Tag 22

Erkenntnisse, Erkenntnisse, ein Tag voller Erkenntnisse! Ich platze quasi vor Mitteilungsbedürfnis mir selbst gegenüber 😉

Ich habe was gelernt! Gelernt bedeutet bei mir, ich habe es verinnerlicht und kann es dann für den Rest meines Lebens abrufen. Es ist vollumfänglich angekommen. Vermutlich in beiden Hirnhälften.

Witzig, weil – es ist. Keine neue Erkenntnis. Eher etwas, das ich immer mal wieder wahrnehme und mit mir trage. Ich habe es hier auch mehr als einmal beschrieben. Es ist schon die ganze Zeit diffus um mich. So wie das Wort, das uns auf der Zunge liegt und uns quasi innerlich auf die Palme bringt. Weil wir wissen, da. Ist dieses verdammte Wort. Ich kann es fühlen! Es ist zum Greifen nahe.

Und dann geht man verzweifelt ins Bett und schreckt mitten im Einschlafen auf, und das Wort purzelt einem aufs Kissen.

So ähnlich. Und doch ganz anders, weil ich es nicht verzweifelt gesucht habe. Es war nicht dieses Ringen um das Wort, die Antwort, die einem so nah erscheint und sich doch nicht ins Wort fassen lässt.

Bei mir war es jetzt eher ein – unbewusstes Ringen. Mir fallen Dinge nicht so leicht, die mir das Leben leichter machen. Ich tendiere noch dazu, mir das Leben schwer zu machen. Mir im Weg herum zu stehen. Die Worte nicht von der Zunge zu lassen.

Und diesmal – ist es anders. Es ist quasi auf Zellebene angekommen. Es wird sich mit jeder neuen Zelle vervielfachen und sich im ganzen Körper fröhlich ausbreiten. Und die Autoimmun-Polizei wird es nicht mitbekommen. Weil ich keine Informationen durchsickern lasse 😉

Die Autoimmun-Polizei hat halt auch keine Ahnung, was ich hier mache. Dass ich täglich schreibe. Und schon gleich gar nicht, welchen Effekt das haben könnte. Ich schreibe nämlich – sehr oft darüber, dass ich so müde bin.

Müde bin ich, die 22igste

Es ist eine ewig wiederkehrende Leier mit der Müdigkeit. Ich kann es selbst kaum noch lesen, es wird langweilig. Dinge, die Langweilig werden, muss ich im übrigen sofort abbrechen. Langeweile ist nichts für mich. Da bin ich weg.

Da ich nicht vor mir selbst weglaufen kann, werde ich im März weiterschreiben. Nur anders. Ich denke, im März lese ich jeweils den passenden Tag nochmal nach und hole mir die Informationen heraus, die relevant für mich sind. Themen. Gefühle. Ein Aufarbeiten der Inhalte aus dem Monat Februar. Ich will mit diesen Rohentwürfen arbeiten. Dabei will ich sie so belassen, wie sie sind. Weil sie so wertvoll für mich sind. Dabei so echt und so – für mich!! – inspirierend.

Da steckt mehr drin als nur eine Portion Müdigkeit!

Was also ist das, was ich heute eigentlich erzählen will? Ich bin heute nicht müde! Ich bin bis in den Abend voller Schwung. Ich konnte heute Abend sogar über Dinge lachen, die ich kaum aushalte, wenn ich müde bin. Albernheiten der Kinder …

Die Batterie in der Fernbedienung

Es sind – gerade abends – oft Kleinigkeiten, bei denen ich merke, wie meine Geduld beschließt, Pause zu machen. Es gibt so Anteile in mir, die machen ungefragt Pause, mitunter weiß ich nicht, was ich dazu sagen soll. Die Geduld gehört dazu. Sie nimmt dann direkt die Gelassenheit mit, die gehören ja zusammen. Die Freude tapert den beiden hinterher und ich denke – Mist, schon wieder machen die Pause OHNE MICH!

Ab und an machen auch meine Kinder Pause, und ja, wir haben einen Fernseher und nutzen den auch. Ich habe den Fernseher schon bei allen Kindern eingesetzt, vor allem, wenn ich zu müde war, um noch geradeaus zu denken. Dann ist es hilfreich, eine nette Serie anzuschalten, sich hinter das Kind zu legen und eine Runde zu schlafen. Manchmal macht das den Unterschied für den Rest des Abends …

Ich kann das ohne jegliches schlechtes Gewissen erzählen. Es ist mein Notfallplan, wenn ich wirklich zu erschöpft für alles bin. Ich finde diese gemeinsame Zeit (ich schlafe natürlich nicht immer ein) auch wertvoll. Anders wertvoll als gemeinsam spielen oder wenn ich vorlese. Aber ich bin so ehrlich, wenn ich vorlese, während Geduld, Gelassenheit und Freude Pause machen – genau, dann hört man das in meiner Stimme.

