Ich spüre, da kommt eine neue Routine rein, das ist ziemlich cool! Ich bin vorhin aus dem Büro heim gekommen und dachte, ach, schön, jetzt kochst du was mit den Kindern und dann spielst du noch mit K5 und dann ist es Zeit, zum Schreiben!
Wenn mir das als fröhlicher Impuls bleibt, nach dem Februar, dann habe ich wirklich was erreicht. Dann habe ich mir eine Zeit-Insel geschaffen und darf darauf achten, dass mir die nicht direkt wieder geklaut wird. Zeitdiebe gibt es ja zuhauf.
Parallel habe ich heute im Job mal mitgeschrieben, wie lange ich mich mit was beschäftigt habe. Was ich getan habe. Auch hier ist die Zeit oft seltsam gedehnt und es lohnt, einen genauen Blick darauf zu werfen, was wirklich los ist. Was ich wirklich tue. Ich will das schon länger tun. Sowohl im Job als auch im Privaten. Fakt ist, ich tue meist etwas anderes. Und jetzt fügt sich das.
Meine Zeit ist wertvoll
Vor allem mir selbst! Und um herauszufinden, wo die Zeitdiebe wirklich sitzen, darf ich genauer hinsehen. Sie sind oft unsichtbar und ich schlage jetzt absichtlich keine Brücke zu Momo und den grauen Herren. Weil das sowieso und ständig passiert, gerade in den sozialen Netzwerken. Bezug nehmend auf Bücher und Filme sind viele Postings genau darauf ausgerichtet. Immer und immer wieder. Auch ich falle da öfter drauf herein und beteilige mich an dieser Form der Content-Erstellung.
Ein Beitrag über die Zeit. Über Momo, die nicht nur ausreichend Zeit, sondern auch die Ruhe hat, zuzuhören. Sie ist Magie, auf mehreren Ebenen. Gerade erst habe ich das Buch K5 vorgelesen und es sehr genossen. Auch und vor allem die Sprache. So spricht und schreibt heute niemand mehr. Ich hatte es ganz vergessen, dass das ein anderes Sprachniveau ist, als das, was wir heute haben.
Heute hat niemand Zeit, alles muss ganz knapp und auf den Punkt sein. Ist es das nicht, liest dich niemand.
Und stimmt das wirklich?
Heutiges Learning
Ich kann auch kürzer! Ich habe heute zwei Postings auf Twitter gemacht, und es ist mir leichter gefallen als die Wochen davor. Ganz generell habe ich in der vergangenen Woche täglich für cosee gepostet und es wird einfacher. Dieses generische, dieses “sprechen, wie alle sprechen” und “schreiben, wie alle schreiben” wird leichter, lockerer. Ich fange an, witzig zu werden und mich mehr Wortgewänder zu tragen zu trauen. Das fühlt sich gut an! Das ist ein Learning by Doing, ein “üben, üben, üben” und am Ende wird es besser sein als am Anfang.
Ich bereite meine Texte auch besser vor, teile sie mit den Kolleginnen und hinterfrage einzelne Satzabschnitte. Es nicht einfach nur aufs Papier gekotzt. Es wird auch vorher umgerührt. Und ich notiere mir, wie lange ich an einem Text gearbeitet habe. Oder allgemein, gearbeitet habe. Damit erhoffe ich mir besagten Überblick, den ich schon am Anfang meines heuigen Schreibens erwähnt habe. Es ist an der Zeit, die Zeit genauer ins Auge zu nehmen.
Überforderung
Meine linke Hand tut heute weniger weg, oder sagen wir – der Daumen tut weniger weh. Der Rest hat ja nicht weh getan. Das Tape hilft sehr gut – ich spüre die Last auf der Hand schon noch, aber alles in allem ist es deutlich besser geworden! Ich achte auch die kommenden Tage darauf, keine ganz schweren Dinge mit der linken Hand zu greifen. Den Weißkohl, den ich fürs morgige Essen gekauft habe, hätte ich fast fallen gelassen. 3 Kilo Kohl sind doch recht schwer.
Im Kopf bin ich entspannter. Gelernt habe ich dennoch nichts heute, dafür war im Job einfach zu viel zu tun. Ich habe mir aber eine erste Aufgabe notiert. Und für morgen eine zweite Aufgabe. Und wenn ich es nicht unter der Woche schaffe, dann erledige ich die Aufgaben der Woche am Wochenende. So einfach ist der Plan. Das Lernen wird sich genauso finden lassen, wie das Schreiben.
Heldenreisen
Das Thema Heldenreise nehme ich aus dem Zoom-Call von Samstag mit. Damit will ich mich näher befassen, mit dem Thema Storytelling im Allgemeinen. Ich habe viele kleine Heldenreisen erlebt in meinem Leben und kann mir vorstellen, die witzig und spannend gestaltet auf den Blog zu bringen. Eine Heldin auf Reisen.
Ich erzähle öfter und gerne kleine Anekdoten aus meinem Leben. Da, wo es passend ist, wo ich zum Thema was beitragen kann oder wo ich eine Situation habe, in der eine Ablenkung und ein Witz hilfreich sein können. Mit diesen Anekdoten will ich anfangen. Ich schreibe mir auf, welche Geschichten ich immer wieder erzähle und welche Geschichten sehr zu mir gehören. Und dann fange ich an, sie auszuformulieren, sie als Text zugänglich zu machen. Ich bin gespannt, was das mit mir macht.
Wenn ich darüber nachdenke, dass ich ein Buch schreiben will, kommt genau das immer als erster Stuck. ÜBER WAS will ich denn schreiben? Und – ab wo? Ab “im Internat” oder ab “beim Zirkus” oder ab “erstes Kind” oder ab – genau, das meine ich! Da sind viele Geschichten, die mein Leben schon erlebt hat, und einige davon sind wirklich erzählenswert. Welche ich auswählen werde, kann ich entscheiden, wenn ich sie aufgeschrieben habe. Dieses Thema ist jedenfalls eine Aufgabe, die ich gerne angehen möchte. Das sehe ich auch für eine Kategorie auf dem Blog, meine Heldenreisen. Anfangen will ich mit dem herausgefallenen Fenster, das immer noch geschlossen ist und für das ich noch weiter kämpfen darf. Ich weiß, ich darf mich selbst darum kümmern, dass es an der Stelle weitergeht. Sonst wird da nie ein neues Fenster eingebaut. Dieses “nichts-Tun” kenne ich von meiner Hausverwaltung und es passt super zu mir. Ich neige ja auch dazu, nichts zu Tun, jedenfalls nicht das, was ich mir vorgenommen hatte.
Von daher verstehen wir uns gut, mein Vermieter und ich. Das Fenster schließt noch? Na, das reicht doch! Noch weiter müssen wir da nicht hinsehen …
Doch, müssen wir! Ich muss hinsehen! Ich muss wirklich schauen, was ist da los, mit meiner Zeit. Was tue ich? Und dann – darf ich anfangen, das zu tun, was sinnvoll ist. Das Fenster ersetzen lassen und Heldenreisen schreiben.
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