Ich glaube, ich bin eine tägliche Seife. Zumindest fühle ich mich mitunter so. Ich bin echt froh, dass ich letzte Woche bei der Fußpflege war und heute geduscht habe 😅
Als tägliche Seife muss ich gut aufpassen, dass ich nicht ausrutsche – und nein, eine bessere Überleitung will mir gerade nicht einfallen. Ich bin halt – ausgerutscht. Heute. Beim Spaziergang in Wiesbaden. Slippery when wet…
Ich war so voller Glücksgefühle heute 🙈
Vermutlich wollte mich das Leben zurück auf den Boden bringen, bevor ich abhebe. Ein kleiner Dämpfer ist da besser als ein großer Dampfer. Ich denke immer mal, ein Strafzettel hier und ein ausgefallener Zahn da, die kleinen Probleme. Ab und an darf auch ich was haben und besser etwas Kleines als etwas Großes.
Meine Erholung aus dem wohligen Aufenthalt in der Sauna vom gestrigen Tag ist leider etwas aufgebraucht. Ich wollte heute – mich um meine Brille kümmern, das hat gut geklappt, und spazieren gehen am Neroberg, an meinem Baum. Hat auch soweit gut geklappt.
Mein Baum und ich, wir haben seit 4 Jahren ein Ritual. Ich besuche ihn (er kommt nie zu mir, aber damit komme ich gut klar) und wir halten ein Schwätzchen. Dann mache ich ein Bild von ihm, für die Erinnerung. Und dann gehe ich von dort in die Innenstadt in mein Lieblingscafe. Um – Petit fours und einen Cappuccino zu genießen. Und um zu schreiben, in mein inzwischen fünftes Heft.
Ich tue das, soweit ich die Zeit finde, einmal im Monat. Das ist eines der wichtigsten Rituale in meinem aktuellen Leben. Lieb gewonnen.
Laufend geht es ein wenig bergab vom Neroberg in die Stadt und es hatte geregnet, kurz vorher. Eine asphaltierte Stelle ist hier besonders steil und ich dachte noch, kleine Trippelschritte machend, ich solle besser noch langsamer gehen, nicht das ich Fälle. Es war rutschig nass.
Fallen kann sehr schnell gehen und dennoch ewig lang dauern. Ich bin ausgerutscht, mit dem linken Bein. Bein hoch und direkt nach hinten auf den Arsch. Dem rechten Bein hat leider niemand Bescheid gesagt – das ist einfach stehen geblieben, als sei es am Boden festgetakert.
Ich konnte schön spüren, wie sich der ganze Apparat nach hinten dehnte und das fühlte sich – ziemlich schräg an.
Ja, ich bin direkt wieder aufgestanden. Ja, ich musste erstmal tief atmen. Ja, ich bin dann langsam weiter gegangen. Ja, ich bin auch noch mit Auto heim gefahren. Es bleibt auch nicht so viel, allein im Wald. Es war definitiv nicht angezeigt, die Rettung zu rufen.
Daheim habe ich überlegt, geht das bis Montag? Oder brauche ich vorher Versorgung? Ich lag da, mit dick geschwollenem Fuß, und ohne zu wissen, was ist sinnvoll? Schwindel und Schüttelfrost kamen dann auch vorbei, und Essen und Trinken sowie 1000mg Paracetamol helfen erstmal.
Was mit dem Fuß wirklich ist, finde ich jetzt heraus. Es ist die Notaufnahme geworden. Eine Frau mit starken Schmerzen sitzt vor mir und stöhnt heftig. Ich ahne, sie kam nach mir und sie wird vor mir dran kommen. Mit meinem geschwollenem Fuß bin ich irgendwie – eigentlich gar kein Notfall.
Nur, was macht man sonst damit??
Ich berichte morgen, wie lange ich hier sitzen werde. Zum kühlen gibt es leider nichts für mich. Vielleicht wäre daheim bleiben doch besser gewesen.
Schreibe einen Kommentar