Fasten im Mai, Fastenbrechen

Ich berichte stolz – ich habs geschafft! Wieder – erneut – nochmal – geschafft! Ich find mich Klasse 😉
Ein bisschen verrückt auch, ja, das gebe ich zu. Dennoch, ich kenne mich ganz gut. Das Fasten bald nochmal zu testen war richtig. In ein oder zwei Monaten wäre der Effekt aus der Kur verpufft und vermutlich hätte mir der Schwung gefehlt, das wirklich im Alltag nochmal auszuprobieren. Weil, ich bin nunmal Ende 40 – damals, im Alltagsfasten, war ich Ende 20. Das macht einen klitzekleinen Unterschied. Glaube ich zumindest.

Mir geht es gut – heute Abend – auch tagsüber ging es mir gut. Ich kam nur null zum Schreiben, weil ich seit gestern mehr als üblich zu tun habe und heute auch wirklich hervorragend und viel wegarbeiten konnte. Ob das nun an dem halben Apfel lag, den ich zum Frühstück hatte, das kann ich schlecht beurteilen. Könnte sein. Könnte auch nicht sein. Ist auch egal. Heute war ein sehr guter Tag!

Auch mit etwas Gegrummel im Magen und auch mit etwas Stuhlgang. Ich hatte die ganze Zeit über immer wieder kleine Entleerungen, so dass ich auf ein weiteres Abführen verzichtet habe. Das gruselige Trinken von Glaubersalz am ersten Tag, das wiederholt wohl niemand gerne. Und Einläufe sind auch wenig spannend. Aufläufe mag ich da schon lieber 😉

Apropos Auflauf, ich überlege dann jetzt schon, was es zu Essen gibt und auf was ich wirklich Lust habe. Was mir gut tut. Morgen wird es ein Kitchari zum Mittagessen, das sind Mung Dal Bohnen mit Basmatireis und Gemüse. Sehr lecker! Reis und Mung Dal lege ich heute noch in Wasser ein, als Gemüse habe ich Karotten da und Pilze.

Heute habe ich mich eher noch an den Plan gehalten, den wir auch in Kur hatten. Es gab also Tee mit Honig zum Frühstück, und den Apfel. Bei knapp der Hälfte war ich erstaunlich satt. Dabei habe ich locker 50 mal gekaut, weil so ein Apfel mit Schale, das fordert einen ja zum Kauen heraus …

Zu Mittag gab es wieder und zum letzten Mal eine Brühe – die war wirklich besser als in Kur, allerdings bin ich dennoch froh, dass das rum ist. Reine Gemüsebrühe ohne Salz oder irgendwas ist halt schon – naja – reine Gemüsebrühe halt. Es gab dazu heute einen Karottensaft mit ein wenig Trauben drin. Gemogelt, also. Etwas Fruchtsaft am Mittag. Und – das Beste – der Joghurt mit Honig und Leinsamen! Da hätte ich mich doch glatt in die Schüssel legen können 😉

Karotten-Traubensaft und Joghurt mit Leinsamen und Honig ❤️

Am Nachmittag waren wir dann noch in der Stadt, K5 brauchte Schuhe, und K4 war auch irgendwie mit dabei – für mein Abendessen wurde es dann etwas später, das war dennoch in Ordnung. Ich habe mir eine kleine Kartoffelsuppe gekocht, und die Kartoffeln und Möhren und den Sellerie sogar in Stückchen gekaut. Auch das – sehr lecker! Zwei Scheiben Knäckebrot gab es noch on Top, mit Frischkäse.

Und jetzt – bin ich sehr zufrieden und ohne Hungergefühle. Es arbeitet im Magen-Darm-Trakt, das fühlt sich allerdings entspannt an. Das Essen war passend gewählt, scheint es. Und morgen, wie gesagt – Kitchari. Und abends – ich weiß es noch nicht, eventuell nochmal eine Suppe. Ich darf jetzt noch einen Plan schreiben fürs Wochenende, was wir essen. Klar ist, am Sonntag gibt es Fisch mit Brokkoli und Süßkartoffeln aus dem Ofen. Lecker!

Mein Gewicht war heute bei 68,5 Kilo und der Bauchumfang hat sich auf 91cm verringert. Auch schön, der Hüftumfang ist jetzt bei 99cm. Das der nochmal unter die 100 fällt, wer hätte das gedacht. Ich sicher nicht. Fühlen tue ich mich ein wenig aus der Hose gefallen. Die wird langsam weit am Arsch und an den Beinen. Am Bauch hingegen passt sie endlich, ohne das der Bauch drüber hängt und winkt.

