Aus die Maus im April 2024

Ich habe fertig. Fertig gefastet und fertig nachgedacht über mein Fasten. Fast ist es ja schon eine liebgewonnen verhasste Gewohnheit, dieses Fasten …

Fast ist es ein wenig scary, dass ich das SCHON WIEDER getan habe und weiterhin tun werde. Warum, frage ich mich. Warum, wenn ich doch danach wieder einfach weiteresse??

Gute Frage. Besonders auffällig – die Geschwindigkeit, mit der ich esse. Kurz vorm Hungertod, gefühlt. Hektisch. Dabei habe ich doch gar keine Not? Ich kann doch einfach langsam essen? Ganz viel kauen? Mal atmen zwischendurch? Was ist denn da los?

Also, ich stelle fest, diesmal nehme ich neue Themen mit. Meine Geschwindigkeit. Ich bin oft zu schnell. Fertig, mit dem Essen. Natürlich weiß ich, dass erst nach 15 Minuten der Punkt kommt, wo das Sättigungsgefühl die rote Fahne hisst. Eventuell will ich ja vorher so viel wie möglich essen, damit ich bloß nichts verpasse? FOMO beim Essen? Fear of missing out? Oder die Angst, nicht genug zu bekommen.

Mein Überbewusstsein muss grinsen. Es ist schon lange aus dem Thema raus. Nur dieses Unterbewusstsein macht sich einen Spaß daraus, das Überbewusstsein gekonnt zu ignorieren. Es ist halt DOCH ein Thema, immer noch.

Fakten

Schauen wir erstmal nach den Zahlen dieses Fastens. Mein Endergebnis ist sehr erfreulich – ich hatte am Sonntag früh 68,2 Kilo bei 88cm Bauchumfang. Das ist zu halten bis zur nächsten Fasteneinheit. Im Grunde sind es 1 Kilo weniger bei 2cm Bauch weniger. Absolut fantastisches Ergebnis!

Bis Ende des Jahres wünsche ich mir 85cm Bauch und 65 Kilo. Ein Träumchen!

Ich habe am Sonntag mal das Maßband angelegt, mit den 98cm Umfang, die ich noch vor einem Jahr hatte … Unfassbar. Also, diese Lücke zu jetzt. Wenn ich mir vorstelle, die ist jetzt da, die Lücke. Da war vorher Bauch. Wo ist der hin? Wo ist der eigentlich hingegangen? Es ist schon ziemlich viel, so 10cm weniger …

Happy! Fakt ist, das macht mich Happy. Auch wenn ich mich nicht über Gewicht oder Umfang werten will, toll finde ich es dennoch. Ich bin auch parallel viel beweglicher und fühle mich jünger. Sportlicher. Belastbarer. Leicht. Ziemlich cooles Gefühl!

Wäre da nicht …

das schnelle Essen. Über Jahre kultiviert. Schnelligkeit am Büffet ist Alles! Und schnell noch einen nächsten Teller holen, es könnte ja – nicht mehr genug für mich da sein.

Schon vor einem Jahr, nach dem ersten Fasten, hatte ich das Thema “langsamer Essen” auf dem Zettel stehen. Neben zig anderen Themen. Da hatte ich mich in meiner Euphorie etwas verschätzt mit meinem Tatendrang. Was ich nicht alles ändern wollte …

Heute will ich weniger ändern und das auch langsamer umsetzen. So, wie ich nur vier Kilo abnehmen will in diesem Jahr (ich könnte auch 10 Kilo abnehmen, wenn ich das wollte – nur, warum sollte ich das wollen?). Langsam. Damit es auch nachhaltig ist. Keine hektischen, schnellen Veränderungen mehr. Lieber in einem Tempo, dass mir Zeit gibt. Zeit, auch gnädig und wohlwollend mit mir selbst zu sein. Zeit, Fehler zu machen und daraus zu lernen. Zeit, mich anzunehmen und mich selbst zu feiern – und dabei auch lecker zu essen!

Meine Geschwindigkeit ist nicht nur beim Essen so schnell. Ich denke und beurteile ebenso schnell – und nicht immer ist das zu meinem Besten. Mitunter wäre auch hier weniger denken und weniger Urteilen sehr hilfreich.

Da bei mir so viel übers Essen geht, lege ich aber meinen Fokus auf dieses Thema. Langsam essen. Nicht zwangsläufig 30x kauen – das habe ich probiert, das hat mich total gestresst. Es reicht ja, es einfach langsamer zu gestalten. Oder, überhaupt zu kauen (oft genug schlucke ich einfach runter – ich Honk!).

Die Entdeckung der Langsamkeit

Das Buch hat mich damals nicht umsonst bis in die Fußspitzen elektrisiert. Es ist wunderbar! Vor allem für einen Menschen wie mich, dem es nicht schnell genug gehen kann. Also – lese ich es jetzt mal wieder. Ein drittes Mal in meinem Leben. Und nebenbei esse ich genussvoll. Langsam. Mit Ruhe. Nicht im Stehen, nicht im Laufen, nicht im Liegen. Einfach nur langsam, am Tisch.

Ach ja, nebenbei. Nebenbei natürlich auch nicht. Es wird nicht mehr gelesen beim Essen. Punkt.

Das sind meine Themen nach diesem Fasten. Mach mal langsamer! Geniesse den Moment! Iss in Ruhe! Ohne Ablenkung!

Das ist herausfordernd genug für mich, vor allem, wenn Grillfeste anstehen und es so viele verschiedene Salate und Nachtische gibt 😉

Langsam! Damit ich mich in Ruhe satt fühlen kann!

Die weiteren Punkte hatte ich schon erwähnt. Ich achte auf meinen Weizenkonsum und bevorzuge Dinkel, wo es möglich ist (bloss nicht komisch werden, ich esse natürlich auch weiterhin Weizen, ich habe das Glück, dass ich das gut vertrage). Es gibt weiterhin keine Zwischenmahlzeiten am Vormittag und keinen Kaffee am Nachmittag und aktuell liebe ich Obst und grünen Spargel. Also, frisch darf es sein. Und grün. Ich genieße es, nach meinem Fasten. Bis zum nächsten Ausflug in mein Unterbewusstsein und meine Essensthemen. Ich bin froh, dass ich das ab und an mache und hinschaue. Etwas dabei lerne. Und dann wieder den Fokus runternehme. Durchgehend über mich und das Essen nachzudenken wäre mir auf Dauer viel zu anstrengend.

Deshalb liest du von mir erst im Juli wieder. Wenn ich wieder eine Essenspause mache, um mich noch besser kennenzulernen.

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