Fußupdate

Update an mich selbst – so ist der Stand der Dinge mit Großzehengrundgelenksentzündungen und fiesen Pilzen auf Nägeln. Es brennt mir quasi unter den Nägeln, mir ein Update zu schreiben. Sonst vergesse ich noch, wie gut es gerade läuft. Mit diesen Füßen.

Vergangenes Jahr, gleiche Zeit. Ich hole neue Einlagen beim Fußorthopäden und hoffe auf Schmerzbefreiung. Links jaunert das Großzehengrundgelenk bei jedem Schritt und vor allem beim Auto fahren. Bremsen tut weh. Wer bremst, verliert.

Parallel orakele ich mit meiner Fußheilpflegerin, wie sich das wohl entwickeln wird, mit dem Pilz, der sich breit gemacht hat auf allen fünf Zehen des ebenfalls linken Fußes. Es ist sehr unschön anzuschauen. Wie ich so ganz komisch laufe. Und wie meine Fußzehen aussehen, wenn der Lack ab ist.

Die Einlagen und die Kräftigung durch gezieltes Muskeltraining (oder sagen wir, ich gehe halt zweimal die Woche ins Fitnessstudio und mache halbherzig meine Übungen) helfen! Nicht mehr joggen zu gehen hilft auch. Dieses mal beherzige ich, was mir jeder Arzt, Orthopäde und Physiotherapeut sagt: “Hören sie auf zu joggen! Gehen sie lieber schwimmen!”

Ja. Habe ich verstanden. Dieses Joggen ruiniert mir das Becken, die Knie und mein Großzehengrundgelenk. Schwimmen hingegen hilft mir, mich mit dem Ertrinken und dem Schweinehund auseinanderzusetzen und zusätzlich Bauch- und Rückenmuskulatur zu stärken. Ich schwöre, ab September gehe ich auch wieder schwimmen! Sobald das Hallenbad, dass ich hier in 5 Minuten Entfernung zu Fuß habe, wieder öffnet.

Versprochen! Hoch und heilig!

Ich bin also, bis auf seltene Momente, schmerzfrei. Die Arthrose ist natürlich dennoch da, die verschwindet nicht auf einlegende Weise. Sie ist aber friedlich und rührt sich nur selten. Bewegung und das passende Schuhwerk helfen sehr. Also, die richtige Bewegung. Wie gesagt – Joggen ist für mich gar nichts. Ich wollte aber immer so gern ganz locker flockig durch den Wald laufen, wie ein junges Reh. Behände, trabend, leicht. Hach. Ein Traum, dem ich Jahrzehnte schnaufend hinterher gehechelt bin. Also, in Etappen. Ich hatte mehr Verletzungspausen als Laufeinsätze 😉

Jedenfalls. Aua weg. Ich kann ganz normal laufen. Auch in Schuhen ohne Einlagen 🤗

Und was macht der Pilz?

Diese Frage ist spannend genug, um mal wieder einen Blick darauf zu werfen. Ich habe seit circa 13 Jahren Probleme mit Nagelpilz…. Ich habe das anfangs einfach ignoriert, dann auf vielfältige Weise behandelt und dann aufgegeben.

Bis ich meine jetzige Kosmetikerin kennengelernt habe. Mit ihr habe ich gelernt, mich und meine Haut regelmäßig zu pflegen, die passende Gesichtscreme zu nehmen und mich um meine Füße zu kümmern. Seit 2021 bin ich regelmäßig bei ihr. Sie hat mir schon damals empfohlen, mit einem Öl zu arbeiten. Ich aber habe da erstmal nicht dran geglaubt.

Aktuell gehe ich weiterhin einmal im Monat zur medizinischen Fußpflege. Und ich nehme seit Mai 2023 jeden Morgen einen Tropfen Öl in Wasser zu mir. Als Morgentrunk. On Guard, von Doterra. Irgendwann war mein Vertrauen so groß, in meine Kosmetikerin und in mich selbst, das ich das ausprobieren konnte.

Ich, die ich schon zig Tinkuren geschmiert, zig Tabletten genommen und zig seltsame Dinge aus dem Internet ausprobiert habe, habe mir letztes Jahr nach der Kur gedacht –

Okay, give it a try, mehr als nichts kann ja nicht passieren.

Es passiert allerdings mehr als nichts!

