glücklich gefastet?

Mein Nachfastenglück wollte ich die Tage schon mit euch teilen. Und dann kam das Leben dazwischen und schenkte mir Beschäftigung 😉
Gerade aber warte ich nur darauf, dass die Waschmaschine sich ausschleudert. Damit die Wäsche noch auf die Leine kommt. Weil da noch eine Sporthose dabei ist, die Junior Nummer 5 morgen im Unterricht braucht. Wer kennts? Dieser letzte Drücker, der schiebt einen auch spätabends gerne noch in die Waschküche, in den Supermarkt oder wohin auch immer.

Ich erinnere, wie das war, als Supermärkte nur Donnerstags bis 21 Uhr geöffnet hatten. Große Ausnahme! Ansonsten war es 18 Uhr. Kann sich heute auch kaum noch jemand vorstellen, WAS DA LOS WAR! Nix Flexibilität und Vereinbarkeit! Einen Großteil meiner Flexibilität schöpfe ich auch daraus, dass Supermärkte bis 24 Uhr geöffnet haben und mir dabei helfen, verunglückte Geburtstagskuchen zu retten …

Nein, niemand hat Geburtstag und es jibt auch keinen Kuchen!

Kuchen ist nix für mich! Ich habe es am Wochenende getestet, glücklich nach dem Fasten. Unglücklich nach dem Kuchen. Mein Magen hat gefragt, ob ich den Gong nicht gehört habe. Weil. Kuchen. Echt jetzt?

Ausgefastet

Fertig hatte ich am Samstag, 20.1.24

Gerechnet habe ich das so:
1 Entlastungstag
5 Fastentage
3 Aufbautage
3 Nachfastentage + 1, weils so gut lief

Meine Ergebnisse am Samstag waren glatte 69 Kilo auf 91cm Bauchumfang – und dieses Ergebnis gilt es jetzt zu halten, zu stabilisieren, zu ziehen bis in den Mai. Um im Mai ein weiteres Fasten in meinen Alltag zu integrieren.

Warum? Einmal mehr warum – weil es mir gut geht. Wirklich gut geht. Ich fühle mich leichter. Auf allen Ebenen, nicht nur auf der Waage. Es ist ruhiger, in Allem, ich habe mehr Kraft, in Allem, und ich bin klarer. In der Birne.

Kuchen ist Bäh

Ausgefastet bedeutet für mich auch, dass ich bei mir nachfrage. Wie es mir denn geht und was ich mir wünsche. Ein paar Entscheidungen kommen bei gerne spontan um die Ecke gebogen, wie, in Zukunft nur noch im Hocken pinkeln zu gehen. Oder, nur noch Marmelade von Allos zu kaufen, die nur mit Agavendicksaft gesüßt ist. Die ist zwar teurer, schmeckt dafür aber auch nach dem Obst, was vorne drauf gemalt ist. Ein Luxus, den ich mir gerne leiste.

Kaffee am Nachmittag ist zudem gestrichen. Das habe ich am Samstag direkt getestet und für doof befunden. Um mir ganz sicher zu sein, habe ich es heute, am Mittwoch drauf, nochmal getestet. Es ist nicht besser geworden! Im Gegenteil, auf das unrunde Bauchgefühl kann ich gerne verzichten. Und auf den Kuchen dazu auch. Wobei mir natürlich klar ist – dass sich das schnell wieder einschleichen kann. Magen und Darm gewöhnen sich leider ebenso schnell wieder an Kuchen, wie sie sich an keinen Kuchen gewöhnt haben.

Am Samstag war ich ausgefastet und bereit, mich den Verlockungen wieder hinzugeben. Ein wenig hinschmecken ist ja auch wichtig. Und ein Kaffee im Café gehört halt tatsächlich zu den Dingen, die ich ganz besonders gerne mag. Es ist verbunden mit Gemütlichkeit, mit Ruhe, mit Zeit für mich selbst. Ganz enorm positiv besetzt, habe ich mich in ein Café gesetzt.

Und es mir mit Kaffee und Kuchen gut gehen lassen. Jedenfalls war das der Plan. Wirklich gut ging es mir dann gar nicht. Ja, zum Frühstück hatte ich auch Kaffee, der war super und hat mir gut getan. Am Nachmittag dann war mir der Kaffee zu viel, vor allem zu viel Milch. Ich hatte vielmehr Lust auf etwas Frisches. Ähnlich der Kuchen. Es war zum einen auch hier zu viel (ich habe Teile zurückgehen lassen, ich war satt) und zum anderen viel zu süß. Ich fühlte mich – überfüllt. Ich war – angestrengt.

Ein Spaziergang im Anschluss durch die schöne Altstadt von Heppenheim bei eisigen Minustemperaturen hat mir dann gut getan. Der Lachs zum Abendessen, mit frischem Spinat, auch. Und das Gefühl, dass mir der Kuchen gar nicht gut getan hat (er war total lecker, daran hat es also nicht gelegen), das blieb.

Freude mit Tee

Bis ich 30 wurde, habe ich keinen Kaffee getrunken. Ich war bei Tee. Und bei heißer Schokolade mit Sahne. Kaffee war nicht so meins. Erst die Beziehung zum Vater von K3 und K4 hat das geändert. Und da war es auch immer viel Milch samt Schaum mit Kaffee …

Das Café, dass ich am Samstag testweise aufgesucht habe, war so schön! So schön, dass ich dem Event „Kaffee und Kuchen“ eine Teechance geben wollte. Gesagt, getan. Eine Kanne Tee bestellt. Ohne Kuchen. Mit etwas Kandiszucker (ja, das ist auch Zucker, das weiß ich) und halbgeschlagener Milchsahne. Und ansonsten halt – Tee –

Das Glück ist mir in vier Tassen geflossen und war lecker, wohltuend, wärmend, süß und sättigend. Ganz ohne Kuchen. Ganz ohne die Schwere eines Cappucinos oder einer Latte. Einfach nur – Tee. Mit Milch und Zucker.

Nachgefaßtes Glück

Ich nehme aus diesem weiteren Fasten neue Impulse mit. Mein Körper sendet deutlichere Signale. Sich wirklich umzustellen, etwas an der Ernährung oder der Bewegung zu verändern, das ist schwer. Es braucht, zumindest bei mir, oft mehr als einen Anlauf. Umso schöner empfinde ich den Genuss, in den ich mit diesem Fasten gekommen bin:

Ich kann auf Kaffee am Nachmittag dankend verzichten. Ich habe es zweimal getestet und will es einfach nicht mehr. Viel besser kann ich mir das gar nicht vorstellen.

Kuchen macht mich nicht mehr an. Es gibt Besseres. Obst mit Quark zum Beispiel.

Marmelade mit Agavendicksaft ist seinen Preis wert. Alles andere ist einfach zu preiswert.

Ob und wie ich das halte? Tja, eine Glaskugel zum Hineinschauen habe ich leider nicht. Aber einen Kopf, der erinnern kann. Und umso öfter der erinnert wird und umso bewusster ich darauf reagiere – umso leichter halte ich. Mich an meine Gefühle. Darauf vertraue ich –

Auf das gute Gefühl, dass mein Körper weiß, was er braucht.

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