40g Nougat zum Backen und Naschen

mit 50% Rabatt. Wahrscheinlich läuft das Mindesthaltbarkeitsdatum just jetzt ab. Dem weiß ich zu begegnen. Ich inhaliere das Nougat in 5 Minuten, auf einer Parkbank, bei leichtem Regen, auf einem Spielplatz, als Abendessen, während mein Sohn im Matsch spielt.

Ich bin auch Matsch 🤣🤣😅

Meine Füße jaunern und mein Hirn ruft “füttere mich”. Mir ist durchaus bewusst, dass ich beim Thema Ernährung voll Gas gebe. Und es ist mir ziemlich egal. Ich weiß, ich kann das besser, und ich hab mich trotzdem lieb ❤️

Die Woche ist rum. Ich habe ab sofort Urlaub. Drei Wochen lang. So lang, wie meine Kur war. Zu kurz also 😉

Urlaub. Nougat. Matsch. Warum ist eigentlich die Woche vor dem Urlaub immer so intensiv? Und warum ist die Woche nach dem Urlaub noch intensiver? Welches Mysterium steckt dahinter? Ich erlebe das ja nicht zum ersten Mal. Allerdings – tatsächlich und trotz aller Müdigkeit erlebe ich es sehr entspannt. Entspannter als in früheren Jobverbindungen, jedenfalls.

Vielleicht, weil dieses “besser organisiert sein” mir hilft, die Vorbereitungen auf den Punkt zu bekommen. Vielleicht aber auch, weil ich in Teilen erreichbar sein werde im Urlaub. Weil. Ich auch als Mutter immer erreichbar bin. Da fällt es kaum auf, mal die Mails zu checken, oder?

Es sind auch so viele Projekte, es wächst! Ideen und Füße. Es steht niemals still, in keinem meiner Jobs. Dennoch geht der Fokus jetzt für einige Zeit auf uns und mich. Gleich kommende Woche fahre ich mit mir weg. Nur ich und mein Kopf.

Auszeit. Etwas, das ich früher vernachlässigt habe. Neben Fulltime arbeiten war ich Fulltime Mutter und daneben gab es nichts. Ich war gefühlt rund um die Uhr im Job. Und habe viel Nougat gegessen. Und das –

Habe ich gelernt! Wenn es so ist wie heute, ist das okay. Man kann auch mal 40g Nougat als Abendessen wählen. Es darf nur kein Standart werden. Es braucht diese Auszeiten – von beiden Jobs. Ich liebe die Verantwortung, für die Kinder und im bezahlten Job. Und jetzt dürfen alle mal ohne mich auskommen.

Morgen fährt K5 mit seinem Vater weg. Eine Woche. K4 und K3 sind bereits seit zwei Wochen beim Vater. Danach kommen alle und geballt zu mir. Ich habe also – diese eine Woche. Und ich weiß – damit stehe ich als berufstätige Mutter richtig gut da. Die meisten von uns haben diese Woche nicht…

Zu beachten dabei ist, dass ich einen überdurchschnittlich langen Zeitraum gewählt habe, um aktiv Mutter zu sein. Im Oktober sind es 27 Jahre. Und ich sitze immer noch auf dem Spielplatz. Und die Katze weint immer noch Tränen. Das fand ich schon vor 20 Jahren gruselig. Als Wasserspielplatzelement eine Katze zu nutzen, der das Wasser aus Augen und Mund läuft. Nun ja. Heulekatze.

K5 und die Heulekatze

Schon vor 20 Jahren saß ich hier, mit meinen jetzt erwachsenen Kindern, und habe Quatsch gemacht. Quatsch mit Matsch. Und auch damals gab es ab und an Nougat zum Abendessen. Allerdings – muss ich zugeben, dass es damals mehr Quatsch war. Heute erwische ich mich ab und an dabei, dass ich mich ins Nougat verbeiße. Ich bin unattraktiv müde. Damals war ich deutlich attraktiver müde. Ich lag mit den Kindern im Gras und habe albern gekichert. Heute will ich mich nicht mehr ins Gras legen, die Sorge besteht darin, vermutlich einen Hexenschuss zu bekommen und nicht mehr aufstehen zu können …

Ich habe auch mehr gelacht. Aber vielleicht bilde ich mir das auch ein, weil die Erinnerung uns oft an entlegene Orte führt, die wir nur einmal gesehen haben und nie mehr vergessen. Eventuell habe ich also – nur einmal gelacht, und mir genau den Tag gemerkt! Weil, wenn ich etwas länger darüber nachdenke, war ich auch damals mitunter am Rande der Belastungsgrenze. Habe abends geweint, wenn die Kinder im Bett waren. War erschöpft und müde und dachte darüber nach, wie schön es sei. Klavier zu spielen. Gerne auch barfuß. Aber da war kein Klavier. Und meine Füße gefielen mir schon damals nicht.

