Flamingo

Heute geht es um Flamingos! Wobei, tatsächlich geht es heute um Entspannung, um Regen und um Farben. Meine Farben. Allen voran, das Pink. Und das Grün. Eventuell auch das Grün und dann das Pink. Eine Kombination also, die ich auch in Pastell gerne um mich habe. Rosa und Mint. Dazu kombiniere ich auch auf dem Sofa ein Weinrot und ein Gelb.

Schöne, kräftige Farben. Schöner, kräftiger Regen. Meinen neuen Bademantel, er ist übrigens grün, habe ich heute ausgeführt. Sein erstes Mal in der Sauna. Hat ihm gut gefallen! Sein Vorgänger, der weiße Bademantel mit den Blumen, war ein wenig traurig. Da wird man alt, ein wenig ausgeblichen und schon wird man ersetzt. Das ist fast ein wenig traurig. Der Nutzen lässt nach. Darüber – will ich in meinem sehr entspannten Hirn allerdings gar nicht nachdenken.

Ich bin heute mit einem Flamingo geschwommen, zumindest im selben Pool. Der Flamingo und ich, im Sonnenschein, wir beide nackt, er Pink und ich (noch) ziemlich weiß. Intensive Sonnenbestrahlung hatte ich noch nicht dieses Jahr, und in der Regel tut mir das auch gar nicht gut. Ich werde auch eher rot davon 🙈

Heute bestand keine Gefahr für meine Haut, weil ich mich, neben dem Schwimmen, brav im Schatten aufgehalten habe oder den Bademantel trug. Ich war aufmerksam. Mit mir selbst. Auch, was den Aufenthalt in der Sauna anging. Also, rundum.

Rundum wohlfühlen und ausruhen stand auf dem Programm für heute. Ein Tag frei. Ab und an ein Tag frei ist sehr wichtig für mich. Ich unterschätze selbst oft, wie anstrengend mein Alltag mit den Kindern und dem Job ist. Und ohne Unterstützung eines Partners. Ja, ich weiß, es kann auch sehr anstrengend mit Partner sein… Und auch Mütter, die einen Vater mit im Haushalt haben, brauchen Auszeiten. Definitiv! Die dürfen sich allerdings, wie wir alle, selbst um ihr Wohl kümmern.

Für mich sind Auszeiten doppelt wichtig. Ich habe die Aufgabe, gut für mich zu sorgen, um nie wieder so krank zu werden, wie ich es in der Vergangenheit war. Und, ich habe alle Themen, emotional und finanziell, alleine. Das macht einen Unterschied, ob man alleinerziehend mit Partner oder ohne Partner ist….

K5 wurde entsprechend vormittags vom Vater abgeholt, K4 ist schon gestern Abend zum Vater gegangen. Ich gehe an freien Tagen sehr gerne in die Sauna. Einer der Orte, an denen ich wirklich zur Ruhe komme. An denen ich wirklich abschalte. Ich habe heute viel gelesen und noch mehr geschlafen, rund um vier Aufgüsse, die ich gemacht habe. Mehr – wollte ich nicht. Das war genau richtig, genau ausreichend.

Der Regen kam am Nachmittag, und er kam heftig. Mit großen Hagelkörnern und krass viel Regen auf einer Stelle, sprich, von drinnen mit Blick auf die Liegewiese hatte ich einen Regenschleier vor Augen. Das war mehr als nur ein wenig Regen. Das war intensiv.

Mein letzter Aufguss war um 18 Uhr und danach bin ich raus – in den Regen –

Faszinierend. Wann stand ich das letzte Mal freiwillig still im Regen? Nackt? Ich habe durchaus schon im Regen gestanden, oft fluchend, um dann zu lachen, durch Pfützen watend, nass wie ein Pudel. Jeans, die an der Haut kleben, Wasser, das aus den Haaren und übers Gesicht läuft, Shirts, die magisch durchsichtig werden.

Ich erinnere einen Sommerregen in meiner Kindheit, bei dem ich raus auf den Freisitz gegangen bin (Freisitz, ein anderes Wort für Terrasse) und im Regen tanzte. Das war ein belebendes, lebendiges Gefühl, dem ich heute nackte Haut hinzu füge. Dem Gefühl. Wie hat sich das heute angefühlt, nassgeschwitzt, nach dem Aufguss, im Regen…
Reinigend
Echt
Frei
Lebendig
Wach
Klar
Mit allen Sinnen
Euphorisch
Lachend
Belebt
Vollkommen da, im eigenen Körper
Nass, auch das 🤣
Nackt

Danach bin ich noch geschwommen. Und habe mich anschließend eingeölt und wieder hingelegt und wieder – geschlafen. Ganz müde von all den wachen Sinnen, die heute um mich waren. Sonne, auf der nackten Haut. Regen, auf der nackten Haut. Öl, auf der nackten Haut. Ich habe mich sehr wohl gefühlt, in meiner nackten Haut. Obwohl ich nicht perfekt bin. Gerade, weil ich nicht perfekt bin.

Sauna, das ist auch immer ein Üben für mich. Viel intensiver verbringe ich selten Zeit mit mir selbst. Und vermutlich ist auch das genau der Grund, warum ich das in der Regel alleine tue. Ich will für mich sein. Ohne Ablenkung. Nur Ruhe. Und Regen. Und ein Flamingo.

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