Reflect & Learn 25/23

Sonntag Abend. Ich schaue zurück auf eine Woche mit zu viel Kaffee und einem Stresslevel im Durchschnitt von 46. Das ist krass! Ob das auch am Kaffee lag, ich wage es zu bezweifeln. Eher ist auch die Hitze ein Indikator. Immerhin konnte ich am Wochenende ein wenig durchatmen, wenn ich hier auch nur knapp unter der 40 geblieben bin. Und das, obwohl ich quasi nur daheim war. Und ein ganzes Buch gelesen habe. So von vorne bis hinten 😉

Schauen wir auf das, auf was ich jede Woche schaue. Es gibt Neuigkeiten, vor allem im Bereich:

Füße

Ich habe meine Füße, beziehungsweise meinen linken Fuß, unters Röntgengerät gelegt, am Montag. Vorher wurde mein Fuß vom Orthopäden untersucht. Da saß ich, auf einem Stuhl, und habe im Reflex erstmal meine nackten Füße nach hinten unter den Stuhl gezogen und verschränkt. Füße verstecken, das kann ich gut! Ich schäme mich nachwievor für meine Füße, dafür, dass sie hässlich sind, verpilzt und schrullig. Und groß. Riesengroß. Auch die Zehen, vor allem die Großzehe. Riesig. Ich weiß, dass ich zumindest für die Form nichts kann. Wobei, dafür, dass mein Fußgewölbe am Arsch und durchgelaufen ist, dass da nichts mehr stützt und die Knochen anfangen, umzubauen, um zu entlasten –

Wäre gelogen, wenn ich sagen würde, dass ich dafür nichts kann. Das ist meine Schuld. Und diesmal ist es kein Ding von “ich fühle mich schuldig”, sondern, es ist klar, ich habe mich nicht gut genug um mich gekümmert. Das hat Folgen. So wie es Folgen hat, sich nicht die Zähne zu putzen, zu schwer zu tragen, immer Fastfood zu essen, all diese Dinge haben Folgen. Es ist nicht das Fastfood, das Schuld hat. Schuld hat, wer zu viel davon isst. So einfach. So schwer.

Der Arzt war mega nett! Der sieht das wohl auch öfter, und ich gehe ja auch regelmäßig zur Fußpflege (mein Tipp an Alle! Fußpflege ist wichtig!) und habe Lack auf den Zehen. Dadurch sieht es etwas besser aus. Außerdem sieht der vermutlich tatsächlich schlimmeres als meine Füße. Und falls nicht, hat er sich zumindest nichts anmerken lassen.

Der Hallux rigidus ist jetzt bestätigt. Man sieht auf dem Röntgenbild sehr deutlich, dass da nur noch hauchdünne Reste von Knorpel sind, das Gelenk also vor sich hin schleift. Die Bewegung ist deutlich eingeschränkt. Wir untersuchen jetzt mein Blut auf Harnsäure und auf Entzündungen. Vermutlich war es eine aktivierte Arthrose, die jetzt wieder abklingt. Außerdem bekomme ich neue Einlagen für die Schuhe. Tja, und dann hilft nur Gymnastik. Alles Dinge, die mir soweit klar waren und sind. Einen Termin beim Fuß Günther für die Anfertigung der Einlagen habe ich gemacht, das Blut ist im Labor und ich habe ein gutes Buch gekauft, mit Übungen, um beide Füße zu kräftigen.

Es geht also quasi voran. Am Samstag war ich im Wald spazieren. Ich hatte wieder Schmerzen im Fuß. Mir ist inzwischen klar, dass ich nie wieder werde joggen gehen. Mein Körper erzählt mir das schon länger. Ich wollte halt nicht hinhören. Ich dachte, ich könne nochmal richtig ausdauernd werden, in irgendwas. Meinetwegen im Laufen.

