leichte Regelmäßigkeit

Was ich mir wünsche, ist – eine leichte Regelmäßigkeit – über den gesamten Tag. Nachwievor schaffe ich die Regelmäßigkeit ganz leicht am Morgen. Über Wochen, Monate, fast schon Jahre habe ich eine Routine für meinen Morgen gebastelt. Dinge, die heute wirklich bei mir angekommen sind. Aufstehen, Kaffee kochen, ein Glas Wasser mit einem Tropfen Öl trinken, das Frühstück vorbereiten, nach den Jungs schauen, den Tisch decken, gemeinsam frühstücken …

Aus dem Haus, vorher gemeinsam Zähne putzen, in den Tag starten. An der Stelle habe ich jetzt Routinen geschaffen für meinen Sport, den ich wirklich in meinen Tag integriert habe.

An der Stelle ist dann Schluß. Ich starte ins Arbeiten. Ab da ohne Plan, oder halt, mit einem Arbeitsplan. Einige Meetings schaffen eine Struktur durch den Tag, ebenso Termine bei der Physio oder Termine der Jungs. Nachmittag. Irgendwie was zu Essen machen. Abend. Schlafen gehen.

Für einige Aspekte habe ich noch keine leichte Regelmäßigkeit einführen können. Das ist auch okay so, weil, ich weiß schon aus Erfahrung, wie schwer das ist und wie lange es dauert, bis es wirklich ganz angekommen ist und automatisiert stattfindet. Wie dieses “morgens einen Kaffee kochen”. Das ist so verwachsen, ich muss gar nicht darüber nachdenken, ich lande einfach in der Küche …

Ich habe ein Jahr gebraucht, um den Sport wirklich zu integrieren. Ein Jahr. Sport ist ein Teil von Prio 1, Prio 1 bin ich. Und obwohl ich Prio 1 bin, hat es dennoch ein Jahr gedauert. Weil es schwer ist, leichte Regelmäßigkeiten zu trainieren. Jedenfalls, wenn man ich ist.

Was eventuell für andere Menschen total simpel ist, ist für mich eine echte Herausforderung. Die nächste Herausforderung, der ich mich stellen möchte, ist Prio 5. Mein Haushalt. Prio 5 zahlt aber natürlich auch auf Prio 1 ein, weil, wenn der Haushalt halbwegs ansehnlich ist, fühle ich mich wohler. Auch ich mag saubere Fußböden und glänzende Spülen. Ist nicht so, dass ich Dreck und Staub besonders schön fände. Nein. Ich bin nur einfach zu faul dafür und vergesse auch, diese Dinge zu priorisieren. Lieber bleibe ich noch eine halbe Stunde länger bei Linkedin …

Heute habe ich die gesamte Wohnung geputzt. Vier Stunden war ich unterwegs, um ein wenig Normalität herzustellen. Damit die Kinder beim Heimkommen ein gemütliches Zuhause vorfinden. Das ist mir schon wichtig. Ich bin ein Vorbild, und wenn ich will, dass sie diese Dinge später im Griff haben, werde ich sie wohl auch selbst in den Griff bekommen dürfen …
Vier Stunden. Ich war durch danach und bin direkt weiter ins Fitnessstudio. Ich war ja eh schon verschwitzt, da war das naheliegend.

Vorgenommen haben ich mir jetzt, täglich über die Wäsche und die Küche hinaus etwas für die Wohnung zu tun. Jeden Tag. Als leichte Regelmäßigkeit. Ich habe das schon vielfach versucht, in unterschiedlichen Ansätzen. Ähnlich wie beim Sport, da habe ich auch nicht von jetzt auf gleich die passende Methode für mich gefunden. Ich werde also wieder probieren. Ich will nur 15 Minuten am Tag für mehr Ordnung. Regelmäßig. Das klingt nach wenig. Und doch ist es am Ende einer Woche über eine Stunde, die ich an einem Sonntag nicht mehr putzen muss, weil ich schon etwas getan habe. Ich könnte auch mit 30 Minuten anfangen. Aber ich kenne mich. 30 Minuten jeden Tag ist zu viel. Das motiviert mich nicht, dran zu bleiben, sondern es fühlt sich direkt wie Diebstahl an. Ich habe eh wenig freie Zeit zur Verfügung. Von der möchte ich ungern noch 30 Minuten abgeben …

Also ist mein nächster Plan, 15 Minuten leichte Regelmäßigkeit in meinen Haushalt zu bringen. Damit gebe ich Prio 5 ein wenig Zeit, und die zahlt sich auf mein Wohlbefinden aus!

Mir fallen all die Dinge, die regelmäßig über einen längeren Zeitraum stattfinden, besonders schwer. Regelmäßigkeit ist meine schwerste Herausforderung. In der kommenden, zweiten Ferienwoche ist K5 in Betreuung – wir werden wieder früh aufstehen, frühstücken, und dann geht er in die Betreuung und ich zum Sport, bevor ich das Arbeiten beginne. Regelmäßigkeit brauche ich wirklich. Wichtig dabei ist, dass es leicht ist.

Wo ich die 15 Minuten zusätzlich für den Haushalt einplanen will, weiß ich noch nicht. Ich werde es herausfinden. Klar ist, es ist nicht die Wäsche, nicht die Küche und nicht das Bad, weil, um diese Dinge kümmere ich mich bereits ausreichend. Ich denke, ich starte mit der Unordung in meinem Schlafzimmer. Jeden Tag. 15 Minuten. Regelmäßig …

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