Jeden Morgen trinke ich also ein Glas Wasser, mit einem Tropfen Öl, den ich vorher umrühre. Mit einem Löffel. Also, einem richtigen Löffel. Kein Plastik Rice-Löffel mit lustigen Motiven, wie ich sie ansonsten gern benutze. Sondern so ein echter, normaler Löffel. In einem echten, normalen Glas. Es funktioniert wohl nur mit Glas. Plastik ist wohl dem Öl unheimlich.

Allein solche Aussagen sind mir normalerweise unheimlich. Weil, so soll denn der Unterschied sein, ob ich das Wasser mit dem Öl jetzt aus einem Plastikbecher oder aus einem Glasgefäß trinke? Könnte ich mich ja fragen. Ist mir aber zu anstrengend, das zu fragen. Ich mache es halt. Ich nehme ein Glas. Mache Wasser hinein. Und einen Tropfen On Guard. Und dann trinke ich das. Jeden Morgen.

Ich habe das jetzt seit über einem Jahr jeden Morgen getan. Ich glaube, ich kann das jetzt. Für immer. Ich habe das richtig tief verinnerlicht. Eventuell brauche ich länger als andere Menschen, für das implementieren von neuen Routinen. Ich denke, ich sollte mir auch für andere Routinen ebenso viel Zeit und Geduld einräumen. Weil, manches dauert einfach länger.

Wie, eine Verbesserung bei einem wirklich fiesen Nagelpilz herbeiführen.

Weil, genau das ist zu berichten. Es läuft schon länger besser, die Nägel sind nicht mehr so hoch (sie verdicken, der Pilz wölbt den Zeh quasi nach oben), nicht mehr so weich, nicht mehr so stinkig. Das ist zwar ein schleichender Prozess, aber er ist dennoch zu beobachten.

Besonders stark betroffen war der große Fußzeh links. Jeden Monat musste der Nagel aufgearbeitet und vervollständigt werden (mit so einer Masse, die härtet und dann quasi einen Kunstnagel abgibt). Anfang des Jahres waren wir uns sicher, dass wir den Nagel auch erstmal komplett verlieren, bevor es besser werden kann.

Und dann wurde es besser. Seit drei Monaten wächst der Nagel an einer Stelle gesund raus, zumindest so eine kleine Ecke. Jetzt ist es schon auf der ganzen Nagelbreite zu sehen, dass da gesunder Nagel nachwächst. Und vor zwei Tagen brauchte es auch keinen künstlichen Nagel mehr – mein eigener Nagel ist stabil und lang genug, um als Nagel zu taugen. Ohne Bruchgefahr. Ohne Verfaulung von unten und innen.

Noch ist er verfärbt und er sieht auch weiterhin unsexy aus. Aber es ist so eindeutig besser geworden, dass ich ganz ehrfurchtsvoll bin. Wer hätte das gedacht? Dass ich es schaffe, jeden Tag einen Tropfen Öl zu nehmen, jeden einzelnen Tag? Ich, die ich ansonsten bei Routinen eher versage? Ich, die ich so oft sage, ich kann leider nicht üben und ich kann auch nichts regelmäßig machen?

Ätsch, kann ich doch!
Siehste mal!

Ich bin begeistert, zu sehen, wie sich Dinge verbessern. Wie Füße heilen. In ganz langsamen Tempo. Also – ganz langsam! Und keine Sorge – ich werde niemals Bilder teilen. Viel zu peinlich ist mir, wie lange ich meine Nagelpilzprobleme einfach ignoriert habe. Ich habe stundenlang bröselige Nagelteile abgefeilt oder mit der Pinzette rausgepoppelt. Oder einfach Lack draufgepinselt. Ich habe den Nagel komplett aufgelöst (mit so einer Paste und Pflaster drumherum), ich habe alles Mögliche gemacht. Vor allem aber habe ich keine Ruhe gegeben und nichts konsequent zu Ende geführt.

Bis jetzt.

Jetzt und seit über einem Jahr habe ich Geduld.

Sie zahlt sich aus.

Ich tippe auf weitere 1-2 Jahre, bis es wirklich abgeheilt ist. Weil es auch weiterhin seine Zeit braucht. Zu heilen. Tropfen um Tropfen.

Ich vergesse in meinem hoch erwartungsvollen Alltag oft, was ich schon alles leiste, was schon alles gut läuft, wie stolz ich auf meinen Weg sein kann. Meist schaue ich nur, was alles noch humpelt und besser mal schneller gehen würde. Leider. Darin bin ich Weltklasse.

Ich bin gut zu Füßen.

Das gefällt mir gut!

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