H W S

Hals
Wirbelsäulen
Syndrom

Hans
wirbelt
Sales

Hau
weg den
Scheiß

herum
wir 
spielen

Haben
Worte
Signalkraft?

Habe ich
was zu
sagen?

Viele Fragen – 

Ich habe Tage, an denen steht mein Geist nicht still. Schreiben ist wie Erleichterung schaffen im Kopf, raus mit den Gedanken, damit mir der Kopf nicht platzt. Mitteilungsdruck. Ausgleich schaffen. 

Ich habe andere Tage, an denen stehe ich still. Schweigen ist das Wort der Wahl. Ruhe geben. Sich nicht mitteilen. Nur fühlen.

Wenn ich schreibe, fühle ich auch. Dennoch lenke ich ab. Ich lenke mich mit mir selbst ab. Das ist echt ein Phänomen! 

Ich habe viele Geschichten in mir. Spannende, witzige, fröhliche, traurige. Ich möchte sie alle erzählen! Ich weiß allerdings (noch) nicht, warum ich das will. Was ich wirklich will. Warum ich hier bin.

Warum bin ich hier? 

Gerade, im Moment, sitze ich auf dem Bett im Appartement in der Kur und tippe. 

Warum bin ich hier?

Gerade bin ich hier, weil es auf dem Stuhl neben dem Bett nicht so gemütlich ist. 

Allgemein bin ich hier, weil ich es für angezeigt hielt, eine Mutter-Kind-Kur zu machen um etwas für mich zu tun. Für mein Schweigen und für mein Mitteilen.

Warum ich wirklich hier bin? Was der Sinn meines Schreibens ist? Was der Sinn meines Seins ist? 

Das sind so Fragen, die sich stellen, wenn man die richtige Bücher liest und vor sich hin sinniert. Sinnieren. So ein schönes Wort! 

Sinnieren. 

Ist ganz nah an singen, vom Klang her. 

Ich frage mich wirklich, was ich sein will. Warum ich mitteilen möchte. Was ich zu sagen habe. Ich denke, die Antwort auf diese Fragen wird jeden Tag anders sein. Es gibt diese Tage, an denen bin ich unfassbar großartig und fühle mich gigantisch. Es gibt diese Tage, an denen bin ich unsäglich traurig und fühle mich erschöpft. Es gibt diese Tage, an denen bin ich unsicher nervös und fühle mich schuldig.

Es gibt so Tage wie heute, da schaue ich zurück, auf eine schon vergangene Zeit. Nehme eine Schwingung aus einem Bild auf und fühle nach. Erinnere – meist nur die positiven Dinge – und überlege, warum ist es so gekommen, wie es gekommen ist? Welchen Anteil daran trage ich, wie schwer wiegt die Verantwortung für jeden Schritt, den ich im Leben meiner Kinder tue, und – was wäre gewesen, wäre ich nicht schwer an einer Depression erkrankt?

Wie ginge es meinen Kindern heute? Wie würden sich meine Teenager entwickeln? Was wäre gewesen? Ich war nicht verhandlungsfähig. Im Sales hätte ich nicht arbeiten können zu der Zeit. Ich konnte nur wegzucken, klein beigeben, mich schuldig fühlen. Ich konnte nicht konsequent sein, keinen Plan ersinnen und schon gleich keinen Plan umsetzen. Ich war so schwer krank, dass ich nur schwer Geschichten vorlesen konnte – geschweige denn, mir mehr als einen Absatz davon merken zu können.

Ich habe meine Kinder oft tun lassen. Warum hat mir damals niemand geholfen? 

Wie lange habe ich nach einem Platz für eine Therapie gesucht. Wie lange nach einer Reha-Maßnahme. Warum war ich akut in keiner Klinik? Was war denn da los? 

Viele Fragen. Im Nachgang, heute, bewusst lesend und fähig, mir mehrere Seiten zu merken, stelle ich mir viele Fragen. Ich kann meine Vergangenheit nicht mehr ändern, ich kann nur akzeptieren, dass es war und heute anders mit mir umgehen. Ich darf darauf achten, dass Dinge sich nicht wiederholen. Achtsam und liebevoll mit mir umgehen. In Ruhe schreiben oder schweigen, ganz so, wie es für mich das Richtige ist.

Ich darf mir vergeben. 

Ich habe mir die Krankheit Depression nicht ausgesucht.

Ich bin nicht schuld daran. 

Ich habe immer das Beste gegeben, das mir möglich war.

Ich werde auch heute, hier und in Zukunft immer das Beste geben, das mir möglich ist. 

Ich liebe meine Kinder, egal wie anstrengend das manchmal ist. 

Ich liebe mich, egal wie selten ich das fühle.

Ich sage es mir und meinen Kindern, damit mein Körper, mein Geist, meine Seele glauben und darauf vertrauen können.

Warum bin ich hier?

Ich suche noch nach der Antwort. Zum Kaffeetrinken vermutlich nicht. 

Eventuell liegt meine Aufgabe darin, eine Mama zu sein. Es gibt definitiv schlechtere Aufgaben im Leben!

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