happy end

Stell dir vor, du bist ein Star Wars Kind. Und lernst einen Trekki kennen. Was machst du dann? Also, Star Trek und Star Wars, das ist wie Offenbach und Frankfurt, oder, wie Mannheim und Ludwigshafen. Das geht nicht 😉

Es gibt dazu noch ein paar andere Gründe, die gegen ein Happy End sprechen. Ich zähle sie besser nicht alle auf. Ich träume lieber von einem Happy End, weil Tagträumen schon als Kind und Teenager meine Stärke war. Ich kann intensive Welten erstehen lassen. In meinem Kopf. Ich denke, das kann wohl jeder. Oder?

Gestern im Kino hatte ich zudem die Freude eines happy ends. Ladybug und Cat Noir dürfen in der Serie nicht voneinander wissen. Beides Superhelden, maskiert, und es ist wichtig für die Rettung der Welt, dass sie nicht wissen, wer sie sind. Sie, verliebt in ihn, unmaskiert. Er, verliebt in sie, maskiert. Tragisch. Im Film ist es anders, sie erkennen sich, auch ohne die Masken, und dürfen einander finden. Es ist so schön! 14 Jahre alt und zum ersten Mal verliebt, ich habe tatsächlich ein paar Tränen der Rührung verdrückt, im Kino.

Ich glaube, im Grunde meines Herzens bin ich eine tagträumende Romantikerin. So richtig dolle! Ich habe so viel Gefühl, das tropft mir aus den Augen. Ich sehne mich nach romantischer Liebe! Die, die gegen Drachen, Dämonen oder Raumschiffe kämpft. Egal. Aber sie liebt! Die Liebe!

Im echten Leben tut sich an der Stelle nicht viel. Ähnlich, wie ich selten Besuch habe und mich selten mit Freundinnen treffe, treffe ich mich noch viel seltener mit Männern. Bis hin zu – gar nicht. Allein der Gedanke an einen Mann stresst mich. Ich meine, wann? Wann soll ich mit ihm denn die Star Wars Filme und Serien schauen, bis er auf meinem Stand ist? Und umgekehrt, wann schaue ich alle die Star Trek Filme und Serien, bis ich auf Stand bin? Das dauert! Wer hat so viel Zeit?

Wer hat überhaupt Zeit, für ein happy end? Und braucht es immer unbedingt zwei Menschen dafür? Oder kann ich auch ganz alleine ein happy end sein, vielleicht mit einem schönen Stück Kuchen und einer Latte? Oder, einem schönen Buch? Ich könnte einfach einen Kuchen lieben! Das wäre ausgewogen. Wenn mir das zu langweilig wird, esse ich ihn einfach auf! Also, den Kuchen. Ich bin ja keine schwarze Witwe.

Wobei das noch zu überprüfen wäre. Ich habe zwei Ehen aus Langeweile beendet, also, das war zumindest eines der Gefühle, die sich über mich stülpten und dem Tagtraum ein fieses Gesicht gaben. Langeweile. Mir war langweilig. Das war ein Teil des Gesamtgefühls, ich hatte damals noch keinen anderen Begriff dafür. Ich wollte nicht mehr angefasst werden, nicht mal mehr in der Nähe der Person stehen. Ich hatte körperliche Reaktionen, die sich Ekel nennen. Ich war schon extrem am Limit, am Ende meiner Beziehungen. Ich habe es sehr weit kommen lassen. Und es dann Langeweile genannt. Dabei war es deutlich schlimmer und ich war gar nicht so herzlos und oberflächlich, wie ich dachte. Tatsächlich ging es mir in meinen Ehen so, wie es mir als Kind ging. Ich habe das einfach weitergeführt. Das Gefühl, irgendwie nicht ausreichend zu sein. Nicht gut genug.

Traurig genug, das. Es endete beide Male im Schmerz. Ich wollte nur noch weg. Ich wollte mir nicht länger selbst weh tun. Es waren Momente, in denen ich real wach war. Außerhalb eines Tagtraumes konnte ich sehen, dass ich unglücklich bin. Unverstanden. Unvollständig. Und habe mich gerettet, indem ich mich getrennt habe. Klingt jetzt hier einfach so mal runtergeschrieben sehr einfach. War ein langer Prozess. Es bliebt am Ende nicht viel. Den Mann erschlagen oder den Mann verlassen. Ein Partner war er mir nicht. Einen Partner hatte ich noch nie. Männer, die es gut mir meinten und mich tatsächlich großartig fanden, die habe ich nicht ausgewählt. Die waren mir suspekt. Da dachte ich, die wollen mich eh nur verarschen. Warum sollten sie mich auch toll finden?

Männer, die mir gegenüber unaufmerksam bis hin zu desinteressiert waren, um die habe ich geworben. Das war ein mir bekanntes Muster. Das kannte ich. Das konnte ja nur gut werden …

Ein Gutes hat es. Oder sagen wir, fünf Gutes hat es.

Würde ich heute wieder genauso handeln? Will ich überhaupt nochmal handeln? Kommt meine romantisch verträumte, verliebte, lachende und tanzende Seele nochmal zum Vorschein? Und wenn ja, wie wird sich das anfühlen? Kann ich das noch, lieben? Verliebt sein? Wie fühlt sich das an? Sind das dann Schmetterlinge, und ist denen zu trauen? Oder ist es einfach ein hingezogen sein, zu einem Menschen, der einen zum lachen bringt und bei dem ich mich – wohl fühle? Reicht das schon? Ist es leicht? Oder ist es ein Kampf?

Ich wünsch mir ja schon ein Happy End. So wie Ladybug und Cat Noir, die sich finden und hoffentlich ein Leben lang behalten. Hoffentlich bekommen sie keine Langeweile miteinander und behandeln sich aufmerksam und liebevoll. Und tanzen miteinander, für jeden glücklichen Augenblick.

Und ich? Ich sage seit Jahren, dass ich glücklich bin, ganz ohne Mann. Männer, das ist kompliziert, dafür habe ich keine Zeit, das ist mir zu anstrengend. Schon gleich, wenn sie auf Star Trek stehen. Das ist ja gar nicht meine Welt! Will ich nochmal eine neue Welt kennenlernen? Oder bin ich dafür einfach zu müde?

Heute war Sommerfest mit der Firma. Es war ein super schöner, witziger, entspannter Tag. Ein richtiger Festtag. Morgen werde ich so richtig viel gar keine Lust haben, zu arbeiten 😉

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