Kur Tag 7

Mama, bist du schon ein wenig entspannt?

Fragt der junge Mann, der mich auf Kur begleitet. Nicht ohne eigenes Interesse. Ich habe ihm vorgestern mitgeteilt, dass wir hier auf Kur sind, damit Mama sich entspannen, erholen kann. Nicht, damit er den ganzen Tag mit Mama spielen kann ;-). Seine Erwartung ist eine kindliche, freudige Erwartung. Wenn Mama wieder erholt entspannt ist, spielt sie mehr. Mit mir. ☺️

Nicht, das Spielen keine Entspannung ist, aber ich entspanne besser, wenn ich nach meinen Regeln spiele. Die habe ich ja schon gestern in Teilen umgesetzt – wie – mich beim gemeinsamen Walken abzumelden. Heute sehe ich, dass das eine sehr gute Idee war. Mein rechter Fuß ist (wieder) geschwollen und zeigt eindeutige Ermüdungserscheinungen. Eventuell zu viel getanzt die letzten Tage.

Oder heute zu lange gelaufen. Ich bin gut 6 Kilometer gegangen, langsam und ganz bewusst, beide Füße sicher aufsetzend und sicher abrollend. Und dennoch könnte da zu viel gewesen sein. Dabei war es herrlich! Farbenfroh und windzerzaust. Und das beste, ich habe Kuchen gegessen! In einem Café! Und noch besser – der Kuchen war mächtig und süß und ich war nach gut der Hälfte des Stückes satt. Normalerweise esse ich dann weiter. Weil, mächtig und süß, meine Lieblingszuckerdröhnung. Und gerade dann – ist es besonders erfreulich, dass ich aufhören kann. Das meine Vernunft lauter ist als mein Verlangen.

Das ist für heute mein Highlight. Erkennen. Stoppen. Richtung ändern. Kuchen zurück gehen lassen. Mich nicht gehen lassen. Ein erster Schritt.

Morgen mache ich weitere Schritte, aber nur ganz kleine. Hin zur Infoveranstaltung fürs Heilfasten in der kommenden Woche, zum Beispiel. Eventuell auch hin zum Auto, um im Ort noch ein paar Kleinigkeiten für Ostern zu besorgen. Ganz gewiss hin zu einer Möglichkeit, lesend den Fuß hochzulegen. Kein Tanzen morgen. Nur Ruhe.

Morgen sind wir dann bereits eine Woche da … und ich kann die Frage meines Sohnes mit einem deutlichen Ja beantworten. Ja, Mama ist schon deutlich entspannter! Es ist aber noch Luft nach oben in diesem Prozess. Ich kann davon gerne noch mehr haben. Es war heute schon wunderbar, so aus der Zeit genommen zu sein, einfach langsam übers Feld zu laufen und den Wolken beim Spielen zuzusehen. Die Farbnuancen, die von blau zu blau zu blau sich verändern. Wind, der mal laut ins Gesicht peitscht und dann leise am Haar zauselt.

Es ist schön!

Und bei aller Schönheit wohl doch auch noch zu viel – sonst würde mein Fuß das nicht so deutlich zeigen. Der will mehr Ruhe. Noch mehr Ruhe. Ich darf wohl darauf hören, was mein Körper mir sagt. Tempo raus. Atmen. Sein. Leider klappt das selten mit meinen Gedanken, die bereits denken – wie es werden wird, wenn ich wieder daheim bin und wann ich dann Zeit finde, um Wolken ziehen zu lassen.

Morgen nehme ich mir – Gedanken – Frei!

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