Heute habe ich mich auf die Bank des Gesprächs gesetzt – mit einem Keks – dem teuersten Keks, den ich mir seit langem habe schmecken lassen. Vermutlich war er so teuer, weil ein Kilo bester Zucker drin war. Der Wahnsinn!
Es war eine schöne, kurze Zeit auf dieser Bank. Dran stand – wer auf einer dieser Bänke sitzt, ist gesprächsbereit. Sehr fein. Keine fünf Minuten später waren der Keks, der Kaffee und ich schon mitten drin. Gespräche auf die lange Bank schieben? Nö.
War sehr amüsant, mein Tag heute, ich habe mich samt Keks auf der Copetri Convention in Offenbach herumgetrieben. Mit vielen smarten Menschen, die sich für People und Culture begeistern, Innovation und Transformation leben und – natürlich – für sich, die Brand und whatever werben. Ein Sehen! Ein Gesehen werden! Ein Social Networking Event. Und ich – setze mich morgen nochmal auf die Bank des Gesprächs und achte darauf, mit noch fremden Menschen ins Gespräch zu kommen. Heute waren es – Menschen, die ich kenne und lange nicht gesehen habe – und, Menschen, die zu meiner Bubble gehören. Also, mein Chef, zum Beispiel, die coole Socke 😉
(Konstantin, ich arbeite wirklich gerne mit dir! Es macht einen riesen Spaß, auch dann, wenn es nicht lustig ist!)
Morgen steht mein Chef auf einer der Bühnen und hält eine Keynote. Ich bin quasi ständig begeistert von all den Anglizismen um mich herum. All diese Bubbles, ob HR oder Marketing oder Sales, all die KPI’s und die Best Practise Beispiele und erst die Innovations! Himmel! Als ich 2021 angefangen habe, erste Schritte in eine neue Welt zu taumeln, war ich völlig überfordert von all den schönen, neuen Wörtern, die mir rein gar nichts gesagt haben. Call to action? Jau, ich rufe auch immer mal in den Garten, ein „kommt hoch, verdammt, das Essen ist fertig!“
Inzwischen bin ich in dieser Bubble ganz gut angekommen, ich verstehe, was man von mir will, und ich wundere mich, warum man das nicht einfach sagen kann. Auf den Punkt. Es ist immer die Beziehung, die trägt. Egal, um wen ich werbe. Kunde oder Talent. Wenn mir das gewisse Etwas fehlt, um eine Bindung herzustellen, dann werde ich am Ende falsch verbunden sein. All das wird jetzt in schöne neue Wörter gegossen, die mit New Work, New Recruiting und New Happiness so viel New transportieren. Dabei sind viele dieser Erkenntnisse, denen ich heute lauschen durfte, so selbstverständlich, dass ich mich frage – was um alles in der Welt habt ihr vor „New Work“ gemacht? Und warum?
Tatsächlich darf ich so doofe Fragen stellen, weil ich noch nie in einem Konzert gearbeitet habe und es auch niemals tun werde. Ich kenne normale Arbeitsbedingungen auch gar nicht. Ich bin wirklich Rock’n’Roll. Vom Geschirr spülen übers Cases schieben, über Eintrittskarten verkaufen und Veranstaltungen organisieren. Und immer – in chaotischen Umständen – und immer – mit Leidenschaft. Immer im Learning, immer learning on the job oder learning by doing. Ich kenne kein anderes Arbeiten. Für mich klingt das ein oder das andere, was ich in Keynotes und Workshops mitbekomme, wahrlich nach Altem Wein in neuen Schläuchen. Allerdings gebe ich zu – wenn es hilft, dann trinkt! Gerne viel! Weil, ein paar Menschen habe ich heute gesehen, denen wünsche ich New Happiness! Wirklich!
Die meisten Menschen wirkten heute allerdings tatsächlich entspannt und ausgeglichen. Es war eine sehr relaxte Stimmung, wenig Stress, wenig Anspannung, viel Inspiration. Schön! Ich glaube, ich möchte da auch hin. Also – dahin, wo mein Chef schon ist. Der hält tolle Keynotes und Masterclasses und all das. Und ich, ich glaube, das wird mein nächster Schritt in dieser Firma, in der ich im übrigen gerade die Probezeit bestanden habe. Ich will auch auf die Bühne. Das ist ein wenig überraschend für mich selbst, weil – ich habe Angst vor der Bühne. Ich fühle mich – jaaaaaha, mein Lieblingsspruch – nicht gut genug! Was soll ich den Menschen schon erzählen? Wie soll ich die Menschen motivieren, abholen, begeistern? Ich, die ich nichts weiß? Nicht studiert habe? Nur – eines kann, Beziehungen aufbauen und halten? Das ja keine KPI, die man wirklich messen kann 😉
Nun, Bank des Gesprächs, es ist schon erstaunlich, wie leicht es mir fällt, mich auf eine solche Bank zu setzen und ins Gespräch zu kommen. Wenn ich das kann, kann ich auch auf einer Bühne stehen und – reden –
Über was? Das ist wie mit dem Schreiben. Da habe ich ein ähnliches Problem. Ein bekanntes Problem. Ich müsste mich zumindest beim Reden tatsächlich – also, wirklich, wirklich – auf ein Thema festlegen. Also, sinnvollerweise. Weil, man reicht seine Keynote dann ein, auf einer Konferenz, auf einer Convention, somewhere. Und dann – darf der Inhalt halt auch klar sein. Wirres Wissen will Willi wissen. Oder so. Und was könnte mein Thema sein?
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Äh, nein, zu privat.
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Wichtig und zu groß. Darüber kann man zigtrillionen Jahre sprechen. Es darf schon etwas spezifischer sein.
Mütter an die Macht! Wie Kind und Karriere sich gemeinsam entwickeln können.
Okay, ich sehe, schwierig. Am Thema darf ich noch arbeiten. Wenn ich so darüber nachdenke, darf ich das wohl auch immer noch für diesen Blog hier. Der sucht auch noch die Antwort nach der wirklich einen Frage.
Wobei.
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Gute Nacht!
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