Heute hatten wir eine von diesen kleinen Episoden, die mich an sehr müden Tagen anstrengen. K4 hat heimlich die Batterien aus der Fernbedienung gemacht, so dass K5 verzweifelt auf dem Sofa saß und die Serie – wir schauen gerade Ladybug – nicht anschalten konnte. Ein schriller Schrei von K5, darauf ein Kichern von K4, ein “das war doch nur ein Witz” und noch so ein schriller Schrei. Eine kleine Balgerei auf dem Sofa. Im Grunde – witzig. Ein kleiner feiner Geschwistermove. Gehört dazu. Löst sich normalerweise von ganz alleine auf oder kann leicht von mir aufgelöst werden.

Wenn ich sehr müde bin, dann. Geht das nicht so einfach. Dann reagiere ich, als hätte mich jemand mit der Peitsche geschlagen. Ich zucke beim ersten schrillen Schrei und spüre, wie ich beim zweiten schrillen Schrei wütend werde. Wenn ich dann nicht direkt in den Keller gehe, kann es passieren, dass ich fauche, dass sie sofort mit dem Quatsch aufhören sollen –

Heute konnte ich darüber lachen. Alle konnten darüber lachen. Heute war es nur ein kleiner Geschwistermove.

What I learned today

Heute bin ich wach! Und fröhlich! Im Flow! Und das Rezept dahinter ist total simpel. So simpel, dass mir dieses Licht auch hätte früher aufgehen können. Ich weiß schon, dass man das verstärken soll, was einem gut tut. Davon habe ich gehört 😉

Mehr Schokolade essen also?

Ähm, nein.

Früher ins Bett gehen?

Irgendwie schon, aber dennoch – nein.

Mehr im Homeoffice arbeiten, da habe ich weniger Stress und kann mehr Zeit mit den Kindern verbringen?

Definitiv! NEIN!

Ich bin glücklich, wenn ich im Büro bin! Ich bin strahlend wach! Ich bin in Kommunikation! Ich bin fokussiert! Ich bin ganz! Und gar! Und anwesend!

Und das ist schon die ganze Zeit so. Ich habe es sogar schon formuliert. Allerdings andersherum, negativ besetzt. Ich kann ganz genau sagen, wie es mir geht, wenn ich so müde bin. Wie schlecht ich dann arbeite. Dass mir die Motivation fehlt und die Kreativität eine Pause macht. Schon wieder einer, der ungefragt Pause macht…

Die Motivation mit der Kreativität, die treffen dann die Geduld, die Gelassenheit und die Freude – die haben es gut!

Und ich, bar all dessen, kämpfe mit den Batterien meines Akkus! Der lässt sich kaum aufladen –

Ich habe da was verstanden. Wenn ich auf meinen Workflow schaue, ist der am höchsten, wenn ich im Büro bin, mit Kolleg:innen. Dann. Homeoffice ist okay für einen Tag, maximal zwei Tage. So lange kann ich die Energie mitnehmen. Es kommt in diesen Tagen wenig neue Energie dazu. Ich muss viel dafür tun, gelassen und fröhlich zu bleiben. Wenn ich zu lange daheim bin – bin ich so müde, dass ich überlege, mich krank zu melden. Der Anfang vom Ende –

Ein Teufelskreis. Auf die Idee, dann ins Büro zu fahren, komme ich ehrlich gesagt nicht. Ich arbeite ja gerne von daheim! All die Möglichkeiten! In Ruhe eine Kaffeepause machen! Die Wäsche aufhängen! Gemeinsam mit K4 Mittag essen! So viel mehr Zeit!

Das ist für mich ein Trugschluss. Nach einem “ach so schönen Homeoffice-Tag” habe ich meist weniger erledigt, als wenn ich, wie heute, im Büro bin.

Heute kam ich fröhlich heim, erstmal für die Kinder kochen …
Und dann – in meiner Kraft bleiben –
Noch heute Abend Kraft haben, ich bin immer noch im Flow –

Bleibt zu sagen – ich gehe morgen ins Büro! Und ich gehe so oft ich kann ins Büro! Homeoffice ist für mich kein Segen, sondern ein Fluch. Ich brauche die Reize von außen, um wirklich in den Flow zu kommen. Ich brauche die echten Kontakte mit Menschen. Kacheln am Rechner und die Kommunikation per Slack ist nicht ausreichend.

Ich im Büro ist besser für mich und besser für meine Kinder. Wir profitieren Alle davon. Weil, so gerne meine Kinder mal fernsehen – viel cooler ist es, wenn ich abends vorlese. Das will ich! Abends meinen Kindern vorlesen. Wenn ich dafür tagsüber ins Büro gehe – tue ich das verdammt gerne!

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