das schönste Kompliment

Was mit Kindern 😉
Was mit Mutter-Sein 😉

Dabei definiere ich mich defenitiv nicht über die Kindern. Glaube ich. Wie oft bis selten schreibe ich über die Kinder? Und wie oft bis dauernd über den Job? Tja.

Heute war schon wieder Klassenfest, allerdings eines von früher. Tatsächlich war ich auf dem 50. Geburtstag einer ehemaligen Klassenkameradin und habe dort einige Mädels (und Jungs) von früher getroffen. Es war wunderbar! Wir haben so viel gelacht, über all den Unfug, den wir gefühlt gestern gemacht haben. Keine von uns fühlt sich so alt, wie sie ist. Im Herzen 17. So möge es bleiben, bis wir 71 sind und gern auch noch viel länger! Ich jedenfalls will einfach so bleiben, wie ich bin. Ein wenig chaotisch, neugierig, liebevoll.

Eine Freundin von damals hatte ein sehr warmherziges Feedback für mich. Nach der Feedback-Geschichte mit meiner Kollegin im Job bin ich zugegebenermaßen sehr dankbar für warmes, liebevolles Feedback. Es ging um die Kinder. Inzwischen haben die ehemaligen Klassenkameradinnen (fast) alle Kinder bekommen, die irgendwo um meine Kinder rum angesiedelt sind, vom Alter. 17 und 19. 12 und 14. 10 und 12.

Das Kompliment, dass ich auf der Feier bekommen habe, macht mich ganz warm von innen. Sandra sagte, sie habe sich oft vorgestellt, wie schön es sei, mich als Mama zu haben. So liebevoll und begeistert, wie ich von den Kindern spreche, und so leicht verrückt und vor allem entspannt. Es sei bestimmt schön, bei mir Kind zu sein, wenn man so herzlich gesehen ist.

Oh.

Was soll ich sagen, ein schöneres Feedback habe ich lange nicht bekommen!

Ich habe überlegt, ob überhaupt schonmal jemand so was schönes gesagt hat zu mir, als Mutter?

Ich glaube, nein. Ich selbst weiß nicht, ob ich eine gute Mutter bin, oder was das überhaupt ist, eine gute Mutter. Ich liebe meine Kinder. Während der Depression allerdings hatte ich Phasen, in denen liebte ich nur die Verzweiflung. Meine Kinder haben da keine Rolle gespielt. Zum Glück haben wir das alle überlebt. Nur die Verzweiflung nicht, die ist drauf gegangen 😉

Jedenfalls, ob es wirklich schön ist, mich als Mama zu haben, das können wohl nur meine Kinder beantworten. Ich kann sie ja mal fragen.

Tatsächlich denke ich manchmal, es ist sicher auch nicht leicht, mich als Mama zu haben. Ich habe einen hohen Anspruch an mich selbst und damit auch an meine Kinder. Ich habe ich stark selbst abgewertet, über Jahre der Depression – das macht auch was mit den Kindern.

Aber – ich bin auch sehr entspannt mit den Kindern, begleite sehr offen und zugewandt, ich liebe sie und sage es ihnen auch, ich bin schwer albern und ziemlich oft für einen doofen Witz oder zwei zu haben. Gerade mit K1 und K2 habe ich unfassbar viel bekloppte Sachen gemacht. K3 und K4 hatten da leider weniger Glück, da war ich relativ lange krank. K5 erlebt mich auch bekloppt, allerdings anders – ich bin älter geworden und vielen Quatsch schaffe ich leider körperlich gar nicht mehr. Das ist schade, aber – ich mache dennoch wieder viel Unsinn. Ich glaube, da haben die Kinder wirklich Glück mit mir. Ist manchmal so, als habe Pippi Langstrumpf Kinder bekommen und alle backen gemeinsam Lebkuchen auf dem Fußboden …

Meine Kinder machen mir Spaß. Nicht an allen Tagen, aber an den Meisten. Ich finde sie witzig, inspirierend, es ist jeden Tag anders und jeden Tag gleich, sie geben meinem Leben einen Rahmen und einen Sinn. Sie gleichen dieses „interessiert sich eh für nix und niemand“ wunderbar aus. Weil, für sie interessiere ich mich – wenn auch manchmal eventuell zu wenig. Oder dann doch im genau richtigen Maße …

Keine Ahnung, ob ich eine gute Mama bin. Ich weiß nur, ich bin vor allem sehr gerne eine Mama. Das ist ein cooler Job mit Zukunftsaussicht, der niemals langweilig wird und der langfristig für sehr viel Freude sorgt. Gerade diese erwachsenen Kinder sind einfach der Oberhammer!

Ich wurde vorhin auch gefragt, ob ich denn nochmal von vorne anfangen würde? Also, wirklich nochmal, so von ganz vorne. Und da bekomme ich direkt so einen Glanz in die Augen … Ja, würde ich. Sofort. Babys sind auch der Oberhammer. Also – Kinder sind! Und ich bin gerne mit ihnen!

Ich verstehe tatsächlich nicht, wie man keine Kinder haben wollen lieben möchte. Es gibt eigentlich nichts großartigeres, als Kindern beim Wachsen zuzusehen. Diese Entwicklung zu begleiten. Welche Aufgabe kann spannender und erfüllender sein? Und ja – ich habe auch Abende mit Taschentüchern auf dem Sofa verbracht, heulend. Weil es so unfassbar anstrengend war, an manchen Tagen. Ich möchte dennoch auch keinen dieser Abende verpasst haben. Sie haben mich wachsen lassen.

Ich freu mich heute besonders, dass ich von außen als eine Mama wahrgenommen werde, deren Kind zu sein man sich toll vorstellt. Was ein grandioses Kompliment!

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