Muttertag und Weihnachten an einem Tag

Wie, geht nicht? Klar geht das! Hier eine kurze Anleitung – feiere dich und dein Leben als Mutter, heute und jeden Tag, und schaue abends eine Weihnachtsfolge mit Glee. So einfach!

Beim Thema Muttertag und Weihnachten bin ich speziell, beide Tage haben eine ganz besondere Magie für mich, die Magie der Geschenke. Ich erwarte viel und ich weiß, dass das schwierig sein kann – für mich und für alle Beteiligten – vor allem, für die Kinder 😉

Ich habe eine Art Geschenke Defizit, dass ich aus der Kindheit mitbringe. Immer in der Annahme, zu wenig zu bekommen, war ich sehr darauf erpicht, nicht zu wenig zu bekommen. Ich gehöre zu den Menschen, die über Geschenke “funktionieren”. Ein Geschenk wertet mich. Ich fühle mich gesehen. Ich will gesehen werden, gerade an diesen Tagen.

Als Mutter, für den unfassbaren Job, den wir Mütter machen. Als Frau, einfach dafür, dass ich bin. Da ich alleine bin, bleibt es bei den Kindern, an die Geschenke zu denken.

Meine schönsten Geschenke heute waren:

  • Alle Kinder sind schon da, alle Kinder, alle 😉
  • Kind 1 hat mit Kind 5 gespielt und ich konnte nach dem duschen eine halbe Stunde auf dem Balkon sitzen und lesen
  • Kind 1 hat mit Kind 5 eine Schatzsuche im Garten vorbereitet, samt selbst gemaltem Bild
  • Kind 3 hat nach Jahren der Ignoranz jeglicher Mutter- und Weihnachtstage einen Kuchen gebacken und mit uns gefrühstückt
  • Kind 4 hat Blumen gekauft. Ganz alleine! Und abends mit mir eine Folge Glee im Fernsehen geschaut.
  • Gemeinsam mit Kind 1, 2 und 5 habe ich am Nachmittag Momo geschaut – der Film, fast älter als ich selbst 😉
  • Kind 5 hat einen Bügelperlenschmetterling gebastelt und mir mitgeteilt, das der uns jedem zur Hälfte gehört. Eine Hälfte er und eine Hälfte ich. Der arme Schmetterling 😉

Nebenbei wurde viel gelacht, gepuzzelt und gemeinsam gegessen. Es war ein schöner Tag!

Die überraschende Krönung kam am Abend, als ich gemeinsam mit Kind 4 eine Folge Glee geschaut habe. Zufall, ein Weihnachtsspezial. In dem der Glee-Club in einem Obdachlosenheim Weihnachtslieder gesungen hat – in einer Stimmung, die mich erinnerte an ein Weihnachten, als ich Kind war. Ein Moment in meinem Leben, den ich noch sehr genau spüren kann, auch wenn ich nicht mehr weiß, wie alt ich damals war.

Bevor ich mit 16 ins Internat gegangen bin, war ich aktiv in einer Jugendgruppe, ähnlich den Pfadfindern. Ich erinnere ein Jahr, in dem wir daheim und im Freundeskreis Geschenke gesammelt haben – alte Spielsachen, Puppen, etliche Dinge – und ein Kinderheim besucht haben, kurz vor Weihnachten. Es war eine Art Weihnachten im Schuhkarton in Anwesenheit. Wir haben gesungen und gesehen, wie unsere Geschenke angenommen und ausgepackt wurden.

Meine Erinnerung schätzt die Kinder zwischen 6 und 12 Jahren – meine Erinnerung mag sich hier irren, es ist auch nicht wirklich relevant. Relevant ist das Gefühl der Freude. Das Gefühl, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Etwas wirklich gut gemacht zu haben. Mit vollem Herzen gegeben zu haben.

Ich bekomme nicht nur gerne Geschenke, um mich gewertet und geschätzt, geliebt zu fühlen. Ich mache auch sehr gerne Geschenke. In diesem Fall war ich selbst kein Kind großer Geschenke, ich bin in einfachen, sauberen Verhältnissen aufgewachsen. Die Dinge, die ich geschenkt bekommen habe, konnte ich oft nicht in der Weise schätzen, es fehlt als Kind oft der Blick hinter die Kulissen. Ich habe oft gesehen – andere haben mehr. Andere werden vermeintlich mehr geliebt …

In diesem Jahr, in dem wir im Kinderheim gesungen und Geschenke verteilt haben, war es anders. Es war ein Weihnachtswunder. Das Herz wurde weit und die Liebe groß. Wir erhalten so viel zurück, wenn wir von Herzen schenken! Es lohnt, den ersten Schritt zu machen – denn Geben ist seliger denn Nehmen –

Ich vergesse das leider manchmal. Gestern noch dachte ich, ach, ich reiße mir hier den Arsch auf, nicht nur im Job, auch als Mutter. Die Gedanken spielen dann gerne einen Trauermarsch. So anstrengend! So mühsam! Und nie darf man ausschlafen! Es fühlt sich oft undankbar und schwer an. Dabei ist es das große Glück! Die Kinder sind gesund, wir haben ein Dach über dem Kopf und ich darf Geld verdienen – um mich und die Kinder mit dem Leben, das wir Leben, zu beschenken. Wir sind reich an Liebe und Chaos! Was will ich denn mehr?

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