge auf. Es ist auch der Geist, der fastet. Und auch der hat einiges zu erzählen. Manches davon ist lustig, manches lehrreich (vor allem für mich selbst).

Meine Erfahrung aus dem Fasten im April 2023 kannst du hier nachlesen: FastenApril23

Alltagsfasten. Nachdem das Fasten in Kur gut war, will ich herausfinden, ob das Fasten im Alltag vielleicht sogar besser sein kann. In jedem Fall wird es anders sein. Selbstbestimmter, unabhängiger und dabei auch schwieriger. Oder doch leichter? Keine Gruppe von 10 Frauen und niemand, der mir Gemüsebrühe kocht. Dafür – ich, die ich Mairübchen in die Suppe geben kann. Weil ich es selber tue.

Mein Fasten im Alltag ist Grund genug, zu schreiben. Für mich, als Vergleich und als Erinnerung. Für dich, als Anhaltspunkt: FastenMai2023

Alltagsfasten, mit Anteilen im Urlaub. Relativ kurz entschlossen und zweifelnd, habe ich mir diese Zeit des Wandels als nächste Fastenzeit ausgesucht. Die Blätter verfärben sich und fallen, der Herbst steht mitten in der Tür. Wie wird es sein, wenn die Natur nicht wächst sondern sich im Gegenteil nach der Ernte zurückzieht? Macht das einen Unterschied für mich und meinen Körper?

Ich weiß nur, dass ich dieses Mal sehr viel zurückhaltender bin und viel Kopfarbeit nötig ist. Ich bin trotz Urlaub an drei Terminen eingeladen, zu denen es auch Essen gibt. Das lässt mich schon im Vorfeld nachdenken, ob ich ohne dieses Mitessen klar komme. Dabei weiß auch der Erfahrung der letzten beiden Fasten, dass es gar kein Problem für mich ist.

Warum ich fasten will? Ich stehe unter Stress und spüre das vor allem daran, dass ich wieder in alte Routinen zurückgefallen bin. Ich esse jede Stunde irgendwas. Manchmal auch was gesundes. Mein Körper mag das nicht, der möchte ohne Zwischenmahlzeiten in die nächste „ordentliche“ Mahlzeit begleitet werden. Das ist auch mein Ziel für dieses Fasten. Wieder ohne Zwischenmahlzeiten auskommen!

Ich ahne, bis ich das Essen, das von Müdigkeit und Stress gesteuert wird, mit mir in Einklang gebracht habe, wird Zeit vergehen. Es wird auch nach diesem Fasten noch nicht gut sein. Aber ich lerne jedes Mal dazu, erkenne inzwischen auch sehr deutlich, was mit mir passiert. Und wenn ich mich auf diese Weise stärken kann, dann nutze ich diese Weise. Und faste.

Lesen könnt ihr meine diesmaligen Fastenerfahrungen hier: FastenOktober2023

Mein Start ins neue Jahr! Nachdem alle drei Fastenerfahrungen im Jahr 2023 mich mental und körperlich gestärkt haben, will ich diesen Booster auch in 2024 für mich nutzen. Für meine mentale Gesundheit und im Kampf gegen den Nagelpilz, der sich gerade in Fastenzeiten deutlich verbessert. Mein Kampf für meine Gesundheit geht also in eine weitere Runde.

Für Januar habe ich das schon im November des letzten Jahres beschlossen. Dennoch beschleicht mich wieder ein Gefühl von Angst. Schaffe ich das? Mit allen Herausforderungen drumherum? Ein wenig muss ich grinsen ob des Gedankengangs, weil – was ich dreimal geschafft habe, das schaffe ich wohl auch noch weitere dreimal!

Drei ist die Zahl, die mich auch 2024 begleiten darf. Eins davon, im Januar. Ein weiteres, im Mai. Und, wenn alles so läuft wie ich mir das wünsche, kommt Nummer drei im Oktober. Da ich keinesfalls so viel Urlaub habe, plane ich jetzt anders. Ich arbeite. Allerdings ohne dass mein jüngster Sohn um mich ist – ich habe also eine deutliche Entlastung im Alltag. Ich koche nicht für kleinere Kinder!

Ältere Kinder, wie meine Teenager, lernen in dieser Phase, was es heißt, sich selbst zu versorgen. Inklusive Einkaufen. Ich unterstütze gerne, halte aber die Finger vom Herd, damit ich mich nicht an der heißen Herdplatte verbrenne. Mein Auftrag: Teenager goes Selbständigkeit !!

Ich weiß, dass ich inzwischen mental stark genug bin für diese Herausforderung. Meine Ruhe im Alltag finde ich dennoch. Mit Mittagsschlaf und früher Bettruhe. Und mit wenig Medien. Nur dem Schreiben bin ich treu. Und dem Arbeiten – wozu gesagt sei, dass ich meinen Job an den meisten Tagen auch im Schlaf machen kann. Die Stressphasen aus dem Sommer 2023 habe ich aufgearbeitet. Ich bin gänzlich angekommen. Und im angekommen sein komme ich zur Ruhe. Und gönne meinem Kopf eine weitere Runde Mentales zur Ruhe kommen.

Ich habe keinen Mangel! Ich bin satt!

Lesen könnt ihr meine diesmaligen Fastenerfahrungen hier:
Fasten im Januar 2024