Bewegung

Womit ich gleich auf den Sport übergehe. Bewegung. Ja, hatte ich zu wenig in dieser Woche. Ich war öfter beim Arzt, einmal in Kassel bei meiner Mutter im Heim, und im Job hat parallel die Hütte gebrannt, aber im positiven Sinne. Ich war so richtig rund um die Uhr und durchgehend beschäftigt. Dazu täglich über 30 Grad. Kein Wunder ist mein Stresslevel so hoch.

Dennoch, der Plan war ein Anderer. Einmal die Woche zum Zumba, zweimal die Woche joggen und ein wenig Gymnastik daheim. Geblieben ist davon einmal Gymnastik heute, am Sonntag. Und ein Spaziergang gestern von 5 Kilometern. Das ist zu wenig für mich.

Ich weiß das und ich überlege gerade, was helfen kann. Doch nochmal Fitnessstudio? Alle sprechen davon, dass es wichtig ist, ab den 50igern spätestens den Schwerpunkt auf Muskelaufbau zu legen. Das sei das A und O, gerade für Frauen. Also, Spaß ist ja anders. Das ist ja sehr stupide und immer das Gleiche. Nichts, was mir leicht fallen würde, es durchzuhalten.

Außerdem steht Nordic Walking als Idee im Raum. Das mit den Stöcken. Das ist auch gar nicht mein Ding, weil ich ja Joggen will. Also, eigentlich. Ich weiß, Joggen ist durch. Ich werde das mal ins Auge fassen, mit den Stöcken. Mir ist spazieren gehen im Wald sehr wichtig, dann kann ich dazu auch ein paar Stöcke in die Hand nehmen. Das trainiert wohl auch den Oberkörper und die Winkearme. Das wäre schon wichtig …

Zusätzlich hat eine Freundin angeboten, mir das Schwimmen beizubringen. Also – Kraulschwimmen. Das wird sicherlich nichts, was wir jede Woche tun. Und doch ist es sehr wichtig. Es könnte ein schönes Gefühl sein, wirklich schwimmen zu können. Sich leicht zu fühlen im Wasser. Vertrauen aufzubauen, zu Wasser. Und nicht weiterhin wie eine bleierne Ente herumzupaddeln …

Es sind da also Ideen, wie ich Sport in der Zukunft gestalten kann. Ich sehe, dass die Bewegung wichtig für mich ist. Ich will morgen mit dem Rad zur Arbeit fahren, auch wenn es so heiß ist. Und ich will jeden Tag 10 Minuten Gymnastik daheim machen. Das kann doch verdammt nochmal nicht so schwer sein!

Ernährung

Es ist Beerenzeit! Ich genieße das sehr, die ersten Stachelbeeren und die ersten roten Johannisbeeren sind da! Außerdem natürlich Himbeeren! Ab dem Zeitpunkt werden mir Erdbeeren egal. Es ist schön, dass wir uns letztes Wochenende nochmal sattgegessen haben an Erdbeeren. Ich habe kaum noch Verlangen nach diesen Beeren, ich lechze eher nach den Beeren mit den Stacheln. Die gibt es auch nur 2-3 Wochen im Jahr. Es ist also genau jetzt genau meine Zeit!

Ansonsten war die Woche kulinarisch einfach. K4 war auf Klassenfahrt und zwei Abende war ich sowieso nicht daheim. Damit war ich mehrere Tage raus aus der Produktion von Essen. Und ja, ich habe das genossen. Habe mir Leckeres gekauft, war zweimal abends Essen. Luxus. Ich darf jetzt wieder ein paar Wochen brav daheim essen 😉

Neues habe ich dabei nicht ausprobiert, und es wird wohl auch kommende Woche weiterhin unspannend. Mir ist gerade bei all dem, was im Job los ist, einfach nur wichtig, dass wir ausgewogen essen und es schnell geht. Und für schnell gibt es einige Gerichte, die ich seit Jahren routiniert habe. Die sind gerade an der Reihe. Sobald es im Job ruhiger wird, kommen mir an der Stelle auch wieder neue Ideen. Derweil essen wir sowieso viel Obst und gerne Nudeln, ab und an Kartoffeln und selten Reis. Soweit. Mein Gewicht ist dabei immer noch um die 70 Kilo, mal liege ich drunter (nie unter 69), mal drüber (nie über 71). Pi mal Daumen kann ich sagen, dass ich 1,5 Kilo abgenommen habe, seit dem Fasten. Und das auch gut halten kann.

