Re: Tag 5

Tag 5 im Februar, das war der Tag mit der großen Unsicherheit! Ich erinnere mich! Tag 5 im 28TageContent hatte schlechte Sicht. So richtig schlechte Sicht. Eine dreckige Brille und keine Kraft, sie zu putzen.

Ich musste eben schmunzeln. Ich bin gerade heim gekommen. Habe meinen Sohn zurück zu seinem Vater gefahren, in Schlafanzugshose, barfuß in den Uggs und mit Wintermantel drüber. Genau das Outfit, dass ich an Tag 5 im Februar auch getragen habe. Allein, es geht mir anders als vor einem Monat.

Müde

Die Müdigkeit ist weiterhin mit mir, sie strukturiert sich allerdings ein wenig. Seit gestern denke ich auf einem Plan herum, der mich täglich begleiten soll. Auf dem ich die kleinen und großen Dinge abhake, die mich im Tag begleiten und die Aufschluß geben darüber, wie müde ich gerade bin. Da gibt es bereits einiges an Ideen und ich hoffe, ich finde eine Umsetzungsmöglichkeit, mit der ich anfangen kann zu arbeiten. Oft scheitert es dann auch daran – der Plan ist gefasst, und dann soll es bitte perfekt toll werden. Am Besten so, dass ich danach eine Auswertung fahren kann, mit Prozentsatz X auf Prozentsatz Y, so eine Art: die Depression bleibt weg, wenn ich 17 x im Monat meine Zähne putze.

Anstelle einfach mal anzufangen, frei nach dem Motto –

better done than perfect

Alles, was ich jetzt tue, ist besser als das was ich vorher nicht getan habe. Oder, anders gesagt, alles, was ich jetzt aufschreibe auf eine To Do Liste ist besser als das was ich vorher hatte – keine To Do Liste 😉

Ich beginne also. Erstmal mit aufschreiben, was ich als tägliche Routinen verankern will. Und was davon zu welcher Kategorie der Müdigkeit gehört. Ich kenne mich ja schon ein wenig und ich beobachte mich auch schon ein wenig. Ich fange erst an Ordnung zu machen, wenn ich nicht mehr so müde bin. Solange ich sehr müde bin, ist es schwer. Es ist also ganz wichtig, herauszufinden, was ich tun kann, damit ich – wieder wach bin!

Soweit, soeinfach. Sollte man meinen. Da sind wir auch ein wenig bei den Unsicherheiten meines Lebens, wie an Tag 5 vor einem Monat. Ich bin keine Planerin. Ich bin keine von denen, die sich hinsetzt, einen Plan macht und fröhlich loslegt. Ich lege auch ab und an los, meist völlig planlos, und am Ende komme ich auch an – irgendwo. Selten weiß ich vorher, wo.

Meine Schwester sagte damals zu mir, leicht genervt, dass sie mich beneidet. Sie hat Musik studiert, Klavier und Gesang, und war damals meine Klavierlehrerin. Wie alt war ich? Eventuell 14, 15. Es war, kurz bevor ich dem Klavierspielen den Rücken zudrehte. Sehr schade war das, aus heutiger Sicht. Hätte ich nur ein wenig mehr geübt, dann hätte da was draus werden können. Weil, wie meine Schwester damals sagte, ich so unverschämtes Talent habe. Ich könne mit Leichtigkeit spielen, für was sie lange und angestrengt üben müsse …

Die Krux an der Sache? Ich kann nicht üben. Üben ist ein Zustand, den ich mich ganz großartig vorstelle …
*lacht*
Vermutlich könnte ich es, wenn ich müsste, weil, unter Druck kann ich manches, was ich ansonsten nicht auf die Kette bekomme. Ich habe auch schon Referate und Vorträge gehalten und mich darauf vorbereitet. Das geht schon. Nur halt – nicht einfach. Aus diesen Dingen entsteht kein Flow bei mir.

Flow

Flow ist aber das Ziel. Dinge finden, die es mir leicht machen, die mich in den Flow bringen. Was tut mir wirklich gut? Wann bin ich so richtig glücklich? Wie sehe ich klar?

Zum einen – weniger heulen, dann ist auch die Brille nicht so dreckig. Zum anderen – aufschreiben. Weiter und immer weiter aufschreiben. Klarheit entsteht im Tun, das habe ich schon vor einem Monat aufgeschrieben und tue es heute wieder. Klarheit entsteht im Tun. Better done than perfect. Klarheit entsteht auch im Tun der Dinge, die manchmal schwer fallen, weil sie halt keinen Flow erzeugen. Weil sie langweilig sind. Wie – Zähne putzen. Oder Füße eincremen.

Ich kümmere mich zuerst um die Müdigkeit. Wenn ich direkt wieder anfange, noch an drei weiteren Themen herumzudoktorn, wird es am Ende nur eine Überforderung, die wiederum der Müdigkeit zuträglich ist. Oder ist es umgekehrt? Wer weiß das schon. Klar ist, für mich, diese Themen hängen alle zusammen. Von jeder Seite aus betrachtet finde ich das Kernthema – die Müdigkeit. Und ja, mein Leben ist auch kein Spaziergang. Es ist voll. Voll mit Verpflichtungen und Aufgaben und To Do’s. Wie – bei allen anderen Menschen auch. Es gibt wohl nur Wenige, die keine Aufgaben haben. Und ich möchte nicht mit den Wenigen tauschen, weil, keine Aufgaben zu haben hilft mir auch nicht weiter. Ich liebe meine Aufgaben! Alle! Auch das mit den Zähnen!

Better done than perfect – ich arbeite an meinem Plan. Ähnlich wie der 3-Monats-Plan von Anna will ich einen Wochenplan mit den einzelnen Routinen und dann am Ende der Woche schauen, wie viele Punkte konnte ich anmalen? Wie oft war ich erfolgreich? Wo ging es nicht, und warum? Und wie habe ich mich gefühlt, an den einzelnen Tagen? Der Plan beginnt sich zu visualisieren in meinem Kopf. Ich glaube – das wird gut!

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