Kur Tag 15

15 Tage sind wir schon hier. Verrückt, nächste Woche Mittwoch sind wir schon wieder daheim, wie schnell die Zeit doch vergeht! Nur beim Fasten fühlt sich das heute eher langsam an. Zäh, am Nachmittag. Juckend, am Abend. Es juckt mir in den Fingern, einen schönen Kaffee mit geschäumter Milch zu trinken 😉

Das – ist okay so. Der zweite Tag im Fasten ist meist der schwierigste Tag. Und da mir das bewusst ist, kann ich das auch gut annehmen. Genauso gut, wie den Regen draußen. Ist halt Regen. Ja, wir hatten jetzt öfter mal Regen. Meist aber kam doch noch die Sonne durch. Davon abgesehen, darf man sein Leben und seine Laune nicht am Wetter ausrichten. Und dennoch gebe ich zu – es beeinflusst die Stimmung mitunter maßgeblich. So wie Essen auch …

Ich bin ein wenig in ein kleines Lust-Loch gefallen am Nachmittag, dass ich dann mit Buch-Lesen gestopft habe. Parallel ist das Kind herumgerannt und hat sich völlig ausgepowert. Erstaunlich. Gestern Abend hatte er noch Fieber. Das ist gänzlich verschwunden und das normale, pure, übersprudelnde Kind hüpft hier durch die Gegend. Der Regen stört ihn nicht. Er tobt mit anderen Kindern in der Turnhalle herum. Umso schöner!

Mir fehlt dabei das, was meine erste Kur in Grömitz an der Ostsee hatte. Und ich meine nicht die Ostsee. Die war auch mitunter kalt oder voller Quallen und wir hatten damals auch nicht ständig gutes Wetter. Was wir hatten, war eine Turnhalle. Also, zusätzlich zu den anderen Turnhallen, die wir auch hatten (und an die ich mich gerade nicht erinnern kann, aber ich nehme an, dass ich da auch Wirbelsäulengymnastik hatte?), gab es eine Halle für die Kinder. Zum Toben. Zum Klettern. Mit einem Haufen Matten und Bauklötzen, große Bauklötze zum Klettern, Bälle gab es und noch vieles mehr. Bei Regen war das der Place to be. Es war herrlich!

Ich überlege gerade, ob wir ein Schwimmbad und eine Sauna hatten. Und ja, ein Schwimmbad gab es, da waren wir auch ab und an. Sauna, keine Ahnung. Ich war zu dem Zeitpunkt auch noch nicht so intensiv im Sauna-Geschäft 😉

Jedenfalls, es gab vor allem – mehr Platz für die Kinder. Mehr Spielfläche. Einen größeren Spielplatz. Irgendwie war es größer. Ob es deshalb besser war? Ich weiß es nicht. Mir fehlt nur dieser Bereich für die Kinder, zum Spielen. Den gibt es hier auch, unten, vor der Sporthalle und vor dem Club, ist ein Bereich. Mit Tischtennisplatte und Tischkicker. Da trifft sich die Jugend. Und ab und an ist die Turnhalle auch frei und alle können darin spielen. Es fehlen dabei nur die Matten und die Bauklötze, um Dinge zu bauen.

Es ist okay, wie es hier ist, definitiv. Und doch – eine weitere Mutter-Kind-Kur werde ich nicht im Odenwald verbringen. Ich kenne jetzt hier so ziemlich alles und das nächste Mal – denke ich über Spiekeroog nach. DAS wäre großartig! Vermutlich muss man sich dafür aber 2 Jahre im voraus anmelden 😉

Da ich alle zwei Jahre Anrecht auf eine Kur habe, werde ich das definitiv versuchen. Mich rechtzeitig kümmern und dann an die Nordsee fahren. Klingt nach einem guten Plan.

Meine sonstigen Pläne sind, die letzte Woche bewusst zu geniessen UND zu lernen, dass Genuss nicht mit Essen verbunden ist. Ein Tag kann auch wunderschön sein, wenn ich nicht esse. Diese Kausalität Essen – Alles ist gut ist ja auch nicht so normal. Oder? Ich stelle bei diesen Gedanken fest, dass ich damit nicht alleine bin. Ich wäre froh, diese Gedanken in die Wüste schicken zu können. Eine neue Bewertung schaffen zu können. Mich unabhängig zu fühlen.

Ich bin gespannt, was die nächsten Tage im Fasten bringen. Vielleicht ja genau das. Noch überlege ich, am Samstag einen Ausflug mit einer befreundeten Familie zu unternehmen und mein erster Gedanke ist, ich kann dann ja gar nichts essen auf dem Ausflug. Verrückt. Dabei geht es ja um den Ausflug und nicht um das Essen …
Da habe ich noch einen weiten Weg vor mir.

Jetzt – dusche ich mich und gehe in die Sauna und schaue, wie mein Körper damit umgeht. Ich bin echt gespannt! Gerade erinnere ich im übrigen auch die Sauna in Grömitz. Es gab sie! Und ich war 2-3 dort. Die Erinnerung, sie kommt auch manchmal in Schüben.

Egal ob Ostsee oder Odenwald, ob Tobeturnhalle mit Bauklötzen oder ohne, Kur ist in jedem Fall – wirklich gut! Ein intensiver Prozess mit mir selbst. Müsste ich morgen abreisen, hätte ich schon sehr viel wertvolles gewonnen in dieser kurzen Zeit. 15 Tage. Und ich reise nicht morgen ab 😉

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