Insgesamt waren es ja 3,5 Kilo während des Fastens. Irgendwo in der Mitte ist ein realistischer Wert, den man mit einem Fasten erreichen kann. Ich plane gerade, ein nächstes Fasten Mitte Juli. Ich glaube, ich habe das nötig. Ich trinke wieder zu viel Kaffee und auch die Süßigkeiten halten Einzug. Noch habe ich einen Haufen Dämonen, die alle so tun, als hießen sie Genuss.

Ordnung

Hatte ich erzählt, dass ich die Gläser, die relativ hoffnungslos in der Küche herumstanden, in einer “zu verschenken” Kiste gelandet und mitgenommen wurden? Ja, die bin ich los! Und die neuen Gläser, die ich zum Geburtstag bekommen habe, sind ordentlich in den Schrank eingezogen!

Weitere Ordnung findet sich langsam. Ich bin dabei, Unterlagen abzuheften oder, soweit notwendig, anderes damit zu tun. Briefe zu schreiben, zum Beispiel. Ich arbeite gerade meinen Schriftverkehr ab. Die Zeit ist gekündigt, der Steuerbescheid liegt vor und meine Lernunterlagen verschwinden auch in den jeweiligen Ordnern. Ordner für Ordnung.

Ich habe dabei festgestellt, dass ich nicht Lernen kann aktuell. Weil ich zu wenig Ordnung habe. Erst, wenn ich wirklich ein System habe, das sich verselbständigt, dann bleibt mir Zeit, intensiv ein Lernen voranzubringen. Bis dahin ist es eher ein Verzetteln. Ich lerne, um mich abzulenken davon, dass ich Ordnung brauche. Und das Gelernte bleibt genau aus dem Grund nicht im Kopf. Sondern schwirrt herum und macht mich verrückt.

Also. Fokus. Schreibtisch aufräumen. Ich bin ein Vorbild, verdammt! Es wird wirklich Zeit für Ordnung!

Fazit

Ich bin stolz auf mich! Ich habe einen Haufen wichtiger Dinge in dieser Woche erledigt. Meine Mutter besucht! Arzttermine wahrgenommen und Folgetermine vereinbart. Wichtige Briefe geschrieben und Zeitungsabonnements gekündigt. K5 beim Sport angemeldet und jeden Tag die Blumen gegossen. Die Küche ist sauber, das Bad ist es auch. Im Job überfliege ich mich gerade selbst und bin bis in die Fingerspitzen aktiviert. Ich geniesse diesen Zustand, ich fühle mich wachsend. Es war eine anstrengende Woche, das stimmt.

Ich will nächste Woche darauf achten, an keinem Tag über die 50 im Stresslevel zu gehen. Vergangene Woche hatte ich zwei Tage deutlich über der 50 …
Außerdem habe ich weitere Arzttermine, die ich in Ruhe wahrnehmen werde. Mein Fokus bleibt auf den Füßen, ich bleibe auf den Füßen.

Gelernt habe ich, dass ich Ordnung brauche, um zu lernen. Ich brauche noch mehr Routinen, um sicher zu sein, dass alles da ist, wo ich es suche. Zweimal habe ich diese Woche mein Portemonnaie gesucht. Darauf verzichte ich kommende Woche gerne. Also – weiterhin, kleine Schritte und die Füße trainieren. Auf dass ich in einen ausbalancierten Stand komme und mein Stresslevel von Woche zu Woche weiter senken kann!

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