1. Aufbautag im Oktober

Tag der Pfütze und des Apfels! Tag der ersten festen Nahrung nach knapp einer Woche! Aber zuerst starte ich wie jeden Tag, mit einem Blick auf die Waage und einer weiteren kleinen Abnahme. Mir ist bewusst, dass heute voraussichtlich das niedrigste Gewicht auf der Waage stehen wird, weil mit dem Aufbau auch wieder mehr Wasser im Körper benötigt wird – für die Verdauungsarbeit unerlässlich – und somit schon allein deshalb das Gewicht wieder ansteigt. Dessen darf man sich sehr bewusst sein, wenn man fastet – es geht nicht ausschließlich ums Gewicht. Auch wenn man mit regelmäßigen Fastenkuren und einer danach erfolgenden Ernährungsumstellung viel erreichen kann!

Tiefster Punkt heute, 68,9 Kilo und 92cm Bauchumfang. Toll! Da will ich wieder hin! Das hätte ich gerne bis Ende des Jahres auch auf der Waage, mit Sport und gezielter Ernährung!

Jetzt aber beginnt erstmal der Tag. Und das tut er angeschlagen. Schon nachts bin ich einmal wach geworden, mit flauem Gefühl im Bauch, als würde mir schlecht werden. Unruhig mit leichtem Würgegefühl. Auch der Kreislauf war schon besser, so dass ich sehr langsam nachts auf Klo gegangen bin und auf dem Rückweg eine Schüssel aus der Küche mit ins Schlafzimmer genommen habe. Es hätte mich zwar verblüfft, wenn da wirklich ein Würgereiz draus geworden wäre, aber sicher ist sicher. Woher das kam? Keine Ahnung. Am Morgen war es vorbei, geblieben ist nur eine große Müdigkeit.

Müde am Sonntag, da bleiben wir alle am besten direkt im Schlafanzug. K5 feiert das total, und die Teenager sind gefühlt sowieso durchgehend im Schlafanzug unterwegs 😉
Ich selbst habe auch mal halblang gemacht. In Ruhe Frühstück vorbereitet und mir einen schönen Apfel aufgeschnitten. Erst Tee, dann Apfel. Das Gefühl allerdings lässt langsam nach, dieses WOW! Ein Apfel! Ja, der Apfel war sehr lecker, und doch ist mir der Geschmack jetzt nicht vorgekommen wie der Himmel auf Erden. Es gab auch zwischendurch immer mal Gemüsesäfte oder am Anfang auch Obstsäfte, und die waren ähnlich intensiv. Vielleicht stumpfe ich aber auch einfach ab, weil ich dieses Jahr schon dreimal diesen “ersten Apfel” gegessen habe.

Nichtsdestotrotz, lecker war er! Es ist ja auch gerade Apfelzeit, es war nicht schwer, da was qualitativ schmackhaftes zu finden. Nur die Suppe mittags, die war gar nicht lecker … Kartoffeln und Karotten ohne Salz in Wasser. Mit ein paar Kräutern. Naja. Vier Löffel oder so. Und dann habe ich mich auf den Joghurt mit Leinsamen und Honig gestürzt. DAS war so genial! Besser als Apfel und auf jeden Fall besser als jede Gemüsebrühe oder Suppe dieser Welt! Frisch, herb und süß, mit ein wenig Obst drinnen. Mein Schlemmermäulchen war zufrieden!

Bis Mittag ging auch das flaue Gefühl und die Müdigkeit gut rum. Ich habe zum ersten Mal seit Tagen etwas aufgeräumt in der Wohnung und geputzt. Das habe ich die letzten Tage tatsächlich nicht auf die Kette bekommen. Trotz Urlaub. Ich war viel zu erschöpft, und ich glaube, weniger vom Fasten und viel mehr vom Stress, den ich die Tage und Wochen vorher hatte. Von daher – ist es sehr erfreulich, dass mein Motivatin, überhaupt etwas zu tun, wieder zurück kommt. Vor lauter Motivation haben wir dann am Nachmittag auch die Schlafanzüge getauscht gegen Regenkleidung und K5 und ich sind zum Pfützenhüpfen in den Park gegangen. Bei Regen. Das macht Pfützen besonders spannend!

Dieses in Pfützen hüpfen hat mir ein schönes Gefühl von Leichtigkeit beschwert, bis ich feststellen durfte, dass meine 20 Jahre alten Gummistiefel jetzt doch Risse haben. Hmpf. Mit nassen Socken in Gummistiefeln, das hatte ich auch schon lange nicht mehr 😉

Nach einer Runde Gesellschaftsspielen mit trockenen Socken, daheim, kam das Essensfinale des ersten Tages. Für die Kids habe ich Kartoffelgratin gemacht mit Lende und einer leckeren Sauce. Das Kartoffelgratin wird bei uns ausschließlich mit Milch gekocht. Von daher dachte ich, das sei eine gute Idee, mir das auch als Abendessen zu kochen. Auf Lende mit Sauce habe ich natürlich verzichtet, das wäre eine zu große Belastung für Magen und Darm geworden. Das Kartoffelgratin aber war warm und fühlte sich großartig an! Lecker! Weich!

Genussvoll essen! Das war einer meiner Wünsche für die Zeit nach dem Fasten. Hier, am ersten Tag danach, ist es gut gelungen. Es gab zwischen den Mahlzeiten nur Wasser und Wasser. Davon reichlich. Hungergefühle kamen gegen Abend kurz auf, bevor das Gratin fertig war. Das kann aber auch vorauseilender Hunger gewesen sein, meine Augen und mein Gehirn sind ja beim Kochen schon auch anwesend und nehmen wahr, was passiert. Das wurde bestimmt auch an den Magen übermittelt, mit einem: pass auf, es geht wieder los!

Eine Übelkeit wie die Nacht vorher ist mir an diesem Tag nicht mehr begegnet. Dafür aber Freude beim Pfützenhüpfen und beim Joghurt essen und beim Spiel spielen mit den Kindern. Ich fühle mich ziemlich gut erholt nach dieser Woche und beende diesen Tag ausgeglichen und fröhlich. Optimistisch. Ich hoffe, diese Entspannung einige Tage tragen zu können, sie steht mir ganz ausgezeichnet!

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