Es sind verschobene Erinnerungen. In einigen tanze ich im Regen. In anderen weine ich im Regen.

Wie wird der heutige Tag in Erinnerung bleiben? Mir und meinem jüngsten Sohn? Dem ich manchmal mehr Leichtigkeit wünsche … also, meine Leichtigkeit! Um festzustellen, doch, da ist noch eine alberne Larissa. Mit Nougat im Mund. Die lachend über den Spielplatz rennt. Die im Regen zurück nach Hause tanzt. Die danach eine Badewanne einlässt, warm und nach Lavendel duftend. Die dem Sohn die Haare wäscht und danach auf dem Sofa mit einem Bademantelkind kuschelt. Die an seinen Haaren riecht und diesen Geruch gerne abspeichern möchte. Die weiß, dass es bald anders werden wird. Dass er bald groß sein wird.

Und er, auf dem Weg nach Hause, so glücklich! Wir waren Schuhe kaufen (Gummistiefel und feste Turnschuhe für den Schulsport) und haben danach sein Taschengeld in Lego investiert. Es gab drumherum eine süße Brezel vom Bäcker und ein Stück Pizza vom Ditsch, Erdbeeren und einen Burger aus Gummibär. Er war happy. So viel Zeit! So viel für ihn! Er hat sich noch auf dem Nachhauseweg bedankt. Und gerade – sitzt er frisch gebadet in seinem Zimmer und baut das Lego auf.

Und wir müssten aufräumen. Sein Zimmer sieht wieder wüst aus. Aber das einzige, das wir noch tun, ist, Zähne putzen, eincremen, einen Schlafanzug anziehen und unter die Decke krabbeln. Und hoffen, dass er genau das in Erinnerung behält. Wie schön es ist, im Regen auf dem Wasserspielplatz zu spielen. Wie schön es ist, danach in der warmen Badewanne zu sitzen (man könnte meinen, wir haben Herbst, dabei ist es Anfang August). Wie schön es ist, so lange mit der Mama zu kuscheln, bis man von alleine aufstehen und weiter spielen möchte …

Und für mich: wie schön es ist, dass er jetzt im Zimmer Lego spielt und total beseelt ist. Sein Akku ist voll. Ich kann mich jetzt guten Gewissens um mich selbst kümmern. Ja, ich kann auch das Bad putzen oder die Küche. Oder im Kinderzimmer aufräumen. Ich kann es auch einfach – sein lassen. Und das letzte Stück Nougat essen. Und mich später, wenn ich diese Zeilen lese, erinnern. Was für ein warmes Gefühl das war, als ich so müde war, an meinem letzten Arbeitstag vor dem Urlaub im Sommer, damals. Als ich 50 Jahre jung war.

Ach ja, was ich sagen wollte. Organisiert euch Auszeiten. Eine Woche alleine. Irgendwo, irgendwie. Es mag sehr leicht klingen, bei mir. Das ist, weil ich es leicht lächele. Tatsächlich ist mein Leben herausfordernd. Ich will das nur anders wahrnehmen, und das hilft! Es als Tanz im Regen wahrzunehmen, macht es verrückt, fröhlich, schillernd. Im Trockenen betrachtet habe ich ein ziemliches Pensum. So, wie viele von uns. Die ab und an im Trockenen stehen. Mein Tipp lautet – mal vom Nougat abgesehen – nehmt euch Auszeiten. Priorisiert das. Reicht Urlaub ein, schickt die Kinder zu den Großeltern oder zum Vater. Das geht auch, wenn man ein Paar ist. Wo ein Wille, da auch immer ein Weg! Und dann – fahrt einfach weg. Oder bleibt einfach daheim. Macht etwas, und macht es allein. Ausruhen, zum Beispiel. Oder, im Regen tanzen.

Ich fahre ein paar Tage weg. In meine Lieblingsstadt, Holland. Das kann ich mir eigentlich gar nicht leisten, weil immer irgendetwas anderes teuer ist. Gummistiefel und Turnschuhe, zum Beispiel. Ich leiste es mir dennoch. Weil es, ähnlich wie der Nougat, eine dringend benötigte, sehr wertvolle Pause ist.

Enjoy!

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