Was passiert dann mit der Kategorie 28 Tage? Wenn es doch 28 + 1 Tag ist? Den ich wieder mit Anna verbringe, und ein paar mehr Menschen, die auch das Schreiben in den Fokus rücken? In diesem Februar?
Also, an Tag 29 könnte ich ja mal nicht schreiben 😉
Oder, etwas ganz anderes schreiben?
Vielleicht ein Gedicht? Oder eine Entschuldigung? Einen Brief an einen besonderen Menschen? PER HAND? Also, quasi, dann auch mit links. Oder, eine witzige Postkarte??
Witzig ist ein wenig mein Stichwort für den Februar diesen Jahres. Februar, das ist ähnlich wie Januar. Januar und Februar sind eher meine schweren Monate. In den vergangenen Jahren, gerade über die Depressionsjahre, war ich besonders anfällig für innere Blockaden in diesen Monaten. Schwere, von morgens bis abends. Es hat sich gezogen und wurde erst mit den ersten grünen Trieben im März besser …
Aktuell fühle ich mich, als würde ich gerne die Vergangenheitsform wählen. Es waren die schweren Monate. Aktuell ist es leicht. Ich bin mir deutlich bewusster, was mir schwerfällt. Und auch, was mir halt guttut. Und ich tue mehr von dem, was mir guttut. Somit habe ich mich für Januar gewappnet – indem ich das Jahr mit einer Fastenkur begonnen habe.
Über Februar habe ich gesprochen. Darüber, was so ein normaler nasskalter hässlich grauer Februar so für mich ist. Halt nasskalt, hässlich und grau. Wenig Stimmung. Selbst Fasching macht mich eher traurig und betroffen 😉
Ich habe darüber gesprochen und eine Freundin hat zugehört. Einmal mehr bestätigt sich, nur sprechenden Menschen kann geholfen werden. Ich behaupte, dass gilt auch für schreibende Menschen 😀
28 + 1 Witz
Wer lacht, hat noch Luft.
Meine mir zuhörende Freundin denkt diesen Monat an mich und begleitet meinen Februar. Mit witzigen Sprüchen. Die sie für mich in den Weiten des Internets gesammelt hat. Ich habe heute schon herrlich geschmunzelt und freue mich auf die kommenden Tage! Ich habe eine Art Adventskalender im Februar, mit Witzen. Ich glaube, eine bessere Idee hätte meine Freundin gar nicht haben können!
Auch in der Firma haben wir eine Tradition, den schlechte-Witze-Donnerstag. Das war heute. Der 1. Februar ist also bereits als Lachnummer gestartet. So gewappnet kann das nur gut werden, dieses Jahr, im Februar!
28 + 1 Tage Content
Der 1. Februar ist parallel dazu auch der 1. Tag mit Anna Koschinski und ihren 28 Tagen Content. Ich erinnere, im vergangenen Jahr war ich das erste Mal mit dabei. Ich hatte so eine Ahnung, einen Wunsch vom Schreiben. Von Leichtigkeit. Von Sinn. Ich wollte herausfinden, wie ich wohl schreibe. Ob ich richtig bin, mit meinem Schreiben. Wie es richtig geht, das Schreiben. Letzteres habe ich nicht herausgefunden – weil es kein Richtig gibt –
Es gibt ein “so schreibe ich” und ein “so schreibst du”. Es gibt sachliche Sachtexte und lyrische Lyrik, außerdem Reime, die weh tun, und Autoren, die Augen auf Dinge werfen (das kann ich gar nicht verknusen, die Vorstellung, dass jemand ein Auge auf mich werfen könnte, erschreckt mich eher). Das ist so. Es gibt kein Einschreiben. Auch nicht mit Rückschein. Es gibt nur Dein Schreiben. Und halt auch Mein Schreiben.
