Fasten, Tag 3

Ich bin total verlangsamt. Dabei geht as mir gut, ich bin nur langsam. Ein wenig fehlt der Antrieb heute früh. Auch dem Kinde geht es so, wobei er fieberfrei ist und motiviert. Er kam mit den Worten, „Mama, schlafen hilft wirklich“ ins Zimmer 🤣🤣

Ja, schlafen. Wunderbar! Könnte ich auch direkt wieder tun… Geschlafen habe ich sehr gut, und wild geträumt. Wirklich, Mega, wild. Und so viel wie selten. Ich meine, ich träume vermutlich auch ansonsten, ich erinnere dabei halt selten. Momentan ist es ein schräger Streifen nach dem Anderen.

In einer Traumwelt habe ich gegessen. Und mir war bewusst, dass das jetzt doof ist, während des Fastens. Und was wohl die Anderen sagen. Ob ich es verheimlichen soll. Und einfach weiter machen wie vorher. Viele Fragen.

Der Auslöser waren Pilmeni, die meine Mutter zubereitet hat und ich konnte schlecht Nein sagen. Mal wieder 😅🙈

Ich war sehr überzeugt, dass ich das Fasten gebrochen habe, es war alles so real. Auch, als es im weiteren Verlauf völlig absurd wurde. Ich war wirklich erleichtert, als mein Sohn mich weckte. Weil, ich habe nur geträumt. Ich habe das Fasten nicht gebrochen. Und bin da sehr froh drüber, weil, ich will das auch nicht brechen. Jetzt bin ich schon so weit gekommen, mit so vielen überstandenen Versuchungen, jetzt mache ich auch weiter 💪🏻

7:00 Uhr

Vor dem Frühstück Zähne putzen. Tue ich normalerweise nicht, hier ist es aber notwendig. Die Zunge ist schon weiß verfärbt, und es fühlt sich pelzig an im Mund. Mein Körper arbeitet. Ich darf ihn unterstützen 💪🏻

Außerdem dusche ich samt Haare waschen und creme mich ein. Tatsächlich ist die Haut gefühlt schon etwas trockener. Auch hier darf ich unterstützen.

Dazu gibt es ein paar Dehnungsübungen und Wasser zu trinken. Mein Sohn fragt, was ich da mache. Ich frage mich das auch mitunter.

Gegen 7:30 Uhr sind wir beim Frühstück, und er ist schlapper als ich. Ich bekomme ihn dennoch zu einem Toast und Wasser motiviert, und siehe da, Essen hilft. Man sieht, wie er anspringt. Und dann auch wieder läuft, samt Türen aufhalten im Flur.

8:00 Uhr

Auf dem Zimmer. Das Kinde sortiert Pokémon Karten, ich spüre nach. Was mir der verlangsamte Organismus sagen will. Wie es mir geht. Wie geht es mir?

Langsam, geht es mir. Ich spüre, mir fehlt mein Frühstück. Ich bin eindeutig Typ Frühstück, ich brauche morgens Futter für die Maschine. Ähnlich wie mein Sohn vorhin, der nach dem Essen auch mehr Power hatte.

Frühstück fällt heute halt aus, also hole ich mir die Power woanders. Ich beginne, an diesem Blogartikel zu schreiben und scrolle parallel bei den Weigth Watchers vorbei. Bei denen war ich lange nicht. Habe wenig geschrieben und noch weniger mitgelesen, bei den Anderen. Ich glaube, vielleicht, kommt das wieder. Gut wäre das, weil die gegenseitige Motivation im Tun gut tut 🤗

K5 geht es derweil so gut, dass wir gemeinsam aufbrechen. Ich in Sportklamotten, die heute besser sitzen (mein Bauch ist wirklich flacher) und mein Sohn in Fleece Jacke und mit der Regenjacke dazu. Bewegung, das hilft uns beiden. Erst Bewegen, dann Ruhen.

