mit vereinten Kräften

Gemeinsam haben wir Weihnachten vom Balkon geworfen! Es liegt jetzt unten im Schnee, ganz leicht. Das Werfen hat kaum Kraft gekostet, Weihnachten war jetzt schon sehr ausgetrocknet. Es ist schwungvoll gegangen und hat nur einen Haufen Nadeln und Zweige zurückgelassen. Und, wie immer, ist samt Baum auch eine Kugel, ein Anhänger mit in den Garten gefallen. Jedes Jahr, egal wie gut wir den Baum durchsuchen, passiert das.

Dieses Jahr war es ein Holzanhänger, den K3 vor zig Jahren äußert unliebevoll bemalt hat. Ich liebe den Anhänger sehr, er zeigt so schön, wie schwer es dem Kind gefallen ist. Und wie stolz es am Ende doch war, ein selbstgemachtes Geschenk zu haben. Jedenfalls stelle ich mir das immer so vor. Es ist sein ganz persönliches Stück Weihnachten am Baum. Jedes Kind hat so ein persönliches Stück – gebastelt, gemalt und durchaus auch gekauft.

Das letzte Weihnachten war ein sehr schönes, wie ich nachdenkend feststellen kann. Ein wirklich Schönes, bis heute. Ich ziehe Weihnachten gerne sehr lang in den Januar. Mir tut das gut, noch etwas Glitzer und Licht zu haben. Jetzt, wo es langsam spürbar früher hell wird morgens, verblasst dieses Licht. Unser Stern hängt dennoch weiter im Fenster. Noch eine Woche. Damit der Abschied nicht zu heftig ist 😉

Die Kinder haben heute sehr fleißig mitgeholfen. Ich beobachte oft, wie gerne sie mit anpacken – okay, vor allem bei Weihnachten – aber auch ansonsten sind sie durchaus zu bewegen. Es macht so viel mehr Freude, etwas gemeinsam zu schaffen. Mit vereinten Kräften das Treppenhaus aufzuräumen, das Auto zu saugen, den Keller aufzuräumen und Weihnachten abzuschmücken. Es gibt so ein paar Tätigkeiten, da sind sie mit Feuereifer dabei, wie – alle Kissen vom Sofa ausklopfen oder unter dem Sofa nach Schätzen fahnden.

Meine Kinder haben keine „feste“ Aufgabe im Haushalt. Ich habe das versucht. Es ist kläglich an mir selbst gescheitert. Ich bin nicht der Typ für „jeden Tag, wiederkehrend“. Ich kehre dann, wenn es notwendig ist. Und wann ich Lust dazu habe. Das Lustprinzip zieht auch bei mir und lockt kräftig. Es tanzt auch gerne, zu lauter Musik, und singt sich kräftig.

Von den Kindern fordere ich Hilfe im Haushalt ähnlich ein, wie ich es bei mir selbst tue. Wenn es notwendig ist. Wenn der Müll voll ist, drücke ich den einem der Kinder in die Hand. Staubsaugen können auch alle. Mülltonnen rausstellen, Hausflur kehren, das passiert dann, wenn es passt. Es stresst mich dann auch weniger, als wenn ich einer Aufgabe hinterherhechele und sie mich behindert. Also, K3 hatte mal die Aufgabe, jeden morgen die Spülmaschine auszuräumen. Das hat funktioniert, so lange ich Druck ausgeübt habe. Mitunter war ich dann aber schon morgens unter Dauerstrom, weil ich die Maschine ja auch wieder befüllen wollte und weil ich meinen Sohn ständig ermahnen durfte. Ja, ich habe es auch ohne Ermahnung probiert. Dann war sie am Abend immer noch voll …

Ich habe daraus gelernt, helfen darf Spaß machen. Gemeinsam ist es schöner (also, alle haben eine Aufgabe, alle wuseln umeinander). Feste Aufgaben gehen nur, wenn sich alle einig sind. Wenn ich erkläre, dass X oder Y jetzt eine feste Aufgabe ist, ist das selten erfolgreich. Besser ist, gemeinsam zu überlegen, was kann ich wann erledigen. Noch besser ist, Zettel mit Aufgaben aufzuhängen, die regelmäßig erledigt werden wollen. Um sie dann je nach Zeitumfang zu ziehen.

Das ist, wohin ich will. Ein Bord im Flur, auf dem die einzelnen Aufgaben hängen, mit geschätzter Dauer und mit Eintrag, wann sie das letzte Mal erledigt wurden. Und von wem. Wie eine Art Karteikartensystem. In meinem Kopf habe ich da schon schöne Ideen zu 😉
Bis es soweit ist, rufe ich weiterhin Aufgaben zu und wir machen es gemeinsam. Mit Freude. Ich darf als gutes Beispiel singend voran gehen, und die Kinder lernen, dass es Spaß macht, sein eigenes Reich zu hegen, zu pflegen und zu schmücken. Oder, wie mit Weihnachten, abzuschmücken.

Tatsächlich habe ich eines sehr deutlich gemerkt. Wenn ich schimpfe (leise vor mich hin oder laut mit den Kindern), wie es hier wieder aussieht und dass mir nie jemand hilft – dann sieht es hier aus und niemand hilft mir. Wenn ich will, dass wir mit vereinten Kräften daran arbeiten, ein schmuckes Heim zu haben, dann darf ich vorleben, wie viel Freude mir das bereitet. Und dann bin ich ansteckend. Fröhlich ist ansteckend.

Motzig schimpfend angestrengt ist selbstredend auch ansteckend. Es ist dann halt eine beschissen schlecht gelaunte Ansteckung, die keinen positiven Impact ermöglicht. Weder auf meiner Seite noch auf der Seite der Kinder.

Bleibt, sich gemeinsam stark zu machen. Für die Dinge, die uns wichtig sind. Und, ein gutes Vorbild zu sein, damit meine Kinder als Erwachsene die Dinge, die zu tun sind, mit Leichtigkeit tun können.

Tun ist toll!
Weihnachten ist rum. Weihnachten kommt bald wieder.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert