Fasten im Mai, Entlastungstag

Ich starte ausgeruht, obwohl ich ziemlich spät im Bett war gestern, nach meinem Genusstag. Ich habe die Veränderung meines Tagesplanes wahrgenommen und das, was ich mir unter anderem für den Entlastungstag vorgenommen habe, direkt noch mit Genuss umgesetzt. Ich habe am Blog gearbeitet. Immer weiter in dem Versuch, dem Sein eine Struktur zu geben. Oder zumindest Themenblöcke, die man anklicken kann 😉

Für dieses Fasten will ich auch gerne Themenblöcke einführen. Beim letzten Mal habe ich akribisch meinen Tag dokumentiert. Dieses mal werde ich mir dafür weniger Zeit nehmen können, da ich nunmal – normal weiter arbeite. Der Vergleich zur Kur scheitert schon an der Stelle 😉
Ich bekomme auch leider keine Massagen, wobei ich innerlich ein wenig seufze. Natürlich hätte ich das privat einplanen können. Ich notiere es für das nächste Fasten.

Jetzt starte ich erstmal in den Tag. Ich habe gleich Unterricht und habe mich bevorzugt auf die Vorbereitung meines Essens für den Tag konzentriert. Ein Bircher Müsli ist dabei entstanden und eine Bowl, beides mit Haferflocken und beides mit vielen Erdbeeren. Einen kleinen Smoothie mit Erdbeeren, Banane, Orangensaft und Alpro Haselnuss habe ich für die Bowl gemacht. Davon trinke ich jetzt den kleinen Rest von knapp 100ml und meinen Ingerwertee. Ich habe keinerlei Hunger. Trinken füllt mich schon heute sehr gut.

Einen Obstsalat habe ich mir auch geschnitten. Den nehme ich mit und esse ihn in Ruhe bei Traudel. Ich bin schon jetzt etwas spät dran und eines ist klar – ich esse nur in Ruhe!

Frühstück am Entlastungstag, Obstsalat und Tee mit frischem Ingwer

Im Plan bleiben

Ich bin wieder daheim, nach 4 Stunden Unterricht, der mich müde und leicht zerstört zurückgelassen hat. Auf der 20 minütigen Heimfahrt habe ich kurz überlegt, rechts ran zu fahren und ein Nickerchen zu halten 😉
So geht es mir allerdings jedes Mal. Es liegt am Unterricht, der fehlende Kaffee hat wenig damit zu tun. Es ist eine Powerpoint-Präsentation mit Fakten, dazu ein paar kurzweilige Anekdoten (die! kann ich merken ;-), unterbrochen von Fragen, bei denen ich entweder oder den Kopf schüttele. Entweder, weil sie selbsterklärend sind, oder, weil ich sie nach der Beantwortung selbst immer noch im Kopf habe. Die Frage. Ich notiere dann die Frage, um sie mir daheim selbst zu beantworten.

Warum? Gehe ich dennoch hin? Obwohl ich weiß, dass der Unterricht für meine Bedürfnisse unpassend ist? Nun, ich schätze die Dozentin sehr, fachlich, menschlich und bin auch – in inzwischen unregelmäßigen Abständen – bei ihr in Behandlung. Zudem bin ich im zweiten Durchgang und kann kostenfrei am Unterricht teilnehmen. Dazu ist es so, dass ich durchaus einiges an neuen, wertvollen Impulsen (Fragen! Die Fragen!) mitnehme und selbst merke, wie sich mein allgemeines, anatomisches Wissen festigt. Es wächst. Genug gute Gründe!

Dennoch bin ich müde. Jedes Mal. Obwohl ich heute mit der Verpflegung wahrlich alles richtig gemacht habe! Die Haferflocken, das Mandelmus, das Obst, gute Energie, sättigend. Zudem habe ich bereits 1,5 Liter Wasser getrunken bisher. Alles im Lot. Normalerweise esse ich vor Ort zuckerhaltige Dinge. Meist bringt eine der Frauen Kuchen mit oder es gibt in jedem Fall Schokolade. Eine Kaffeemaschine natürlich auch. Wenn ich das so vergleiche, kann ich feststellen – mein Hirn ist heute wacher als sonst. Nur mein Körper ist müde.

Bircher Müsli und eine Bowl mit vielen Erdbeeren fürs Mittagessen

Bei Müdigkeit hilft natürlich – hinlegen. Und, was auch hilft, was gerade im Fasten hilft – Bewegung. Ich lege mich jetzt ins Zeug! Ich ziehe meine Sportsachen an und gehe laufen. Das war für heute sowieso geplant, jetzt stellt sich einzig die Frage, laufe ich die kurze Strecke von 4,4 Kilometern oder wage ich es, die Stunde voll zu machen und zu schauen, wie weit ich komme? Das ist dann eine andere, deutlich schwierigere Strecke (mehr Steigung). Ich entscheide das im Wald. Ich habe für beide Varianten noch genug Zeit, bevor K5 nach Hause kommt.

Wann hast du denn die Zeit, um Sport zu machen?

Fragte mich gerade der Nachbar unter uns. Eine gute Frage. Immer dann, wenn ich sie mir nehme.

Ich kann ja mit meiner Zeit machen, was ich will. Früher habe ich auch oft – neidisch – darauf geschaut, was Andere so alles machen, in ihrer Zeit. Und war traurig, dass ich das ja in meiner Zeit in keinem Fall unterbringen kann. Und natürlich hatte ich weniger Zeit zur Verfügung, die war ja blockiert mit neidisch sein, grübeln und mein Leben verfluchen 😥

Dabei ist es heute ganz einfach. Ich weiß, was mir wichtig ist, und das tue ich. Die Küche ist total unordentlich, die Wäsche will zusammengelegt werden und der Staubsauger wollte mir eben im Flur das Bein stellen, damit ich ihn wahrnehme.

