relativ betrachtet, ist Glück ein Fach

Kleines Wortspiel 😉
Das Empfinden von Glück ist subjektiv, einzig, artig. Ein jedes Wesen empfindet anders. Die Erkenntnis, dass andere vermeintlich glücklicher sind, hat mich gerade in depressiven Episoden immer schwer getroffen – Stichwort Neidfaktor. Ich wähnte mich bemitleidenswert in meinem Leben und andere als so viel glücklicher in dem ihren.

Ein Trugschluss, eine Annahme, ein Blickwinkel. Je nachdem, von wo ich schaue, sehe ich andere Dinge. Meinen Mangel sehe ich an anderen im Überfluss. Meinen Überfluss nehme ich nicht wahr, da ich so sehr auf den Mangel fokussiert bin.

Andere, die reden schöner, sind schlanker, haben mehr Freizeit, einen Partner …
Es gibt immer so viel Glück in anderen Häusern und ich stehe außen und schaue in glücklich erleuchtete Fenster. Gehe weiter auf der dunklen Straße, nach Hause, ein stiller Ort, dunkel. Bis ich bei mir auch die Lichter anschalte – und siehe da, mein Heim ist ebenfalls erleuchtet und von außen sehen andere vorübergehend, wie glücklich ich bin. Nur ein Blick durchs Fenster. Kein Blick in die Seele.

Allein, ein Licht zu haben, ist schon Glück. Wenn es einem aufgeht, stimmt das glücklich 🙂

Sich nicht zu vergleichen, ist Glück – an dem Punkt bin ich mir sicher, dieses gilt für Jede und Jeden und ist nicht relativ. Sich nicht zu vergleichen, hat die Macht zum glücklich sein. Unvergleichlich gut!

Meine Tochter hatte in ihrem Studium die Möglichkeit, Glück zu lernen – um später, als Lehrerin, Glück zu unterrichten. Ich finde den Ansatz dahinter großartig! Es ist ein Tool mit vielen effektiven Ansätzen, um Jugendliche im Schulalltag auf die großen Themen vorzubereiten – auf sich selbst.

Mentale Stärke und seelische Ausgeglichenheit in einer Welt voller Krisen. Es mag Stimmen geben, die Glück für nicht so ein Fach halten. Stimmen, die sagen, dass die Gelder für ein Unterrichtsfach in Glück besser in anderer Form angesetzt werden. In der Bildung braucht es an allen Ecken und Enden Geld.

Ich stelle mir die Frage, gibt es wirklich Wichtigeres im Leben als dies? Sich seines Glückes sicher sein? Ohne Neid und ohne Hinterfragen? Das eigene Leben annehmen, die Chance ergreifen für Wachstum und Veränderung, sich einen Sinn geben?

Mir gefällt der Gedanke, dass Glück ein Fach wird, dass allen Kindern und Jugendlichen in der Schule begegnet. Eines, das nicht zur Wahl steht, sondern Pflicht wird. Dabei selbstverständlich ohne Bewertung, da Glück relativ ist – und relativ sicher jedes Wesen ein anderes Glückserleben in sich trägt.

Zu lernen, zu spüren, zu erfahren, wie wertvoll ich bin. Wie ich mich gut um mich und meinen Sinn kümmern kann. Wie ich mich beschützen kann, zu meinem Glück und für das Glück meiner Familie, meiner Freunde, meiner Nachbarn – ein wunderschöner Gedanke!

Bewusstsein.

Ich lerne erst heute, Stück für Stück, wie ich mich mental stärken kann – welche Werte mich begleiten, was für mich wichtig ist. Als Jugendliche ein Fach Glück gehabt zu haben hätte mir helfen können. Helfen, mir selbst nahe zu sein und mich zu fühlen, in allen Gefühlen.
Helfen, mir meiner bewusst zu werden.

Als Prävention psychischer Erkrankungen kann ich nur dafür stimmen, dass es mehr Glück an unseren Schulen gibt. Einfach!

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