vergleichsweise anders

Klassenfest!

Ein Wort wie ein Absatz, quatsch, wie ein ganzes Buch! Klassenfest!

Der Kinofilm springt direkt an, egal in welcher Reihe wir sitzen. Klassenfest! Das kommt gleich nach Elternabend!

Auf Elternabenden werden diese Klassenfeste ja auch geplant. Beides direkt aus der Hölle. Elternabend! Klassenfest!

Ich liebe Einwort-Sätze! Sie sind so schön bedeutungsschwanger. Wie, Teammeeting! Auch so ein Ding.

Heute also, DAS KLASSENFEST! Mit Grillen.

Letztes Jahr bin ich beim Klassenfast fast innerlich gestorben und wollte vor lauter Wut den Papa von K5 auf den Mond schicken. Ohne Rückfahrkarte und ohne „Weißt du, wie doof ich dich finde???“

Letztes Jahr war das Klassenfast die ganz große Showbühne für geballte Dummheit bei 30 Grad im Schatten, für eine „kleine Aufführung“ der Kinder von 35 Minuten, auch bei 30 Grad im Schatten und für Gespräche direkt aus der Hölle, auch bei 30 Grad im Schatten. Dafür früher Feierabend machen, den Tag komplett umplanen, den Nudelsalat im Teammeeting fertig stellen. So ist das. Total entspannt. 16 Uhr treffen. Jau.

Und dieses Jahr? Viel dazugelernt! Der Papa von K5 triggert mich weniger. Er macht immer noch komische Dinge und erzählt Unsinn, und ich kann besser weghören. Das tut er ja auch, ich habe mich also nur angepasst. Eine ganz ätzende Unart hat er noch. Er setzt sich bevorzugt neben mich und rutscht dann ganz nah ran. Seinen Arm muss er auch auf die Lehne der Bank hinter mir legen. Dass ich fast schon aufspringe, um wegzurennen, bemerkt er gar nicht. Ich muss immer und immer wieder darauf hinweisen, dass ich das nicht will. Mein Tanzbereich. Bleib weg. Er fasst mich auch weiterhin – obwohl er nicht mehr in die Wohnung darf – ungefragt am Oberarm an. Als sei das ein Rettungsanker, mein Oberarm. Steht vor meiner Tür, greift in die Wohnung und an meinen Arm. Da könnte ich! Ich hüpfe dann in der Regel einen Schritt nach hinten, was ihn dann motiviert, einen Schritt hinterher zu hüpfen.

Das dazu. Es ist noch immer ein „ich verteidige meinen Raum“. Fass! Mich! Nicht! An!

Ansonsten – klappt es besser. Ich habe neue Atemtechniken geübt und komme besser klar. Auch zum Wohle meines Sohnes. Der natürlich auch sein Sohn ist.

Ansonsten hatten wir heute 17 Grad und eine nasse Wiese an der Grillhütte, es kam aber etwas Sonne raus am Nachmittag. Sehr angenehm! Die Kinder hatten eine kleine Aufführung von 15 Minuten einstudiert, auch sehr angenehm! Und den Nudelsalat habe ich nebenbei gemacht, auch sehr angenehm.

Ich bin angenehm überrascht! Es war ein entspanntes Klassenfast mit gut gelaunten Menschen. Nette Eltern, tolle Gespräche, fröhliche Kinder, gute Stimmung. Was denn da los? Da will man doch glatt sofort noch ein Klassenfest machen 🙂

Ich glaube, ich freu mich jetzt auf den nächsten Elternabend! Bevor ich aber vor lauter Freude direkt einen Termin in die Klassen-Whatsapp-Gruppe werfe, gehe ich lieber mit ein paar Freundinnen tanzen. Die Woche war vergleichsweise anders herausfordernd, ich brauche jetzt – ein bisschen fröhliches wippen, hüpfen und Hüften kreisen!

Morgen habe ich dann Schmerzen in den Knien und in der Hüfte. Hihi. Das ist okay so – ich bin ja auch vergleichsweise älter und tanzen gehen ist jetzt ein Full-Body-Workout 😉

Ich freu mich, dass das ein guter Tag war heute. Vor allem, weil ich wenig Erwartungen an ihn hatte. Und dann – hat er sich freigeschwommen, der Tag. So feier ich das!

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