Wen interessiert?
Der Schnee von gestern?
Gute Frage. Gestern. Das hat schon stattgefunden. Daraus habe ich etwas mitgenommen, ins Heute. Erfahrung.
Die hilft mir im Heute und im Morgen.
Der Schnee von gestern – hat demnach definitiv seine Berechtigung. Er löst sich in Klarheit.
Heute ist mir Schnee begegnet. Beim Spaziergang. Da war dieser Wiesenabschnitt voller kleiner weißer Blumen. Ein Teppich. Wie Schnee. Wunderschön.
Das sind die Momente, in denen ich die Kamera zücke und ein Bild mache. Mache ich mehr als ein Bild, ist davon auszugehen, dass es mir gut geht. Versende ich diese Bilder an Freunde, dann ist klar, dass ich einen wirklich guten Tag habe.
Für Freunde ist das wirklich ein Wegweiser, ein Indiz, ein Hinweis auf meine geistige Gesundheit. Bilder von mir 🙂
In depressiven Phasen fotografiere ich nicht. Ich habe dann kein Auge für den Schnee, weder für den von gestern noch für den von heute. Ich habe dann auch eine andere Stimme, sie ist dunkler und eher schleppend. Ohne Energie. Man kann meine Depressionen hören, und das ganz ohne Worte.
Welche anderen Hinweise gibt es? Ich bin schneller müde und schneller gereizt. Glaube nicht an mich. Singe und tanze nicht.
Ich weiß, was mir gut tut. Spazierengehen. Die Augen öffnen für die Natur. Singen und Tanzen.
Dennoch fallen mir die ersten Schritte immer sehr schwer. Es dauert, bis ich losgehe – und die Augen öffne – umso schöner, dass das heute stattfinden konnte. Das ich heute neue Wege gegangen bin. Neue Wiesen gesehen habe. Ausgeruht habe auf einer Parkbank, ohne etwas zu tun. Ganz bei mir war.
Ich liebe Situationen, in denen ich mich nicht verdenke, sondern fühle. Wohl fühle. In Ordnung fühle.
Tipp an mich – und ein allgemeiner Tipp an uns Alle – Bewegung. An der frischen Luft. Spazierengehen. 30 Minuten am Tag. Das darf ganz ganz langsam sein. Egal. Es kommt nicht auf die Anzahl der Schritte an. Es kommt darauf an, loszugehen.
Depression ist Schnee von gestern, zumindest heute. Ich gehe weiter, damit es so bleibt.
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