Und was tue ich? Ich setze mich auf den Balkon und schreibe ein paar Zeilen. Dabei verschnaufe ich die 4,4 Kilometer, die ich gelaufen bin. Es war anstrengend und ich bin happy, dass ich dennoch so gut durchgehalten habe. Außerdem bin ich jetzt hellwach und aktiviert.

Die Frage schwirrt mir dennoch im Kopf herum, da sie mir so vertraut ist. Ich habe sie selbst so oft gestellt, ob im Zusammenhang mit dem Sport oder einem anderen Hobby. Da war ein Stich in meinem Herzen, ein “für mich ist so ein Luxus an Zeit nicht vorgesehen”. Noch im Februar war der ab und an zu spüren.

Und jetzt tue ich es selbst. Einfach so. Es ist so wichtig und so klar. Meine Prior ist eindeutig. Und natürlich hat diese Entscheidung auch einen Preis. Denn zahlt die Küche, das kleine Chaos im Haushalt. Damit kann ich sehr gut leben, verhindert es mir doch das große Chaos im Hirn.

Unordnung, weil meine Zeit eine sportliche Prio hat, kann ich akzeptieren. Gruselig ist nur die Unordnung, die sich aus dem Chaos im Kopf ergibt. Weil die Kraft fehlt.

Hier ist Kraft anwesend und tatsächlich nutze ich die letzte Stunde, bis K5 heim kommt, um unser Abendessen vorzubereiten und die Küche aufzuräumen 🙃

Entlastung am Abend

Heute, beim Wäsche aufhängen. K5 ist entlastenderweise mit in den Keller gegangen und hat mir die Wäsche “angereicht”. Die Socken immer gleich im Paar. Ich glaube, ich kann ihn bald alleine die Wäsche machen lassen. Dann! Habe ich noch mehr Zeit für das Wichtigste. Mich 😉

Ansonsten war K5 etwas enttäuscht, weil ich ihn heute um den Spaß der Entlehrung bringe. In der Kur haben wir am Entlastungstag abends das Glaubersalz zu uns genommen und danach – nun, wir hatten viel Spaß mit lustigen Geräuschen auf dem Klo. Den Spaß gebe ich mir morgen früh. In allen Fastenratgebern steht, dass das fasten mit der Entlehrung des Darms beginnt – am Morgen des ersten “richtigen” Fastentages. Also, in meinem Fall – morgen früh.

In Kur habe ich den Spaß am Abend mitgemacht, ich weiß natürlich auch, warum das sinnvoll ist. So ist halbwegs gesichert, dass die Frauen (oder auch, die Männer) am nächsten Vormittag alle Anwendungen mitmachen können. Soweit. Das ist hier und für mich irrelevant. Ich habe morgen früh keine Anwendungen und arbeite im Homeoffice. Ich habe auch nur ein Meeting am Vormittag. Ich werde – morgen früh meinen Tee mit Honig trinken, K5 zur Schule begleiten und danach noch eine kleine Runde spazieren gehen. Gegen 9 Uhr das Glaubersalz trinken und um 9:15 Uhr noch problemlos das kurze Meeting absolvieren. Danach – ist so ziemlich alles wurscht, weil.

Die Entscheidung habe ich vorhin erst getroffen, quasi beim Essen des Abendessens. Ich habe mir den Kompott gekocht, schön den Rhabarber und die Erdbeeren mit etwas Apfelsaft und einem Esslöffel Zitrone. Kein Zucker, natürlich. Das koche ich auch ansonsten ohne Zucker. Der ist geschmacklich unnötig. Abgerundet habe ich das ganze mit etwas braunem Mandelmus für die Süße und den Geschmack. So so lecker!!

Und das hätte ich dann mit Glaubersalz einmal durch den Darm gespült. Nix verdauen, nix Nährstoffe, einfach weg damit. Nur für den guten Geschmack und ansonsten für den Arsch. Das hat mich schon beim Kochen geärgert. Überflüssig, quasi. Das will ich nicht. Also gehe ich mit vollem Magen (insgesamte Menge an Obst, 280 Gramm 😉 ins Bett! Ich werde berichten, vor allem morgen 😉

Mir geht es mental ansonsten gut. Fast besser als beim letzten Mal. Ich habe weniger Zweifel an dem Fasten als solches und weniger Angst vor dem Mangel. Den Versuchungen. Es ist bisher einfacher für mich. Letztes Mal in Kur bin ich fast in den Nutella-Crepe meines Sohnes gefallen … es war allerdings auch deutlich schwieriger, weil wir nunmal Ostermontag hatten und ich mit K5 unterwegs war. Überall Verlockungen. Dem konnte ich heute gut ausweichen, Ostern ist rum. Und ich war auch aus der Verantwortung genommen, mich um die Kinder zu kümmern. Erst am Abend waren und sind beide wieder bei mir. Das ist ein großer Vorteil, wie ich finde!

Noch schöner wäre es sicherlich, am Samstag zu entlasten und am Sonntag den ersten Tag zu fasten, samt Abführung und Ausruhung. Dann betrifft es keinen Arbeitstag. Ich notiere mir das, muss allerdings gestehen, den Genusstag gestern, der war so wunderbar, den möchte ich um keinen Tag der Welt eintauschen …

Ich gehe also ohne Darmreinigung in den Abend und freue mich auf den ersten Tag morgen. Es ist wieder und dabei anders aufregend. Hunger hatte ich schon heute kaum, Obst und Haferflocken haben gut gesättigt.

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