3. Fastentag im Oktober

Am Ende des Tages, endlich: ein Lächeln! Ich bin fröhlich! Das Leben ist gut, ganz ohne Essen. Wer hätte das gedacht!

Außerdem ist das Leben wieder etwas aktivierter, auch darüber bin ich froh. Morgen arbeite ich (von daheim) und ich gehe davon aus, dass das problemlos funktionieren wird. Ich fühle mich etwas erholter. Noch weit entfernt von der Erholung, die ich in Kur hatte, dennoch – erholter als vor zwei Wochen in jedem Fall! Und ich sehe auch besser aus als vor zwei Wochen. Jünger. Meine Haut strafft sich bereits und die Unruhe im Gesicht verschwindet. Ich bin nicht mehr so hektisch rot gefleckt. Das sehe ich meist als erstes, weil es so deutlich hervorsticht. Ich bin Jahre jünger. Gefühlt.

Mein letztes Fasten davor hatte ich ja während der Arbeitszeit und auch das hat erstaunlich gut funktioniert. Vielleicht sogar, mit Abstrichen, besser, als jetzt das Fasten “allein” und ohne den normalen Alltag. So “allein” habe ich viel mehr Möglichkeiten, nachzudenken. Das hat natürlich wie so oft zwei Seiten. Die eine Seite ist ein Blick in mein Inneres und die Arbeit an meinen Glaubenssätzen und an meinen Themen ist super wichtig! Sie ist dabei auch super anstrengend. Ich hatte heute mehr als eine gedankliche Schwankung. Ich empfinde das als herausfordernd, stelle mich dem aber dennoch bewusst. Ich habe es so gewollt. Jetzt ist es so.

Mit weniger Blick nach Innen fastet es sich allerdings auch gut. Halt – weniger nach Innen gerichtet und mehr im Außen. Ich glaube, beides hat seinen Reiz und seine Berechtigung. Weil, ich werde auch in Zukunft nicht jedes Mal Urlaub nehmen können, wenn ich fasten will. Worauf ich aber achten darf, ist, dass ich die ersten drei Tage möglichst stressfrei arbeiten kann. Es ist auch dieses Mal wieder so, dass Tag drei so seine Tücken hatte.

Am Vormittag habe ich erstmal Gas gegeben. Aktiviert wurde ich gestern Abend, mit einer Waschmaschine, die beschlossen hatte, dass sie nicht mehr abpumpt und schleudert. Da stand ich, mal wieder, im Keller, und war angefressen. Die Maschine ist keine zwei Jahre alt … ich habe nicht so viel Glück mit Waschmaschinen, leider. Dafür aber schon ein wenig Erfahrung. So konnte ich die komplett tropfnasse Wäsche freundlicherweise erstmal bei den Nachbarn spülen und schleudern. Und parallel habe ich das Flusensieb gereinigt. Da war auch tatsächlich was drin, so dass ich die Hoffnung hatte, dass die Maschine wieder laufen würde, heute.

Heute morgen stand also auf dem Plan: Waschmaschine reinigen! Das wollte ich schon länger tun, das Zeug steht hier auch herum, also, los gings! Dabei konnte ich auch direkt testen, ob die Maschine läuft und abpumpt und schleudert. Und siehe da – es ging! Da habe ich gleich noch eine normale Maschine Wäsche gewaschen und mich gefreut. Allerdings verliert sie seit ein paar Tagen (vorher schon) seitlich etwas Wasser … da ist also definitiv auch irgendwo irgendwas undicht. Ich – naja. Aber nicht mehr heute! Heute habe ich einfach nur glücklich Wäsche gewaschen. Wenn in unserem Haushalt die Maschine ausfällt, das fällt auf. Sofort.

Außerdem habe ich nicht nur für reine Wäsche gesorgt, sondern auch für einen reinen Darm. Dieses Fasten ist eher ruhig im Darm, so dass ich mir einen Einlauf gegönnt habe. Hat super funktioniert. Einfach und effektiv. Danach war ich – erstaunlich müde und mein Kreislauf war ein wenig durch. Vielleicht zu viel der Action am Vormittag. Den Plan, ins Fitnessstudio zu gehen, habe ich daher ausgetauscht gegen einen Spaziergang im Wald. Bei Regen. Hat auch Bewegung und dazu frische Luft.

Und ich bin nicht so gut gegangen wie sonst. Eher – sehr langsam, bergauf hat mich Mega angestrengt, mein ganzer Körper war die ersten 30 Minuten sehr widerwillig unterwegs. Danach wurde es besser, Muskulatur und Kreislauf mussten sich vielleicht auch erst warmlaufen. Ich bin jedenfalls sehr froh, im Wald gewesen zu sein. Davor hatte ich noch eine Menge destruktiver Gedanken zum Thema – ach. Ich kann auch nicht so gut planen. Und zielvoll arbeiten auch nicht. Ich bin ja eher sehr spontan und am Besten performe ich mit etwas Druck. Ohne Druck wird bei mir nichts freiwillig rechtzeitig fertig. Wie schade das doch ist!

Nach dem Waldspaziergang war mein Kopf ein wenig freier. Ja, das oben geschriebene stimmt schon so. Aber was soll ich sagen – so bin ich halt. Und viel daran werde ich nicht ändern können. Ich habe ja schon einen groben Plan und das ist ausreichend. Es hat bis hier gereicht, es reicht auch bis dort! Ich muss mir nicht ständig Gedanken um Dinge machen, die ich halt NICHT kann. Besser, ich schaue auf die Dinge, die ich RICHTIG GUT kann. Wie, spontan sein. Oder, unter Druck performen. Oder, bei kritischen Situationen die Ruhe bewahren. Oder, auch mal ein paar Tage lang nichts essen 😉

Mittags gabs Suppe. Heute mit Zucchini drin. War irgendwie fad. Ich weiß schon, warum ich Zucchini auch nur in Kombination mit gut gewürztem Hack mag. Sie sind ein wenig fad. Nun gut. Morgen wieder mit Kürbis! Und geschlafen habe ich auch, mittags, sogar ziemlich lange. Danach war ich – körperlich wieder fit, mental auch zufrieden und bin am späten Nachmittag noch in die Sauna gefahren.

KEIN Aufguss für mich! Heute nur Relax-Sauna bei 70 Grad. Ganz entspannt. Hat sich ganz komisch angefühlt, weil ich diese Sauna sonst nie aufsuche. Da passiert nichts bei mir, da beginne ich normalerweise nicht mal zu schwitzen. Heute ging es, es war genau richtig für den 3. Fastentag. Ich habe kurz überlegt, auch einen richtigen heißen Saunagang zu machen, um dann darüber nachzudenken, warum ich das denn will. Ob es mit der milden Variante nicht doch ausreichend sei. Und ja, ist und war es! Dieses “immer noch mehr zeigen, was ich alles aushalten kann” ist total bekloppt und einer der Gründe, warum ich mir immer mehr Stress aufhalse.

Ja, ich brauche Stress. Halt im richtigen Maß. Nicht zu viel – und auch nicht zu wenig – die Mitte ist es, die ich suche. Einmal mehr. Und vermutlich werde ich noch eine Weile meine Mitte suchen. Währenddessen habe ich aber zumindest gute Laune! Und diese gute Laune, die lasse ich jetzt wachsen, weil, ohne gute Laune finde ich meine Mitte garantiert nicht.

Tag 3 geht also sehr gut gelaunt zu Ende, mit dem Ausblick auf Tanzen gehen mit einer Freundin am Freitag. Wunderbar!

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