ich hab zu viel!

Dass ich das mal sage! Zuviel! Ich! Die ich gefühlt im Mangel bade. Ich, das Mängelexemplar, habe zu viel!

Natürlich habe ich ab und an zu viel. Also, zu viel Arbeit, zum Beispiel. Oder, zu viel Wäsche. Oftmals zu viele Gedanken. Seit Sonntag zu viele Mückenstiche. Garantiert zu viele lustige Taschenbücher.
Selten zu viel Geduld. Davon hätte ich gerne mal zu viel. Wobei ich feststellen kann, Geduld, das ist ja Mangelware.

Von was habe ich denn heute zu viel? Sonne? Mückenstiche? Kommentare?
Na, Kommentare können es nicht sein, davon habe ich eindeutig zu wenig 😉

Tatsächlich habe ich ein zuviel an Progesteron und Estriol. Estradiol hingegen ist sehr ausgewogen. Mein Hormonstatus hat sich ordentlich verändert, hin zu einem zu viel. Erfreulich, dass ich meinen Blick darauf gerichtet habe, bevor aus dem zu viel ein neuer Mangel entsteht. Weil das zu viel in diesem Fall die Symptome mitbringt, die ein zu wenig auch hat. Zu viel Progesteron ist wie zu wenig Progesteron. Es kann psychische Beschwerden verursachen, trockene Haut, Müdigkeit und Unruhe.

Ein zu viel an Estriol kann durch die gleichzeitige Nutzung von Creme mit Hyaluron bedingt sein. Also, auch Gesichtscreme oder Körpercreme zahlen auf das Konto mit ein. Das war mir nicht bewusst – jetzt ist es das. Für gegen die trockene Haut 😉
Da habe ich heute richtig was gelernt! Frauen, die eine Hormonersatztherapie fahren, sollten immer auch hinschauen, was sie drumherum nutzen. Eventuell wissen das Andere auch, kennen also den Zusammenhang zwischen Hyaluron und Estriol. Ich gebe zu – ich kannte den Zusammenhang bis heute nicht. Und freue mich, weil, ich lerne ja gerne dazu. Davon kann ich nie zu viel haben.

Ich darf jetzt die Menge verringern. Anpassen, an eine neue Lebenssituation. Mein letzter Hormonstatus wurde bestimmt, da war ich noch in der Perimenopause, vor zwei Jahren. Perimeno ist die heiße Phase der Wechseljahre. Mal kommt die Periode. Mal kommt sie monatelang nicht. Dann geht es wieder. Um wieder aufzuhören. K5 ist bereits ein sogenanntes Wechseljahreskind. Ich bin mit 41 schwanger geworden. Es ging los, rund um meinen 40. Geburtstag. Mit 50, jetzt, bin ich Postmeno. Ich bin durch. Ich habe fertig. Und es fühlt sich prima an! Ich fühle mich genauso weiblich wie vorher. Und muss mir keine Gedanken mehr um Verhütung machen. Grandios. Jetzt fehlt nur – der Partner dazu 😉

Also, ich. Und mein Hormonstatus. Haben sich verändert. Umgestellt. Neu justiert. Und ich habe gerade zu viel von einigen Dingen. Das zu viel verteile ich um, sprich – ich creme kein Estriol mehr und die Menge an Progesteron wird auch weniger. Und dann pendele ich mich (so der Plan!) auf eine Menge ein, die für mich passend ist. Damit ich mich rundum wohl fühle.

Irgendwie ist es wie mit Allem. Egal ob Progesteron, Nudeln oder Mückenstiche. Es gibt für alles ein passendes Maß. Ein ausreichend. Die Balance zu finden, zwischen zu viel und zu wenig, das ist die hohe Kunst. Und, hinzuhören auf mich selbst, weil, was für Andere das passende Maß ist, kann für mich schon zu viel oder zu wenig sein.

Die einheitliche Formel für passende Wechseljahresglücksmomente, es gibt sie wohl nicht. Wir ticken alle anders. Ich hatte nie Hitzewallungen und konnte immer gut schlafen. Unruhe kenne ich, aber eher aus der Depression heraus. Meine Depression während meiner Wechseljahre, bewiesen ist nichts und doch zahlt es mit Sicherheit gegenseitig aufeinander ein. Es ist und war und wird nie wieder. Und es ist gut so, wie es ist.

Zu viel. Es darf auch mal zu viel sein. Wichtig ist, dass diese Dinge, wie eine Hormonersatztherapie, ebenso regelmäßig angesehen werden wie – andere vorsorgende Dinge. Wir gehen regelmäßig zum Zahnarzt und zum Frauenarzt (manche von uns, meist die Frauen) und ebenfalls regelmäßig darf man den Hormonstatus bestimmen lassen. Es hilft! Vor allem, während der Wechseljahre, aber sinnvollerweise auch an anderen Stellen. Bei Kinderwunsch, um ein Beispiel in den Raum zu stellen.

Für echte Informationen zum Thema Hormone empfehle ich, Menschen zu suchen, die sich damit auskennen. Ich verstehe ein wenig, wie sich Hormone im Körper gegenseitig bedingen. Es ist ein fein abgestimmtes Orchester und braucht einen Dirigenten, der gesund ist. Mit wachem Gehör. Die Einflüße von außen sind oft massiv und lenken ab. Und dann kann es zum Ungleichgewicht kommen. Außerdem verändert sich immer mal was im Orchester – die erste Geige wird neu besetzt, der Kerl an der Bratsche hat sich das Handgelenk gebrochen und die Frau an der Tuba ist in Elternzeit. Und dann braucht es ein wenig Unterstützung! Sonst klingt das alles irgendwie schräg.

Meine Unterstützung ist hormonell ausgebildet und ausgeglichen. Das ist wohltuend, so kann ich mit meinem kleinen Wissen auf ihr großes Wissen zurückgreifen und muss mir weniger Gedanken machen. Ich weiß, ich bin in guten Händen. Und kümmere mich weiter um andere Teile meine Gesundheit. Ich habe ja noch mehr zu viel. Zu viel Bauch.

Zu viel Bauch. Zu viel Progesteron. Zu viel Estriol. Zu viele Mückenstiche. Das juckt mir in den Fingern!

Du hast Fragen zum Thema Wechseljahre? Oder suchst einen Kontakt, der dich hormonell fachkundig beraten kann? Ich kenne da jemand 😉
Die kann ich weiterempfehlen!

Und jetzt bringe ich mich weiter ins Gleichgewicht. Ich will möglichst ausgeglichen sein. Kein Mangel. Kein Über. Ein Mitten. Die Mitte stärken!

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