9:00 Uhr

Ich starte mit Pilates in die Bewegung. Ungewohnt. Vor allem das Atmen, das einem ganz anderem Rythmus folgt als die „normale“ Wirbelsäulengymnastik. Ich atme ständig dann ein, wenn ich ausatmen soll. Das fordert mich vor allem im Kopf. Eventuell ist das ja gewollt, so habe ich weniger Zeit, darüber nachzudenken, wo das gerade wie weh tut 😉

Tatsächlich spüre ich, dass ich im Bauch und im unteren Rücken schlappig bin. Ich könnte das jetzt aufs Fasten schieben. Oder freundlich nicken, weil, genau da sind meine Schwachstellen. Neben dem ständigen Essen und dem Konsum von Zucker habe ich auch noch eine ganz schwache Muskulatur in Bauch und Rücken. Und daher rühren die (zugegebenermaßen leichten) Beschwerden, die hier und da auftreten. Ich weiß schon lange, dass ich mehr Bewegung und mehr Krafttraining für diesen Bereich benötige. Einfach nur Walken oder Tanzen wird die Situation nicht verbessern. Es braucht eine gute Mischung aus verschiedenen Anteilen. Ich darf für mich herausfinden, was ich noch in meinen normalen Alltag, daheim, integrieren kann …

Mir geht es super nach der Pilates und ich überlege, was ich mit der gerade geweckten Energie noch positives anfangen könnte …

10:00 Uhr

Ich habe die Wahl zwischen, hinlegen, ausruhen, schreiben, lesen oder bei Regen eine Runde walken. Normalerweise würde ich wohl liegen und ruhen und dabei lesen und noch einen Kaffee trinken und einen von den Pralinen essen. Ich entscheide mich daher für die unnormalen Sachen und ziehe mich um. Wetterfeste Kleidung, Regenjacke, ab dafür! Es ist so richtig pieselig doofes Wetter, und ich laufe zügig. Weil, dann bin ich auch zügig zurück 😉

Insgesamt 2,6 Kilometer in 28 Minuten, dabei am Anfang steil bergauf. Ich bin – total stolz auf mich! Haare nass, Jacke nass, Hose nass, Larissa strahlt. Ich fühle mich hervorragend! Krass gutes Gefühl! Ich habe die Langsamkeit von heute morgen abgelegt, zumindest für den Moment.

11:00 Uhr

Im Anschluss gibt es Entspannung in Form von Akkupunktur für mich. Ich bin umgezogen und pünktlich. Ich bin bisher zu jeder Anwendung pünktlich gewesen, und in der Regel auch stressfrei. Ich kenne die Wege und weiß, wann ich mich wie vorbereiten muss, um pünktlich vor Ort zu sein.

Unpünktlichkeit war bis dato eine Schwachstelle bei mir. Oft bin ich gut 5 Minuten zu spät, weil ich – zu spät beginne, aufzubrechen. Mir Dinge vorher einfallen, die ich noch so eben erledigen will. Dieses halt. Es ärgert mich selbst schon länger und ich arbeite an dem Thema. Hier gelingt es gut, und ich hoffe, dass ich das mit in den Alltag nehmen kann. Zu wissen, wie lange dauert welcher Schritt, und dann rechtzeitig die Schritte gehen.

In der Akkupunktur liege ich eine halbe Stunde. Das könnte entspannender sein, wäre die Liege breiter. So schaue ich die ganze Zeit, dass mir die Hände nicht runter rutschen. Das ist ein wenig anstrengend, ich spüre das in den Schultern. Der Rest ist angenehm und auch nach dem Liegen komme ich gut hoch. Mein Kreislauf ist schon den ganzen Tag (und auch den gestrigen Tag) stabil. An der Stelle ein Danke, lieber Körper. Du machst das hervorragend! Ich darf dich öfter wertschätzen, weil, du bist der Hammer!

12:00 Uhr

Brühe. Bäh. Heute schmeckt mir das noch schlechter als gestern. Am liebsten würde ich die Brühe ausfallen lassen. Sie ist echt – naja, trinke ich sie eben. Der Tomatensaft hingegen schmeckt super! Vermutlich bin ich krank?

Um 12:30 Uhr haben wir dann Fastengruppe und es entsteht ein schöner Smalltalk auf dem Flur, weil unsere Ernährungsberaterin unseren Termin vergessen hat. Ich tapere zur Rezeption und lasse sie ausrufen. Danach bin ich stolz auf mich, weil ich mich in Bewegung gesetzt habe, um Dinge anzustoßen. Wir hätten sonst noch sehr lange gewartet, weil sie den Termin gar nicht auf der Uhr hatte …

Es tut gut, mit allen zusammen zu sprechen und zu hören, wie geht es den Anderen. Was beschäftigt sie. Wie hat das Abführen mit dem Glaubersalz funktioniert. Wer hat Kopfschmerzen, wer ist müde, wer hat Hunger.
Ich stelle erstaunt fest, dass ich keinerlei Kopfschmerzen habe (nur gestern, kurz, nach dem Mittagessen in diesem lauten Speisesaal), dass ich wach bin (müde habe ich gut abgelegt vorhin) und dass ich mich satt fühle. Perfekt! Und ein bisschen fühle ich mich, als müsste ich bald mal auf Toilette. Und als ginge das nicht so von alleine.

