Tag 19

An der Stelle sollte normalerweise eine lustige, neugierig machende Einleitung kommen. Das fällt mir mit den wenig aussagekräftigen, aktuellen Überschriften total schwer 😉
Verzeiht also bitte!
Es ist Tag 19 und ich habe heute morgen kurz darüber nachgedacht, mit ins Zoom-Meeting zu Anna zu gehen. Um mich dann nochmal umzudrehen und weiter zu schlafen. War eine gute Entscheidung!

Ich bin jetzt dennoch – ratet!! Da kommt niemand drauf, was ich bin!!

Müde!

Ist das nicht verrückt? Da habe ich gut 10 Stunden geschlafen die Nacht und bin müde. Man glaubt das kaum. War eventuell zu lang? Ich habe davon gehört, dass es auch das gibt … Kenne ich auch von mir, fängt aber eher bei 12 Stunden und Rückenschmerzen vom Liegen an.

Apropos Rücken. Der tut mir auch ein wenig weh. Ich habe ihn nämlich geärgert – ich habe mich heute bewegt! In den Wald! Und wieder heraus! Und zwischendrin bin ich in einem sehr gemütlichen Tempo gejoggt. Das erste Mal in diesem Jahr! Das erste Mal seit Anfang Dezember! Das erste Mal nach dem der Job mich aufgefressen hat 😉

Fühlt sich gut an! Ich will jetzt wieder 2x die Woche laufen gehen – das ist besser als gar nicht laufen zu gehen. Es wird wohl nicht reichen, um eine tolle Ausdauer aufzubauen, aber seien wir ehrlich – die hatte ich noch nie. Schadet also auch nicht, wenn ich sie nie bekomme. Was will ich denn auch damit? Will ich einen Marathon laufen? Oder habe ich andere Ziele in dem Bereich, auf die ich zulaufe? Nein?

Dann ist es ja gut! Dann reichen auch zweimal die Woche. Einfach, um in Bewegung zu bleiben. Bewegung ist das a und o für die Lymphe. Bewegung hält den Abtransport in Schwung. Damit der ganze Rotz raus kann.

Laufen für die Seele

Für meine Seele ist Laufen auch wichtig. Ja, ich kann mal eine Pause von 2 oder 3 Monaten machen, spätestens dann aber ist der Vorrat an Laufeindrücken aufgebraucht und ich werde träge. Und diese Trägheit hält mich gefangen, auf meinem Sofa. Maximal kann ich dann noch in die Küche laufen und mir Butter unter die Nutella schmieren. Das geht irgendwie immer.

Ich bin in alle Richtungen beweglicher, wenn ich regelmäßig Sport mache. Das ist wenig Neues, was ich euch heute zu erzählen habe … *albernlacht*
Ich bin mental ausgeglichener und kann auch an anderen Baustellen besser mitarbeiten. So habe ich sehr fröhlich Mittagessen gekocht nach dem Laufen und beide Bäder geputzt.

Danach bin ich allerdings sehr müde geworden. Ich spüre jeden Knochen 😉
Es geht halt noch schneller abwärts als aufwärts. Ausdauer und Muskulatur bauen schneller ab als ich sie aufbauen kann. Das könnte ich jetzt bedauern – oder es einfach akzeptieren, wie es ist. Ich werde 50 im Mai. Da laufe ich jetzt halt langsamer! Und brauche länger, um Ausdauer aufzubauen. Ja, scheiß drauf, dann ist das halt so. Hauptsache ist, ich laufe!

Mir auch voll egal, was andere davon halten. Ich laufe sehr langsam und früher habe ich mich oft nervös gefragt, was denken die Spaziergänger, wenn sie mich überholen? Jetzt denke ich, mir doch egal, was die denken. Vielleicht denken die auch ÜBERHAUPT GAR NICHT ÜBER MICH NACH! Sehr wahrscheinlich ist es so.

Nur ich, ich denke ja ständig. Auch über andere nach. Die Laufen zum Beispiel schneller als ich. Arschgeigen! Allesamt! Kann bitte irgendjemand genauso langsam laufen wie ich das tue? Danke!

