am Strand

Mit den Füßen im Wasser, kleineren und größeren Wellen ausweichend, den Rock hochgeknotet, die Schuhe im Rucksack, die Nase im Wind und die Haare alle naslang hinter die Ohren streichend. Eine Muschel aufhebend, sie schimmert schwarz. Den Quallen ausweichend, sie könnten weh tun.

Ich bin heute viel gelaufen, am Strand. Oben, auf der Promenade, unten, am Wasser, dazwischen, auf weichem Sand. Morgen habe ich Muskelkater. Das weiß ich, weil ich heute schon welchen habe 😉

Dafür, dass ich keine Hitze mag und auch keinen Strand mag und Sommer sowieso doof finde, dafür war das heute richtig schön! Die Entscheidung, nach Zandvoort zu fahren und mir die Street Art im Ort anzuschauen, war eine gute Entscheidung. Außerdem wollte ich am Strand entspannen. Soweit das mitten in der Hochsaison möglich ist, an einem sehr sonnigen Tag.

Wie mir heute erzählt wurde, hätte ich letzte Woche wohl weniger Menschen am Strand gesehen. Es hat wohl die letzte Woche nur geregnet …
Nun, ich mag die Nordsee bei Regen …
Ich habe es aber heute, ohne Regen, auch sehr genossen. Es waren viele freundliche Menschen unterwegs. Eine Stimmung, wie im Urlaub, so ganz leicht, entspannt. Verrückt, weil – tatsächlich ist ja Urlaub! Ich habe Urlaub, und heute war mein erster Urlaubstag! Und er war ganz wunderbar!

Es gab viele bunte Eindrücke für mein Hirn und echte Begegnungen. Mittags in einer dieser Strandbars hatte ich einen Sonnenplatz bekommen. Der war mir zu sonnig, ich bat also darum, drinnen oder im Schatten sitzen zu dürfen. Hinter mir stand eine Familie mit einem Baby, die ebenfalls gern Schatten haben wollten … wir hatten dann das Vergnügen, gemeinsam in einer Art Lounge zu sitzen, im Schatten. Und kamen ins Gespräch. Menschen, die in Haarlem wohnen. Wie es wohl ist, in einer so schönen Stadt zu wohnen? Oder sieht man die Schönheit eventuell nicht mehr, weil sie immer um einen ist?

Veda, das Baby, gerade mal 5 Monate alt, saß eine zeitlang auf meinem Schoß, damit Mama, Papa und der große Bruder auch was essen konnten. Ich war sehr happy. Ein Baby. Ein kleiner, speckiger Mensch saß auf meinem Schoß und fühlte sich wohl. Ich liebe es! So ein schönes Geschenk, einen kleinen Menschen halten zu dürfen. Neben all dem Bunten und dem Sandigen war das heute mein kleines Highlight. Es war auch schön, ein Gespräch mit den Eltern zu führen. Wenn man allein reist, passiert das mitunter, dass man sehr wenig spricht …

Mittagsbowl

Dieses Mal allein reisen spreche ich tatsächlich wenig. Ich habe auch hier im Hotel noch keinen Kontakt aufgenommen. Ich bin sehr mit mir selbst beschäftigt. Mal wieder. Eigentlich bin ich immer mit mir selbst beschäftigt, glaube ich. Dabei habe ich durchaus ein Auge für meine Umwelt. Heute habe ich so viele Bilder gemacht, ich weiß gar nicht, welches davon ich als Beitragsbild verwenden soll.

Die Qual der Wahl.

Viel zu sagen habe ich gar nicht heute, außer, es war so ein schöner Tag! So voller Licht und Farben, voller Wind und Sonne, mit einem Baby auf dem Schoß und 20000 Schritten auf der Uhr. Ein Tag, an den ich mich gerne erinnern werde. An die Schaukel ganz am Ende des Südstrands. An die Bank, auf der ich lange gesessen und gelesen bin. An die Street Art, die im Ort verteilt entdeckt werden wollte. An die symphatische Familie aus Haarlem. An die nette Verkäuferin, die mir die erste kurze Hose seit Jahren verkaufen konnte. Respekt! Das muss man erstmal schaffen 😉

Ein schöner Tag. So einer, an den man sich später erinnert, weil er besonders war. Besonders ruhig, keine Aufregung, keine Trauer, viele Gefühle und dennoch Klarheit. Ich hatte mir etwas vorgenommen, ich habe es umgesetzt. Meine Freude gilt mir selbst. Nur schaukeln war ich leider nicht – weil mir vom Schaukeln schlecht wird. Schade.

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