Wir bekommen Tipps, wie wir zwischendurch noch abführen können. Mit Traubensaft, zum Beispiel, und natürlich geht es auch mit einem Einlauf oder nochmal mit Glaubersalz. Ich schaue, was im Laufe des Tages und heute Abend mit dem Apfelsaft passiert und entscheide dann, was ich tue. Vermutlich kaufe ich erstmal den Traubensaft. Und dann – würde ich es nochmal mit Glaubersalz probieren, wenn sich nichts tut.

13:00 Uhr

Tatsächlich zwickt mich der Darm, als würde diese Brühe wie ein Stein drin liegen. Unangenehm. Ich gönne mir eine kleine Pause mit dem Leberwickel, wirklich auf 20 Minuten begrenzt. Danach ist schon Wirbelsäulengymnastik.

Die Wärmflasche auf dem Bauch, schlafe ich kurz ein. Powernap. Mir geht es danach hervorragend! Gut durchblutet und startklar für eine Runde Gymnastik. Die letzte sportliche Betätigung des Tages.

Und auch die schönste sportliche Betätigung des Tages! Die Therapeutin ist so eine charmante, fröhliche, begeisternde Frau, dass es einfach Spaß macht, Übungen zu probieren, die im Grunde weh tun – wegen mangelnder Muskulatur. Da hilft jetzt – dran bleiben. Die Übungen sind schlicht und ich sollte sie mir gut merken können, für daheim. Wir werden sehen …

14:00 Uhr

Die Zeit zwischen der Wirbelsäulengymnastik und bevor ich meinen Sohn abhole, nutze ich, um das Zimmer nochmal zu lüften und nebenbei zu schreiben. Was ich gerade tue. Es ist immer noch kalt und nass draußen. Bäh. Macht aber nichts, ich fühle mich dennoch ganz wohl. Meine Aufmerksamkeit für mich und meinen Körper, der heute großartiges geleistet hat, schiebe ich jetzt bewusst in Richtung Kind. Jetzt ist seine Zeit, und ich schaue, wie ich ihn unterstützen kann, damit er wieder ganz fit wird. Ich bin gespannt, wie es ihm inzwischen geht und auf was er jetzt Lust hat. Angerufen hat mich heute niemand, so dass ich davon ausgehe, dass es ihm gut geht. Die Absprache heute früh war, meldet euch, wenn es notwendig ist.

Da sich niemand meldete – war es wohl nicht notwendig.

Ansonsten fühle ich mich – wohl. Da ist nichts, was zwickt. Da ist kein Hungergefühl. Da ist kein Verlust- oder Mangelgefühl. Da ist einfach nur ein normaler Tag, an dem ich meinen Sohn in der Betreuung abhole.

15:00 Uhr

Kaum in der Betreuung angekommen, werde ich wieder weggeschickt – das Kind malt noch und möchte sein Kunstwerk in Ruhe fertig stellen. Damit! Kann ich gut umgehen – mein Weg führt mich direkt zurück ins Zimmer, mein Buch holen. Mein erstes bisher angelesenes Buch, dass ich gestern abend fast fertig gelesen habe. Es begleitet mich den Rest des Nachmittags –

Mein Sohn findet ein paar Minuten später ein Ende und kommt erstmal mit mir aufs Zimmer. Er macht einen fitten Eindruck und wir überlegen, was wir mit dem Rest des Nachmittags anfangen sollen. Ich denke über Bücher nach, er über Herumrennen mit seinen Freunden.

16:00 Uhr

Das Kind rennt. Ich sitze. Im Foyer. Und lese. In besagtem Buch. Parallel kämpfe ich mit meinem inneren Schweinehund, der vorher mit mir durch die Cafeteria gegangen ist. Da gab es Kuchen. Und auch Kaffee. Ich konnte ihn riechen. Keine gute Idee, so alles in allem. Mir ist jetzt nach Kaffee und Kuchen und das allgemein bekannte Nachmittagstief erwischt mich volle Breitseite. Ich habe Gelüste.
Ich lenke mich mit lesen ab und trage mich für morgen zum Basteln ein. Beschäftigung hilft. Ich darf lernen, dass ich gegen 16:00 Uhr nicht tatenlos lesend irgendwo herumsitzen sollte. Bewegung oder Beschäftigung mit den Händen ist sinnvoller.