Mir ist natürlich bewusst, dass sich das Gewicht mit der Kost wieder aufbaut. Dennoch behalte ich den Blick auf die Maße (wichtiger als die Zahl auf der Waage) und arbeite auch weiterhin in die abnehmende Richtung. Die 7,5 cm Bauchumfang, die seit Ostern verschwunden sind, ich weine denen keine Träne nach.

Parallel zu all dem, was ich über mich, über Essen und meine Angewohnheiten gelernt habe, diese Woche, bleibt noch eine Erkenntnis. Das nächste Mal brauche ich jemand, der die Wohnung aufräumt 😉
Es sieht aus, als habe eine Bombe eingeschlagen. Sogar mir wird es zu unordentlich. Zum Glück kommt jetzt das Wochenende und damit etwas Zeit. Wobei – morgen gehe ich ja 3 Stunden in einen Faszienworkshop, da bin ich auch gefühlt den halben Tag unterwegs. Und am Sonntag ist – Muttertag. Himmel! Ich brauche einen Kuchen für meine Kinder. Einen, den auch ich essen kann!

Da habe ich mir gestern schon was Schönes herausgesucht und gehe morgen entsprechend für all das einkaufen. Und ich freue mich sehr darauf! Ich möchte auch in Zukunft weiterhin den Blick auf den Genuss richten. Mit Plan essen. Und mit Plan auf meine Stressmomente schauen.

Das nehme ich noch mit aus dem Fasten. Mein Stresslevel. Es war an einigen Tagen sehr niedrig – gerade am Montag und gestern bei einer 24, was auch immer das aussagt. Heute ist es eine 29, ich war allerdings auch noch einkaufen in der Innenstadt, das ist schon etwas anderes, als am Nachmittag auf dem Sofa zu sitzen. Und dennoch ist es niedrig. Weitaus niedriger als alles, was ich vor der Kur hatte.

Die Stresskurve zeigt auch, wann der Stress am höchsten ist. Sogar mit Uhrzeit. Ich muss nur hinschauen, dann sagt es mir, was den Puls und die Atmung beschleunigt hat. Und tatsächlich kann ich heute zwischen 6:42 und 6:45 gut nachfühlen. Da habe ich Frühstück vorbereitet und war schon wieder unter Druck. Wieder ziemlich spät dran. Dabei ist mir das so wichtig, dass wir alle hier noch gemeinsam und in Ruhe frühstücken, bevor K4 kurz nach 7 aus dem Haus geht und K5 auch gegen halb 8 verschwindet. Frühstück ist meine zentrale Mahlzeit, die wichtigste am Tag.

Für die nächsten Tage stehe ich morgens dann doch vor 6 Uhr auf, um mehr Zeit zu haben. Um früher anfangen zu können. Um mir selbst den Stress zu nehmen. Es ist nämlich erstaunlicherweise nicht (mehr) der Job, der mich stresst. Den kann ich inzwischen ziemlich gut und bin entspannt im Arbeiten. Die stressigsten Zeiten sind die, die ich zuhause mit den Kindern bin und da meist – die Vorbereitung oder Zubereitung von Essen –

Das! Finde ich bemerkenswert. Darauf darf ich schauen, dass ich mir da mehr Entspannung ins Essen kippe. Und ansonsten bleibt zu erwähnen, dass ich es amüsant finde, dass meine Uhr mir das bestätigt, was ich schon immer sage. Arbeiten gehen ist Erholung und die wahre Auszeit für Mütter. Die Care Arbeit mit den Kindern ist deutlich anstrengender. Und genau so – ist es. Es ist auch ein Reiben, aneinander, ein Grenzen setzen, da, wo es notwendig ist, und ein Laufen lassen, da wo es gut ist. Und dazwischen ein Aushalten von Meckern, Schimpfen, ein Trösten bei schlechter Laune und auch ein gemeinsam Lachen, wenn morgens ein Apfel aufs Sofa fliegt, weil K4 sagt, er würde meinen halb gegessenen Apfel dann doch noch aufessen …

Mehr Ruhe in die Zeiten mit den Kindern. Und da, als erster Schritt: mehr Ruhe in die Essenszeiten samt Vorbereitung. Und dazu gehört dann auch, in Ruhe kauen – es muss ja nicht 50 mal sein 😉

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