I feed the monkey

Und, mit was?

Es ist, wie ich es gestern schon gesagt habe, ich beginne langsam wieder, mit der Wäsche im Bad und dem Kühlschrank, der gesäubert werden will. Die Blumen, die ich zum Geburtstag bekommen habe, habe ich endlich umgetopft und für ein Leben mit mir und mit wenig Wasser auf meinem Balkon vorbereitet. Außerdem habe ich Blumenleichen, die ein Leben mit mir nicht überlebt haben, im Biomüll verschwinden lassen.

Schande lasse ich gerne verschwinden, im Müll, im Schrank, im Keller, in den Socken. Doch manches davon ist halt dennoch da und ich stolpere dann im Keller über unfertige Prozesse von “kann das weg oder ist das Kunst”.

Und dann, nach dem Austopfen, setze ich mich erstmal auf einen freien Stuhl auf dem Balkon und atme durch. Und falle auf mein Handy rein, das mir einen Moment der Erholung verspricht, haha, auf Instagram. Ja, genau. Da bekommt der Affe Zucker. Und Infos über Zucker. Und Infos über Ordnung.

Infos über Nagelpilz und Schmerzen im Großzehengrundgelenk finde ich auf Insta nicht, dazu habe ich andere Seiten gegoogelt, die mir auch nicht wirklich weiter helfen. Entzündungsarm essen. Keine Milch, kein Schweinefleisch, kein Zucker, kein Weißmehl, um ein paar der Übeltäter zu nennen. Und habe ich nicht genau dafür gefastet, um mehr Bewusstsein zu schaffen?

So einfach ist es dann leider doch nicht, die kleinen und großen Übel kleben ordentlich an mir herum. Und sind dabei auch das einzige, was ordentlich ist. Immerhin. Mein Fuß jaunert dabei und schmerzt und ich fürchte, ich muss mich dem peinlichsten Thema meines Lebens dann doch stellen. Tolle Wurst 😅

Dabei weiß ich gar nicht, ob das wirklich das peinlichste Thema ist. Es rangiert allerdings ganz weit oben bei den Themen, bei denen ich gerne mein Unvermögen oder die Depression als Ausrede heranziehe. Und zum Teil ist das berechtigt, weil es mit zum Krankheitsbild gehört. Jedenfalls in meinem Krankheitsbild hat der Punkt “kann sich nur schlecht um sich selbst kümmern” ganz viel bunte Farbe. Vermutlich, um davon abzulenken, was das denn wirklich bedeutet.

Affenfutter

Ich lasse mal die dreckige Spüle und die Pflanzen auf dem Balkon außen vor. Auch sie zahlen auf das Konto ein, das so bunt daher kommt. Mit dem niemand rechnet. Es sind dabei allerdings die harmlosen Auswüchse.

Viel schlimmer sind die anderen Dinge. Wie, Parodontose. Die habe ich mir eingefangen, mehrfach, auch, weil mein Immunsystem ab und an leidet. Und, vor allem, weil regelmäßiges Zähneputzen mich völlig (!!) überfordert hat. Über Jahre! Es ist erst seit gut einem Jahr dauerhaft besser und seit der Kur und der gemeinsamen Zahnputzzeit mit K5 habe ich es definitiv so gut im Griff wie nie zuvor.

Ja, ich hatte immer mal Phasen, in denen es besser lief. Immer dann, wenn ich in Behandlung war 🙈

Also, Zähne. Da darf jetzt ein Haken dran. Ich gehe auch regelmäßig zum Arzt und der weiß, wer ich bin und was los ist. Das tut gut! Er hält mich nicht für komplett bescheuert.

So einen Arzt brauche ich jetzt auch für das nächste Thema. Meine Füße. Samt Nagelpilz, der seit über 10 Jahren Probleme macht, denen ich gerne ausweiche. Konsequente, tägliche Pflege ist genau das, was meinen Pflanzen auf dem Balkon so gut tut 🙈

Ich will mich an der Stelle nicht selbst schlecht machen. Ich habe einiges ausprobiert, ich war auch beim Arzt und ich habe auch die wirklich heftigen Medikamente genommen, die es für dieses Problem gibt. Geholfen hat bis heute nichts davon. Entweder, weil mir die Ausdauer oder die Konsequenz gefehlt haben. Oder, weil es noch der falsche Zeitpunkt war.

Ich weiß jedenfalls, ich will auch barfuß laufen können im Sommer, ohne mich zu Tode zu schämen. Und ich schäme mich auch ohne den Pilz, weil, ich habe absurd hässliche Füße mit Riesenzehen und dazu breit und groß. Mir passen nur wenige Schuhe… Und offene Schuhe trage ich nie. Sandalen, zuletzt, als K1 ein Baby war. Das ist bald 27 Jahre her.

Das ich mir selbst die Liebe und die Pflege meiner Füße bisher nicht gegeben habe, und mich stattdessen mit Zucker selbst füttere, stimmt mich traurig. Ich möchte traurig gegen fröhlich, stolz und glücklich eintauschen. Und dazu gehört wohl – hinschauen, sprechen, einen Arzt finden, der nur im Naturheilverfahren arbeitet, und mein Immunsystem stärken. Dazu – viel Geduld!

Schlechte Gewohnheiten brauchen ganz viel Zeit, um sich zu wandeln in liebevoll kümmernde Gewohnheiten. Ich darf meinen Affen weiter füttern. Mit guten Gedanken und Hoffnung. Ich habe die Kraft in mir, zu heilen. Wenn meine Psyche heilen kann, können meine Füße das jetzt auch.

Zur Fußpflege gehe ich schon regelmäßig. Als nächstes kommt ein Gespräch mit meiner Heilpraktikerin und lesen, lesen, lesen. Ich will herausfinden, was dieser fiese Pilz mir wirklich erzählen will. Warum er da ist. Was sich ändern darf.

Weil, eines ist klar. Ich darf verändern. Das liegt in meiner Verantwortung!

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