17:00 Uhr

Das Buch ist dabei wirklich spannend und neigt sich dem Ende. So wie die kleine Krise, die ich erstmal mit zum Abendessen nehme. Wir sitzen im großen Raum, die Kinder sind ein klein wenig spinnert und ich löffele stoisch meine Suppe. Heute Mittag gab es Gulasch. Heute Abend Reissalat mit Thunfisch. Ich bin neidisch. Ich möchte auch gerne Reissalat essen. Mit Thunfisch. Ich gebe es ungern zu, aber gerade bin ich doch in den Mangel gerutscht, dabei fühlte ich mich vor 3 Stunden noch diesem überlegen. So kann es gehen.

Der Pflaumensaft einer Freundin, die ebenfalls fastet, hilft. Er ist süß. Intensiv. Lecker. Vollmundig. Fühlt sich nach echter Nahrung an. Diese Brühe hingegen, nun ja. Ich esse sie. Wir respektieren einander …
Der Pflaumensaft soll abführend wirken. Lassen wir uns überraschen, ich denke ja schon seit heute Vormittag, dass da was lauert.

18:00 Uhr

Mein Sohn zieht weiter, zu einem Freund, und ich sitze im Zimmer, mit grummeln im Bauch und den letzten Seiten im Buch. Meine Unruhe und meine Lust, zu essen, haben nachgelassen. Mein Darm lässt auch nach, beziehungsweise durch, der Pflaumensaft wirkt. Ganz einfach. Voll gut!
Parallel trinke ich natürlich auch noch viel Wasser. Heute werden es locker wieder 2,5 Liter, zusätzlich noch der Tee und die Brühe und die Säfte. Bin gut durchwässert.

19:00 Uhr

Gemeinsame Abendzeit mit dem Kinde. Ich merke, dass ich kaum noch Kraft für den Tagesausklang habe. Mein Buch ist ausgelesen. Ich habe ein Sudoku gemacht. Und jetzt – darf ich noch vorlesen, und im Grunde bin ich dafür zu müde. Da kommt eine kleine Gereiztheit und biegt um die Ecke. Ich muss mich wirklich zusammenreißen, um nicht ungehalten zu werden. Was auch immer!

Zusätzlich juckt es, erst am Bauch, dann an der Brust, dann gefühlt überall. Was auch immer! Bestimmt vertrage ich diese Brühe nicht. Oder – ich bin einfach ein wenig überreizt und brauche Ruhe. Oder – meine Haut arbeitet und braucht mehr Feuchtigkeit. Ich überlege, nachher noch in die Sauna zu gehen

20:00 Uhr

Gemeinsam Zähne putzend findet mein Sohn doch noch lachend ins Bett. Ich schaffe es, meine juckende Gereiztheit in den Griff zu bekommen. Vor Erleicherung möchte ich sofort ins Bett gehen. Das aber – verkneife ich mir, ich schreibe erst noch. Wie ich mich fühle. Gerade – leicht gereizt. Irgendwie zwickt auch gerade alles. Der Plan, nachher noch in die Sauna zu gehen, erscheint mir sinnvoll. Mein Kreislauf ist top in Ordnung. Die Hitze wird mir gut tun. Danach gibt es Öl auf die Haut und schlafen.

Ich weiß, dass ich morgen mit frischer Energie aufwachen werde. Es wird auch nichts mehr jucken. Es darf auch zwischendurch anstrengend sein. Den Lohn für die Mühe werde ich ernten. In Form von wunderbar weicher Haut, und ich Form von Durchhaltevermögen. Ich habe es geschafft, anzufangen. Das allein war mir in den letzten Monaten nicht mal im Ansatz möglich. Und, ich schaffe es, das durchzuhalten. Das wird mir ein Fest!

21:00 Uhr

Ich habe mich ausgeschrieben. In letzter Zeit überlege ich, wie es daheim weiter gehen soll. Mit dem Schreiben. Mit dem Sport. Mit der Intuition. Auch beim Essen.

Und dann gehe ich duschen und in die Sauna. Der Magen grummelt noch ein wenig, von dem Pflaumensaft. Er hält aber still und ich sitze in der Sauna auf der zweiten Stufe. Das ist ausreichend für heute. Und es tut gut. Die juckende Gereiztheit verschwindet völlig.

Die kalte Dusche danach schafft mein Kreislauf auch ohne Probleme und wie die letzten Tage geht es danach direkt aufs Zimmer. Jetzt stehe ich hier,

22:00 Uhr

eingeölt und mit einer Maske im Gesicht, die ich in 5 Minuten abnehmen werde. Danach geht es direkt ins wohlig warme Bett, schlafen.

Mein Tag endet erholt und entspannt. Wunderbar!

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