Sprachlich unausgeglichen

Rhetorisch bin ich immer noch im Sprachzirkus unterwegs. Letztes Jahr um diese Zeit wollte ich einen kleinen Onlinekurs zum Thema Rhetorik bauen, für unser Sommercamp bei blink.it. Es war eine Aufgabe für alle Mitarbeitenden – baut einen Kurs auf der firmeneigenen Software, für die Kolleg:innen, zu einem Thema, das euch begeistert. Ich wusste damals schon, dass ich kündigen werde, es war auch schon ausgesprochen. Dennoch dachte ich, ach, den Kurs lege ich aber noch an, ist doch eine schöne Idee. Und ich lerne auch selbst gleich so viel zu dem Thema! Und dann – habe ich mal wieder nur das Buch dazu gelesen und keinen Anfang für meinen Kurs gefunden 🙈

Rhetorik. Sprache. Tatsächlich hatte ich das Buch vorhin wieder in der Hand und dachte, ah, da war ja was. Da war ein Thema, das mich kurz interessiert hat und dann im Nirwana meiner sprachlichen Unausgeglichenheit verschollen ist. Warum eigentlich?

Vermutlich, weil der Tag nur so wenige Stunden hat 😅🤣

Dieses, mein Dasein als eierlegende Wollmilchsau, es sehnt sich ab und an nach echtem Wissen. Rhetorisch kann ich noch viel lernen und ich möchte tatsächlich auch mal eine der vielen Veranstaltungen, die ich gerade für die Firma ziehe, selbst ankündigen. Sprachlich sicher. Das wäre echt voll super.

Ich sterbe ja schon beim Gedanken daran, zu sprechen. Vor Menschen. Dabei kann man das üben und trainieren. Ich habe davon zumindest gehört.

Vorhin saß ich auf einem Spielplatz und habe mich gedanklich den wenig mit der Rhetorik beschäftigt. Es gibt schöne Angebote, zum Beispiel für einen Bildungsurlaub. Auch das Thema Resilienz ist so ein Thema, das mich immer mal anlacht. Ich ahne, ich darf diese Themen mal runterschreiben und schauen, was spricht mich denn am meisten an? Worauf mag ich Energie lenken, wenn ich Mitte Oktober Inspiration suche? Was möchte ich als nächstes lernen?

Ich war bis dato nie der Typ, der sich eine Bucketlist schreibt und überlegt, wann er all diese Dinge erledigen möchte. Ich habe einfach gelebt, oft dezent überfordert vom Leben, um oft genug festzustellen, verdammt, schon wieder ein Jahr rum.

Ich fühle zum ersten mal, das meine Jahre endlich sind. Das, was ich noch lernen möchte und in dem ich sicherer und klarer werden möchte, das darf ich jetzt formulieren. Das darf jetzt die passenden Worte finden. Damit ich später sagen kann, ja, das war ein großartiges Leben, in dem ich die Dinge, die mir Freude bereiten, lernen durfte.

Davon abgesehen, dass ich, sollte ich morgen nicht mehr Aufwachen , schon mit dem Bewusstsein ins Bett gehe, dass ich das Beste bereits erleben durfte. Rhetorik ist hier nur the cherry on the top. Weil –

Ich bin Mutter geworden. Sagenhaftes Gefühl! Und das gleich gesegnete fünf Mal. Ja, das kann ich wohl als das Beste in meinem Leben betrachten. An der Stelle bin ich sprachlich total ausgeglichen ❤️

Das darf ich mir auch ab und an bewusst vor Augen führen, wenn ich müde bin und denke, ach, ist das alles anstrengend. Die Rhetorik, die Resilienz und die Kinder. Stimmt, es ist tatsächlich an vielen Tagen verdammt anstrengend. Und doch ist es – ziemlich cool, eine Mama zu sein. Ich bin the cherry on the top 😎

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