Ich schreibe, Schnabel, und so
Ich schreibe so, wie mir der Schnabel gewachsen ist. Inzwischen. Mein Blog ist eien Art Tagebuch der Gedanken und Geschichten, der Freude und der Verzweiflung. Ich ahne, warum ich das öffentlich tue, ich habe da einen Verdacht. Es hat etwas mit Liebe zu tun. Und mit Vernachlässigung. Ich hatte eine von diesen verkorksten Kindheiten. Mit Kommentaren wie “aber sei doch dankbar, du hast ein Dach über dem Kopf”.
Heute lerne ich, dass Dankbarkeit auch anders sein kann als eine Aufforderung, doch sein Schicksal anzunehmen. Heute lerne ich, dass ich wahrlich dankbar sein kann, weil ich lerne, mein Schicksal selbst zu gestalten. Danke! Schicksal! Für all die schönen, traurigen, witzigen, wundervollen Geschichten!
Mein Buchprojekt
Eine dieser Geschichten will ich erzählen. Also, auch hier im Blog, aber noch lieber – in einem Buch! Ein Buch, das will ich schreiben, weit ich 11 Jahre alt bin. Bücher haben mein junges Leben zusammengehalten und tun das auch heute noch für mich. Mich zusammenhalten.
Oft habe ich gedacht, ach. Ein Buch. So ein Schwachsinn. Es gibt bereits Aberzigmillionen Bücher da draußen. Niemand braucht noch Eines. Es ist überflüssig. Warum sollte Jemand da draußen meine Geschichte lesen wollen?
Damit habe ich mir keinen Gefallen getan. Weil ich mich als Niemand bezeichnet habe. Meinen Wunsch als überflüssig abgewertet habe. Und Jemand kommt bei der Gleichung auch schlecht weg. Ich habe tief in mir mit Niemand gesprochen, der überflüssigerweise auch Jemand informiert hat. Und soll ich mir was sagen?
Ich will schreiben. Dieses Buch. Seit Jahren. Also schreibe ich jetzt! Weil, was will ich mir denn erzählen, wenn ich irgendwann sterbe? Wobei, ich kann Ausreden ziemlich gut, vermutlich würde mir etwas einfallen, dass ich mir dann erzähle. Warum ich das nicht tun konnte. Die Frage ist jedoch – will ich das? Will ich mir selbst einen Bären aufbinden? Oder will ich lieber – endlich anfangen??
Diese Frage habe ich mit Jemand geklärt, der mir sagte, dass ich in jedem Fall damit rechnen kann, dass mir Niemand hilft. Überflüssig zu sagen, dass ich das ja nun auch gewohnt bin …
Zweiter Anlauf: mein Buchprojekt
In den kommenden 28 + 1 Tagen will ich loslegen! Und nein, ich will nicht in 28 und 1 Tag ein Buch schreiben. Das wäre ja auch sehr verwegen. Ich finde schöner Scheitern ja toll. Das heißt allerdings nicht, dass ich mir deshalb direkt unerfüllbare Zustände gestalte 😉
Also, ich will ein Buch schreiben. Seit ich 11 Jahre alt bin. Allerdings sah der Inhalt damals noch anders aus. Jetzt will ich ein Buch schreiben, seit ich 43 Jahre alt bin, und das Buch handelt von Windmühlen. Von Mut. Und von Kaffee in Holland. Es wird ein Roadtrip – mit Baby –
Tatsächlich ist vieles von dem, über das ich schreibe, genau einer Person passiert. Mir. Ich habe das immer für falsch gehalten, weil, müsste ich als gute Autorin mich nicht in vielfältige Charactere einfühlen müssen? Müsste ich nicht eine völlig ausgedachte Geschichte erspinnen können? Müsste ich nicht?
Ich sags mal so. Ich muss irgendwann sterben. Und auf Klo gehen. Sonst muss ich nicht so viel.
Es ist wie mit dem Klavierspielen. Oder mit der Kreativität als Solcher. Ich dachte jahrelang, ich sei nicht kreativ. Warum? Weil ich nicht zeichnen kann. Und weil ich zwar hervorragend vom Blatt spielen kann, aber leider nicht komponieren. Auch kann ich nicht nach Gehör Klavier spielen. Jazz geht auch nicht. Also dachte ich, ich hätte kein Talent, weil in meiner Welt musste ich schon wenn, dann, alles können. Klar doch! Dabei habe ich ziemlich großes Talent. Halt für Klavierstücke, die bereits geschrieben wurden … So what? Weil ich nicht komponieren konnte, dachte ich, ich könne nix.
