Kur Tag 4

Das Motto des Tages heute – bessere Entscheidungen treffen lernen –

Dumm ist der, der Dummes tut. Sagte Forrest Gump und machte irgendetwas mit Äpfeln. Oder waren es Pralinen? Da weiß man ja auch nie, was man bekommt.

Ich bin völlig durch, überzuckert, gereizt, wütend. Und nicht nur wegen des Zitronenkuchens und der Currywurst. Da war heute noch viel mehr diffuses um mich, das mich hat Dummes entscheiden lassen.

Ich weiß jedenfalls heute Abend, wie ich mich morgen Abend und in Zukunft nicht mehr fühlen möchte. Dankbar. Zuvorkommend. Rücksichtsvoll. Dabei sind das Alles tolle Eigenschaften, die im Grunde Gutes verheißen. Hilfsbereit reiht sich auch noch ein, wäre fast zu spät gekommen. 😅

Dabei fing der verregnete Samstag ganz wunderbar an, mit wirklichen Gesprächen beim Frühstück und einem kleinen Ausflug in die Eberstädter Tropfsteinhöhle mit meinem Sohn. Dennoch schob sich schon beim Frühstück ein Störfeld in mein Sein…

K5 findet ein paar Kinder besonders nett, und die fahren morgen in ein Spaßbad. Er möchte da auch gerne hin. Ich bin im Grunde zu geizig und zu faul dazu. Es ist mir zu weit. Es ist mir zu teuer. Es ist mir zu laut. Zu viele Menschen, zu viel Wasser, ein herumgerenne im nassen Badeanzug. Um es kurz zu machen, ich hasse Schwimmbäder.

Ich tue das. Ich besuche solche Orte und manchmal habe ich sogar völlig überraschend Freude daran. Meist aber kostet es mich Geld und Nerven, und mit Beidem bin ich nicht so gut ausgestattet. Aber mein Sohn wünscht sich das von mir. Und es ist ja eine besondere Situation. Und wir gehen so gut wie nie gemeinsam in so ein Bad. Und seine Freunde gehen auch.

Fast hätte ich daraus noch ein Vater-Mutter-Kind-Event gemacht, weil der Papa von K5 auch gerne seinen Sohn sehen und etwas mit uns gemeinsam unternehmen möchte. Und ich, ich mache da mitunter mit, weil, ich mache es ja gerne allen recht. Ich möchte, dass Menschen glücklich sind und stelle meine Bedürfnisse nach hinten.

Immerhin den Vater-Mutter-Kind-Event konnte ich abwenden, es war meine eigene Idee 😅🤷‍♀️. Schlimm genug. Ich habe die Idee für mich behalten. Weil, der Kontakt mit dem Vater von K5 macht mich rasend, wütend, gereizt. Da ist noch ganz viel nicht aufgearbeitet und seine reine Anwesenheit mit seinem „ich meine es doch nur gut mit dir, warum bist du so undankbar“ macht mich irre.

Ich arbeite daran, das aufzuarbeiten, allerdings bin ich deshalb nicht hier in Kur. Das ist Arbeit für einen anderen Tag. Und so wie ich Spaßbad doof finden darf, so darf ich auch den Vater dazu doof finden. Und ich darf zu beidem Nein sagen.

Leider habe ich zum Spaßbad Ja gesagt. Ich bin also nur halb bei mir gewesen heute. In der Konsequenz habe ich Dinge von schönen Tellern gegessen. Dieses „sich zusammen reißen für andere“ wird noch noch platzen lassen. Entweder im Magen oder im Kopf 🤯

Ich will endlich das tun, was mir gut tut. Wenn das bedeutet, dass Familienausflüge und Spaßbad gestrichen werden, dann ist das so. Es ist auch meine Freizeit. Ich schenke einen Teil meines Lebens meinen Kindern, und das ist okay so. Ich möchte dies nur bitte außerhalb eines Spaßbades tun.

Nun ist dieses Kind bereits ins Wasser gefallen. Ich lasse es also schwimmen. Dabei lerne ich dazu. Es wirkt wie so oft auf verschiedenen Ebenen. Und braucht seine Zeit, bis es alle Gesteinsebenen passiert hat und im Grundwasser angekommen ist. Das Wasser. Ich hatte ja schon festgestellt, dass mir klare Getränke besser bekommen.

Das ewige schlechte Gewissen, dass mich Zitronenkuchen im Glas kaufen und in Schwimmbäder gehen lässt. Es will mir ja heute was sagen. Ich darf jedenfalls hinschauen. Wie es mir geht. Wie gereizt ich bin. Wie angestrengt, schon am Abend vorher. Schau hin, und lern. Das kann ich besser.

Und morgen? Morgen weiß ich, dass ich viel Kraft für diesen Ausflug brauche. Ich weiß auch, dass ich das schaffe. Und ich weiß, dass ich es nicht wiederholen werde. Wenn ich will, dass es mir gut geht, muss ich tun, was mir gut tut.

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