Re: Tag 23

Heute im Wald, beim Nicht-Joggen, bin ich über ein Schild gestolpert. Es entspricht mir ganz und gar und hätte ich nicht so ein dringendes Bedürfnis nach einer Biopause gehabt, ich wäre stehen geblieben, um herauszufinden, wer das Schild verbockt hat. Um mit ihr oder ihm einen Trinken zu gehen oder so.

Ich habe das Bild direkt als Beitragsbild für meinen gestrigen Gedankenwust genutzt, dabei passt es heute – Re 23 – viel besser! Weil ich heute vor einem Monat über die Aulawiese gesprochen habe. Es passt schon wieder oder mal wieder auf unheimliche Weise sehr zusammen.

Tag 23N2032_vivi

Krumme Wege sind das schönste im ganzen Leben! Eines meiner Lieblingsbücher ist von Walter Moers, Ensel und Krete. Die haben auch keinen Bock, auf dem geraden Weg zu bleiben. Man möchte sie direkt zurückschubsen auf den geraden Weg, weil ja klar ist, dass es ab der krummen Abzweigung spannend werden wird. Und weil man vielleicht Sorge hat, dass die Spannung einen innerlich zerreißt. Und dann – folgt man ihnen doch. Weil man schon immer mal wissen wollte, was da los ist, auf dem krummen Weg.

Ich bin heute unglaublich erschöpft. So müde, dass ich aufpassen muss, mich nicht im Ton zu vergreifen. Der Tag im Homeoffice war erfolgreich, ich habe alle meine Themen fokussiert und erfolgreich auf den Weg gebracht. Sogar mit System! Und am Ende dieses Tages bin ich stolz auf mich und am Arsch. So müde war ich tagelang nicht. Ich wachse. Wachstumschmerzen sind bei mir immer eng mit Müdigkeit verbunden.

Ich darf halt aufpassen, dass das nicht krumm verwächst.

Ich habe von gestern so viel Input mitbekommen. Lob aus dem Team. Und Verbesserungsvorschläge aus dem Team. Das macht natürlich was mit mir. Gerade – die Verbesserungsvorschläge. Natürlich will ich denen entsprechen. Ich will ja immer die Gute sein. Ich will schon, dass die Menschen mich toll finden – nach Möglichkeit sollen die Menschen gar nicht bemerken, dass hinter der tollen Fassade nicht so viel ist. Außer, vielleicht, ein fehlerbehafteter Mensch, der sich schlecht an Regeln halten kann. Haha.

Immerhin, Fehler kann ich! Und zugeben kann ich sie auch! Und Unsicherheiten kann ich ansprechen. Direkt. Schonungslos. Ich kann mich auch öffentlich entschuldigen für Fehler, die ich gemacht habe. Und aus jedem Fehler lerne ich. Inzwischen. Früher eher nicht. Da war mir das egal, ich bin einfach weiter über die Aulawiese gelaufen. Es war mir wirklich egal. Es hat auch niemand weh getan, außer natürlich denen, die das Schild in mein Leben gestellt hatten. Das Schild, nach dem ich bitte den Umweg nehmen möge.

Der Umweg meines Lebens. Die Aulawiese. Ich hatte nicht mal Schuldgefühle. Es war mir einfach herzlich egal. Auch das Schimpfen. Oder die Strafe. Beides hat nie dazu geführt, dass ich irgendetwas verändert hätte. Ich hatte auch einen sehr morbiden Humor, quasi –

Vielleicht schaue ich deshalb mit so viel Begeisterung Dr. House. Diese Serie, der Character, ich liebe ihn! Dem liegt die Wahrheit auf der Zunge.

Mir auch, manchmal. Ich halte mich allerdings zurück. Ich habe inzwischen gelernt, dass ich mich an gewisse Regeln halten muss. Auch in der Kommunikation. Oder im Team. Mehr Klarheit, mehr Fokus, ich bin heute direkt losgelaufen. Ich kann das! Es ermüdet mich allerdings unglaublich!

Daher – lege ich mich jetzt auf das Sofa, eine Folge Dr. House schauen, und danach wechsele ich ins Bett, eine Folge Innensicht schauen. Schlafen um 22:00 Uhr. Ich habe mir das fest in den Kalender eingetragen. Demnächst teile ich das auch mit dem Team, vielleicht hilft das ja. Für mehr Klarheit.

Ach, joggen war ich heute nicht. Aber ich bin meine Strecke zum Teil spazieren gegangen. Nach dem Versuch, beim Zumba mitzumachen, tut der Fuß wieder mehr weh und ist ein wenig geschwollen. Kein Zustand, auf dem ich direkt herumjoggen wollte. Auch eine gern genommene Ausrede. Ich war schon heute morgen sehr müde. Ich denke – joggen, das plane ich für die Zukunft lieber um 11:00 Uhr ein und beginne dafür um 8:00 Uhr das arbeiten.

Ich denke. Das allein muss ausreichen.

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