Schöner Mist.
Schöner Irrtum.
Schöner Irren 😉
Also! Besagtes Buch! Ich war im Urlaub, zum ersten Mal in meinem Leben ALLEIN mit meinem Baby von 9 Monaten, mit Ziel, ohne Plan. Und es war wunderbar. Und darüber habe ich damals geschrieben.
Der Plan
Mein Plan war, diese Texte zu reaktivieren, aufzuarbeiten. Nun sind die Texte allerdings im Forum der WeightWatchers und ich bin nicht mehr im Forum der WeightWatchers. Ich dachte bei mir, okay, ich melde mich jetzt für den Februar an und hole mir meine eigenen Texte von der Plattform. Schreibe sie ab. Das ist eine Menge Arbeit und hätte mich tagelang beschäftigt. Damit wäre ich sicherlich auch wieder in diese besondere Stimmung abgetaucht und hätte den Flow aufgenommen, in dem ich damals war.
Gesagt, mich erkundigt, Plan geändert.
Die Mitgliedschaft bei den WeightWatchers ist deutlich teurer geworden. Was nicht. Da ich allerdings gar nicht abnehmen will, ist es mir das auch nicht wert. Ich muss quasi ein Jahresabo anmelden … Ich will das nicht! Ich habe da noch letztes Jahr sehr gerne in der Community geschrieben, auch, weil es so einen herzlichen Austausch gab und ich mit vielen tollen Menschen im Kontakt war. Tatsächlich hat es mich aber sehr viel Zeit gekostet und am Ende des Tages war es doch nur die halbe Miete. Wirklich schreiben – das tue ich hier, in meinem Blog –
Ich bin also null Bereit, echtes Geld in die Hand zu nehmen, um meine alten Texte mühsam zusammenzuschreiben.
Und somit geht Tag 1 von 28 Tagen damit zu Ende, dass ich das tue, was ich besonders gut kann. Spontan sein. Ich habe noch ein zweites Ass im Ärmel, beziehungsweise ein Diktiergerät im Schrank liegen. Ich habe damals auf den Autofahrten alle meine Gedanken gesprochen. Das ist massenweise Text. Mit deutlich mehr Gefühl als die kurzen Texte im Forum der WW-Community es hatten … Dieses Diktiergerät hole ich morgen aus dem Schrank. Ich bin gespannt, was ich darauf hören werde. Ob ich darauf noch was hören werde. Ob es sich eventuell im Laufe der Jahre einfach selbst gelöscht hat. Ich habe sowas von keine Ahnung, was da auf mich zukommt, aber ich will es herausfinden!
Es gibt ja inzwischen die tollsten Tools. Eventuell kann ich die gesprochenen Texte in geschriebenen Text umwandeln lassen. Wenn ich es denn vom Diktiergerät auf ein Internetfähiges Gerät bringen kann. Ob und wie – ich werde berichten.
Gestern hatte ich keine Lust
Übrigens – gestern noch dachte ich, dass ich voll matt bin. Ich habe im Job gerade wirklich viel zu tun. Ich habe gar keine Zeit für 28 Tage, egal ob +1 oder -1. Warum nur mache ich wieder in dieser Gruppe mit? Es ist doch der allerblödeste Zeitpunkt!
Klar. Immer, wenn ich in die Sauna fahre, flüstert mein Unterbewusstsein, dass ich voll matt bin. Und doch gar keine Zeit für die Sauna habe. Es gibt doch so viel wichtigeres zu tun!! Wenn ich dann da bin, weiß ich schon, dass ich das Beste tue, was ich für mich tun kann …
Wer mich am schlimmsten boykottiert, dass bin ich selbst.
Deshalb! Fahre ich weiterhin in die Sauna und schreibe. Über alles, was ich will. Diese Freiheit, zu fühlen, fühlt sich übrigens ziemlich cool an!
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