Tatsächlich habe ich heute nur wenig nachgedacht. Ich habe mir mehr gut zugeredet. In Form von – es ist egal. Wichtig ist nur, dass du läufst. Lasse reden, lasse denken, es ist mir egal. Und das hat gut geholfen. Es war mir egaler als sonst. Ich habe den Menschen einfach freundlich zugelächelt und Hallo gesagt. Die Meisten haben freundlich zurückgelächelt und auch Hallo gesagt.

Planungssicherheit? Was das?

Danach hatte ich gute Laune, wie bereits erwähnt. Auch die Corona-Erkrankung meines Schwiegersohnes konnte mich nur kurz schocken. Geplant war – Achtung, ich hatte einen Plan! So einen richtigen, normalen, durchdachten Plan. Er sah so aus:

K5 sollte am Sonntag Nachmittag zu seiner Schwester nach Hause gehen, für eine Übernachtungsparty, die er zum Geburtstag geschenkt bekommen hatte. Mit Pizza backen und Pizza essen und Film schauen und lange wach bleiben. Morgen ist keine Schule, und dank Fasching gibt es auch keine Betreuung. Meine Tochter – seine Schwester – hätte mir also das Kind bis mittags abgenommen, so dass ich normal arbeiten kann.

Und ihr Mann war etwas kränklich die Woche und hat sich heute sicherheitshalber getestet. Mit Strich auf dem Test war klar – die Übernachtungsparty ist abgesagt. Kind heult.

Ich blieb ruhig. Ich hatte direkt mehrere Ausweichmöglichkeiten im Kopf und habe diese abgearbeitet. Es gab schon nach 15 Minuten folgende Wahlmöglichkeiten für K5:

Bis Montag Mittag bei Papa bleiben

K1 kommt Montag früh und babysittet, so dass Mama (ich) arbeiten kann

Meine Tochter ist im übrigen K2! Nur, um hier kurz für Klarheit zu sorgen. K1 ist mein ältester Sohn, und der fängt erst im März das Arbeiten an. Aktuell hat er also Zeit und wird mit K5, der sich wie Bolle freut, eine neue Briobahn ins Zimmer bauen. Während ich im Zimmer nebenan drei Meetings habe.

Zum Glück habe ich einen total entspannten Arbeitgeber und ein tolles Team. Das würde auch alles klappen, wenn K5 auf meinem Bett herumhüpfen würde. Ich kann mich dennoch konzentrieren und ich bin gut vorbereitet.

Halt jetzt, ehrlich? Bin ich gut vorbereitet? Naja, seien wir ehrlich – ich habe meine Themen schon am Freitag eingetragen fürs Meeting und ich improvisiere gerne. Ich muss mich nicht weiter vorbereiten, ich habe die Themen schon zig mal in meinem Kopf hin und her gedacht. Dat läuft schon morgen.

Das zum Thema Planung. Ich kann Planung! Tatsächlich kann ich das, wenn ich regelmäßig laufen gehe, ausreichend schlafe und jeden Tag schreibe. Dann klappt auch Planung. Allerdings erlebe ich ständig, dass es dann halt dennoch anders kommt. Ich weiß nicht, wie oft mir gute Pläne um die Ohren geflogen sind. Ich glaube, ich habe da ein Talent. Ich kann nämlich schnell neue Pläne gestalten.

K5 hatte jetzt dennoch einen schönen Abend. Ich hatte noch Chips im Haus und wir haben gemeinsam Spongebob Schwammkopf geschaut. Das darf ich K1 und K2 in keinem Fall erzählen, weil, die durften Spongebob nicht schauen. Ich habe diese abgrundtief schlechte Serie samt Filmen absolut verweigert. Der Humor war mir zu unterirdisch.

Nun. Was soll ich sagen. Das Kind war glücklich und meine müden Knochen haben zwischendrin ein wenig gelacht.

Und schwupp – sind 30 Minuten rum und ich stelle fest, ich hatte einen guten Tag! Ich habe heute gelernt (ja, ganze zwei Stunden!), ich war joggen, ich hatte viel Zeit mit den Kindern und die Toiletten sind auch wieder sauber. Und irgendwie werde ich auch das Morgen mit arbeiten und Fasching und Briobahn bauen auf die Kette bekommen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert