uffräumen!

Spannende Zeiten sind das dieses Jahr. So zwischen die Jahre geklemmt, beginne ich, umtriebig zu werden. Nachdem ich das Thema Geschenke mit den Kindern besprochen und abgehakt habe, scheine ich Schwung zu holen. Woher auch immer der kommt, der Schwung. Meine normale Lethargie mit meinem üblichen “ich halte dieses Feriending kaum aus” ist jedenfalls noch nicht angekommen bei mir. Eventuell ist es irgendwo stecken geblieben, zwischen den Jahren eingeklemmt. Von mir aus kann es da auch stecken bleiben, gerne auch für immer. Für dieses Jahr, das nächste Jahr und alle kommenden Jahre und Ferien.

Mal sehen. Nur weil ein Tag gut war, heißt das ja noch nichts. Dieses doofe Spruch, dass eine Schwalbe noch keinen Sommer macht, den kann man sich ja auch in anderem Kontext geben. Den Tag nicht vor dem Abend loben. Und die Ferien nicht vor deren Ende loben.

Ich lobe dennoch! Mich! Also, das Thema “beschenkt werden” habe ich von mehreren Seiten betrachtet, durchdacht und ohne weiteren Groll abgelegt. Normalerweise grübele ich länger. Auch darüber nach, warum ich so empfindlich bin, was bei mir nicht in Ordnung ist, etc.pp. Dabei bin ich ganz in Ordnung. Ich mag halt Geschenke. Das ist okay. Andere dürfen lernen, damit umzugehen. So wie ich lerne, mit ihnen und ihren Bedürfnissen gut umzugehen. Ein Geben und Nehmen. Wie mit Geschenken …

Gestern darüber geschrieben zu haben, hat zu viel Klarheit in meiner Birne geführt. Schwere Themen strecken sich, sortieren sich, mir tut das einfach sehr gut. Es aufzuschreiben. Mir ging es schon gestern Nachmittag besser. Und mit den Kindern konnte ich gestern und heute nochmal gut darüber sprechen – und es ist hilfreich, zu sprechen. Definitiv. Also, mein Tipp: für die eigene Klarheit, erstmal Schreiben. Um dann klar kommunizieren zu können. Das vermindert zumindest das Risiko, dass ich mich selbst verletze oder meine Kinder oder andere Menschen sich verletzt fühlen.

Ja, braucht Übung. Muss man auch nicht alles auf einmal lernen. Darf man in kleinen Stücken immer und immer wieder üben. Wie Klavierspielen. Das klappt auch nicht von einem auf den anderen Tag. Oder, den Babyfreeze im Breakdance. Auch den muss man üben. Und auf einmal hat K5 Lust, zu üben. Ich weiß gar nicht, woher das kommt. Eventuell aus meiner Aufgeräumtheit, die ich gerade heute sehr an den Tag gelegt habe.

Gut gelaunt, ausgeschlafen, frische Brötchen geholt, stressfreier Vormittag mit etwas Gewusel, den neuen Schrank von K5 auf die gewünschte Position gestellt, in Ruhe Mittagessen zubereitet, mit K5 draußen durch Pfützen gehüpft, gemütlich einen Film gesehen und nebenbei immer mal – aufgeräumt. Bevorzugt, im Zimmer von K5. Wegen des neuen Schrankes, der ja genau diese Funktion hat. Also, er ist da, weil wir zu wenig Stauraum haben. Es braucht Platz, um Ordnung zu schaffen. Und auf einmal – komme ich so richtig in Stimmung. Als wolle ich zwischen den Jahren einfach mal – Ordnung schaffen.

Und das fühlt sich großartig an! Ich habe schon die ersten Dinge weggeworfen und ein paar Sachen aussortiert, für “zu verschenken”. K3 wird ein paar Dinge mit in den Kindergarten nehmen, in dem er sein FSJ macht. Da sind die Sachen vermutlich besser aufgehoben als in unserem Keller 😉
Weil, ich darf auch im Keller Platz schaffen. Für das, was K5 jetzt aussortiert und auch in den Keller stellen will …

Also, ich räume auf und schmeiße weg. Und das war so nicht geplant. Es hat sich einfach ergeben. Und es tut mir gut. Ich kämpfe seit Jahren damit, dass es mir gerade in der Ferienzeit mit den Kindern nicht gut geht. Weil ich so abdrifte, jeden Tag länger nichts tue, mich dabei unwohl fühle, immer mehr esse und täglich gereizter werde. Welchem Muster ich da folge, kann ich gar nicht so genau sagen. Warum es mir so schwer fällt, einfach nichts zu tun und das zu geniessen, kann ich auch nicht so genau sagen. Es ist aber nunmal so – wenn ich plan- und ziellos durch den Tag laufe, laufe ich täglich langsamer und werde dabei parallel fahrig, nervös und unzufrieden. Ich muss in Bewegung bleiben. Ich brauche auch Verabredungen, Dinge, die ich tue, um mir selbst Struktur zu geben.

Ich kann auch keine Erholung finden, in einem Urlaub, in dem ich jeden Tag am Strand liege. Das ist in meiner Vorstellung eher Folter. Und – tatsächlich brauche ich das Gefühl, etwas sinnvolles getan zu haben. Sogar dann, wenn ich gar nicht arbeiten gehe. Oder wenn ich ganz allein daheim bin. Das ist – offenbar wichtig für mich.

Ich bin jetzt, zwischen den Jahren und auch für den Rest des Urlaubs bzw. der Ferien mit den Kindern also auf einem guten Weg. Wenn Aufräumen mir hilft, fröhlich und klar zu bleiben, dann räume ich auf. Mein Schaden wird es nicht sein.

Demnächst finden sich also wieder Kisten mit “zu verschenken” vor der Tür. Ich habe Unordnung zu verschenken 🙂

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