Mein heutiges Thema : Überforderung
Meine heutigen Fragen: wie, was, wer?
- Wie erkenne ich eine Überforderung?
- Was kann ich gegen die Überforderung unternehmen?
- Wer kann mir helfen?
Wie erkenne ich eine Überforderung?
Das ist relativ einfach zu beantworten. Etwas tut weh. Aktuell betrifft das meinen Daumen an der linken Hand. Ich benutze meine linke Hand viel mehr als früher, durch die Umschulung ist sie deutlich aktivierter. Das bedeutet, dass ich mehr mit links greife, mehr Last trage und damit eine mechanische Überforderung eingetreten ist. Mein Daumen schmerzt.
Ich bin zudem im Kopf etwas überfordert – heute war Heilpraktikerunterricht, der findet einmal im Monat an einem Sonntag Vormittag statt. Ich hatte seit dem letzten Unterricht keinen einen Tag, an dem ich gelernt habe … ich war viel zu eingebunden in meinen normalen Alltag und auch das neu begonnene “Schreibprojekt” fordert Aufmerksamkeit von mir.
Wir hatten heute das Thema Lymphsystem und Immunsystem. Eigentlich kenne ich mich damit schon ein wenig aus. Uneigentlich war es mir kaum möglich, mein Wissen abzurufen. Das ist dann ein deutliches Zeichen dafür, dass ich überfordert bin. Das ich zu viel tue.
Zusätzlich ist mir bei 20 Grad in der Wohnung kalt. Mein Körper schafft es kaum, sich warm zu halten. Sich noch lernende Gedanken zu machen, ist schwierig.
Es überfordert also – an mehreren Stellen gleichzeitig. Ich brauche eine Pause. Ich habe noch zwei Wochen zu schaffen, dann kommt ein Wochenende ohne Kinder – ein Wochenende, an dem ich ausschlafen kann! An dem ich essen kann, wann und was ich will, an dem ich in die Sauna und ins Lieblingscafé gehen kann, an dem ich wirklich “MeTime” habe. Darauf arbeite ich hin. Im wahrsten Sinne des Wortes.
Was kann ich gegen die Überforderung unternehmen?
Die Antwort steckt schon im letzten Absatz. Es braucht MeTime. Zeit für mich, ohne Anspruch. Kein Putzen, kein Aufräumen, keine Ordnung. Wirklich Zeit um zu lesen und um zu schlafen. Das klappt am Besten, wenn ich nicht daheim bin.
Mein Lieblingsplatz zum Akku aufladen ist die Sauna – da komme ich wirklich zur Ruhe. Ich habe akut Sehnsucht … es wärmt auch so schön, von innen. Normalerweise fahre ich mein System alle zwei Wochen auf Sauna. Allerdings sprechen getauschte Wochenenden und Väter, die an den “falschen” Wochenenden arbeiten, gerade gegen das System. Das ermüdet mich sehr.
Die Ermüdung meines Daumens fällt auch von Tag zu Tag deutlicher auf. Ich weiß, woran es liegt, und ich habe verschiedenen Möglichkeiten. Den Fokus von der linken Hand nehmen und eine Pause in der Umgewöhnung nehmen. Oder, die linke Hand unterstützen, zum Beispiel mit einem Tape.
Wer kann mir helfen?
Im ersten Schritt : ich selbst. Ich selbst darf wahrnehmen, hier bin ich aus unterschiedlichen Gründen überfordert. Überforderung ist schwierig für mich – sie weckt gerne die Depression, und von der möchte ich keinen Besuch bekommen. Daher darf ich die Frühwarnsysteme erkennen und mir eine Auszeit gönnen. Nur – wie mache ich das? Wer kann mir dabei helfen?
Für den Daumen habe ich meine Heilpraktikerin nach dem Unterricht angesprochen. Das Tape, das sie mir gesetzt hat, unterstützt Daumen und Gelenk und es geht mir schon jetzt viel besser! Außerdem setze ich die schweren Dinge aus, schneide aktuell kein Brot mit links und trage keine schweren Dinge. Eine kleine Pause – bevor es eine komplette Pause wird.
Beim Lernen kann ich mir auch selbst helfen – indem ich den Lernstoff des heutigen Tages in sinnvolle Lerneinheiten unterteile und diese über die nächsten Tage hinweg zu mir nehme. Eine Einheit nach der Anderen. Ohne Erweiterungen, ohne Abschweifungen. Fokus auf den kleinen Schritten. In kleinen Schritten bleibt auch das Wissen besser im Kopf kleben. Wenn ich den Blick auf dem großen Ganzen lasse, platzt mir nur der Kopf.
Sinnvolle Lerneinheiten sind dabei im Grunde eine neue Überforderung. Ich kann schlecht priorisieren und bin schnell abgelenkt. Alles, was neu auf mich einströmt, wird wahrgenommen und nachverfolgt. Das bedeutet, dass mir soziale Medien nicht gut tun. Ständig ein neuer Impuls. Noch eine interessante Story. Noch eine tiefere Analyse. Anstelle einfach zu lernen, welches die sekundären Organe des lymphatischen Systems sind, will ich noch wissen, wo, weshalb, warum.
Ich will es ganz genau wissen. Kein Wunder, bin ich überfordert.
Wer also hilft mir?
Hilfe zur Selbsthilfe
Ich helfe mir! Ich erkenne, wo ich überfordert bin und was ich brauche, um diesen Zustand zu verändern. Wenn dazu gehört, einen Lernplan zu machen, mache ich einen Plan. Der darf unperfekt sein. Es ist allein wichtig, dass ich erkenne, was zu tun ist – und es dann tue. Im Tun wird sich zeigen, ob ich auf dem richtigen Weg bin. Ich darf dabei – weitere Anpassungen vornehmen und mich jeden Tag selbst reflektieren. Habe ich gelernt, was ich lernen wollte? Habe ich erledigt, was ich erledigen wollte? Und war die dafür eingeplante Zeit ausreichend?
Ich bin gerade bereit, wirklich hinzuschauen – ich weiß schon viel, ich weiß, wo meine Überforderungen herkommen. Ich weiß auch, was gegen die Überforderungen hilft. Nicht immer gibt es für mich die Möglichkeit, das zu tun, was hilft. Manchmal geben die äußeren Umstände keinen ganztägigen Aufenthalt in der Sauna her. Dann ist es wichtig, neue Möglichkeiten zu finden. Früher ins Bett gehen zum Beispiel. Oder ein warmes Bad nehmen.
Ich weiß auch, wer mir helfen kann. Im Zweifel bin das immer ich selbst, mit Unterstützung von außen. Ich darf um Hilfe bitten. Ein Tape kleben. Das Kinderzimmer aufräumen (heute erledigt von K1 in Zusammenarbeit mit K5).
Ich bin verantwortlich für mich und habe darauf zu achten, dass ich in keinen Überforderungskonflikt gerate. Also – sind hier jetzt meine 30 Minuten schreiben für heute vorbei und ich nehme mit, dass ich an mich glauben darf. Ich kann mir auch helfen, in dem ich weniger hohe Erwartungen an mich selbst habe!
Gute Nacht!
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