Das Glück hatte heute einen schweigenden 10-Minuten-Slot, ohne jegliche Ablenkung. Überraschend überwältigend.
Auf dem Sofa sitzend, wollte ich meinem Impuls folgen und aufstehen, das Glück im Heim zu suchen – und da kam es überraschend aus seinem Zimmer, setzte sich zu mir aufs Sofa und legte seinen Kopf in meinen Arm.
Ein kurzer Moment unerwarteter Nähe. Eine Erinnerung an Kindertage, in denen dieser Kopf schlafend verschwitzt nahezu durchgehend in meinem Arm lag. Mein getragenes Kind. Mein immer getragenes Kind.
Im Mai geboren.
Den ersten Sommer deines Lebens hast du in der Trage verbracht, den Kopf an meiner Brust vergraben – mir vertrauensvoll zugewandt. Die Welt noch außen vor lassend.
Kaum ein Weg in dieser Zeit, den ich alleine gegangen bin. Kaum ein Tag in diesem Sommer, an dem wir beide nicht komplett durchgeschwitzt waren 🙂
Knappe 16 Jahre später ist die Verbindung oft gestört. Die Signale sind verschlüsselt. Der Zugang ist nicht mehr intuitiv und wir sprechen unterschiedliche Sprachen.
Deshalb war ich eben auch einfach still. Still und berührt, mit deinem Kopf in meinem Arm. Dein meine Nähe suchen hat mich zu Tränen gerührt, es hat mein Herz erinnert. An die bedingungslose Liebe, auch in fremdsprachlich schwierigen Zeiten.
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