Tatsächlich ist es eher ein Zweiwochenrückblick, da ich das Reflektieren und Lernen in der Woche zuvor ausgelassen habe. Jedenfalls in diesem Rahmen. Tatsächlich tue ich weiterhin nicht viel Anderes. Ich reflektiere. Ich lerne. Ich schaue hin. Ich schaue aktuell auch sehr genau hin, vor allem dahin, wo nichts ist. Also, in meine Kindheit. An die ich nur bruchstückhafte Erinnerungen habe. Ich bin eher erinnerungslos, und das hat sicherlich Gründe. So wird man seine schlechten Erinnerungen los. Man blendet sie aus und gießt Zuckerguß mit Perlchen drüber. Es wird in den nächsten Wochen sicherlich immer mal Rückblicke geben, auf die Bruchstücke, die da sind. Auch in der Hoffnung, damit noch mehr hervorzukitzeln. Auf freundliche Art und Weise.
In der Behandlung von Trauma habe ich mich ein wenig umgelesen. Es gibt auch hier viele Ansätze von vielen Menschen. Ich habe vor drei Wochen mit meiner Heilpraktikerin eine Aufstellung gemacht, für die Situation mit dem Vater von K3 und K4. Noch 10 Jahre nach der Trennung bin ich hier verstrickt in alte Verhaltensmuster. Die sind erfolgreich aufgebrochen. Natürlich auch, weil ich inzwischen stark genug dafür bin. Dennoch – es hat sich etwas verändert. Ich bin gelassener, reagiere nicht mehr auf seine Spitzen und verbalen Verletzungen. Wir hatten in der vergangenen Woche ein letztes Treffen mit dem Jugendamt und der Familienhilfe. Unsere Maßnahme ist beendet. Und es war das erste Treffen, an dem ich nicht wütend aus dem Zimmer gegangen bin. Weil mich sein Verhalten nicht mehr betrifft. Und interessant, er hat sich auch gar nicht verhalten. Als wäre mein Abschied in der Familienaufstellung bei ihm angekommen.
Vielleicht. Ist diese Form des Bewusstmachens für mich selbst schon ausreichend. Ich denke, ich werde den Themen meiner Kindheit mit Aufstellungsarbeit begegnen. Bevor ich mich auf die Suche nach der passenden Therapie mit den für mich passenden Menschen mache, gehe ich zu den Menschen, die ich schon kenne und die bisher immer passend helfen konnten. Ganz einfach.
Füße
Die Füße sind in den letzten Wochen gut rumgekommen. Die Einlagen für die Schuhe sind bestellt und können diese Woche schon abgeholt werden. Sehr gut. Ich bin gespannt, wie und ob sie helfen. Angepasst sind sie für ein paar Turnschuhe von Brooks, die ich in der Kur gekauft habe. Die passen hervorragend und eigentlich bin ich in denen auch schmerzfrei.
Ich habe mich außerdem weiter mit Barfußschuhen beschäftigt. Eine Stimme aus dem Orthopädiefachgeschäft hat mir abgeraten, es sei denn, ich laufe grundsätzlich auf unebenen Untergrund. Das wäre das richtige für Barfußschuhe. Unser Laufen auf glatten Böden und Asphalt hingegen wäre eine Strafe für Füße und in meinem Fall eher kontrainduktiert. Parallel wollte er mir ein paar maßangefertigte Schuhe verkaufen, die all meine Probleme sanft auffangen. Für 240 Euro ein paar offene Schlappen für den Sommer. Da hatte ich dann einen offenen Mund. Also – ja, Schuhe sind teuer. Nein – diesen Invest werde ich diesen Sommer nicht mehr machen. Ich soll auch erst die Einlagen einlaufen und dann kann man die Schuhe anfertigen lassen, also vor Mitte bis Ende August wird das nichts. Da ist der Sommer auch schon rum. Und ich will immer noch keine offenen Schuhe tragen. Da bin ich einfach noch nicht.
Ich laufe aktuell barfuß im Büro. Das kostet mich mehr Überwindung als man mir das ansieht. Den Füßen scheint es gut zu tun, ich bin schmerzfrei. Auch wenn ich meine ollen Ballerinas anhabe, die auch gar kein Fußbett haben (sehr nah am Barfußschuh) bin ich schmerzfrei, aktuell. Sobald ich die Turnschuhe anhabe, sticht es im Gelenk und ich muss sehr langsam machen. Es ist unangenehm.
Da bleibt jetzt nur – ausprobieren. Egal was Andere sagen, was ach so gut sei für meine Füße. Am Ende entscheiden das nicht die Anderen, sondern meine Füße. Ich habe beschlossen, ich trage, was mir gut tut. So einfach!
Ernährung
Ernährung ist gestrichen. Ich esse. Ich halte mein Gewicht. Punkt. Fasten ist auch gestrichen. Ich arbeite seit Wochen unter Hochdruck und habe keine Ruhe fürs Fasten. Das ist aktuell einfach zu viel. Also habe ich den Plan, jetzt in der kommenden Woche zu fasten, ad akta gelegt. Es muss auch passen. Dinge wie das Fasten brauchen Ruhe und eine innere Bereitschaft, die ich gerade null mitbringe. Ich bin gerade innerlich im Aufruhr.
An einige selbsterhobene Regeln halte ich mich allerdings weiterhin. Ich vermeide Zwischenmahlzeiten am Vormittag (nachmittags schaffe ich das noch nicht). Ich esse kaum Süßes. Ich putze abends mit meinem Sohn die Zähne und esse danach nicht mehr. Alles in allem ist das gut. Letzte Woche hatten wir auch eine Art Wochenplan, allerdings nicht ausgedruckt. Nur im Kopf.
Mir ist bewusst, das mir ein fester Plan sehr hilft. Auch, um die Kinder gesund zu ernähren. Und wenn ich noch ein wenig abnehmen will, um mich noch wohler in meinen Kleidern zu fühlen, darf ich vorausschauend planen. Der Plan ist also, für die kommende Woche planvoll zu kochen und gut vorzubereiten.
Bewegung
Das Fahrrad steht still, das Auto bewegt sich. Ich schäme mich. Es ist aber aktuell so viel schneller, mit dem Auto zu fahren. Und ich habe so viele Termine wie selten zuvor. Ich war auch in der vergangenen Woche bei etlichen Ärzten, rund um Fuß, Zähne und Brust. Auch eine Mammographie und Sonographie war dabei, sowie Blutabnehmen und Blutwerte anschauen. Dazu Sporttermine mit dem Sohn und etliche Termine für die Firma. Ich fahre Auto. Es ist okay.
Ansonsten habe ich mit dem Smart Hula ein wenig Erfolgserlebnisse erlangt. Weiter üben hilft. Am Anfang konnte ich das blöde Dinge keine 20 Sekunden in Bewegung halten. Inzwischen komme ich auf 3-4 Minuten am Stück. Dann lässt die Kraft in Bauch und Rücken rapide nach und ich muss kurz pausieren und neu starten. Ich hatte sogar einmal eine Art Muskelkater im Rücken. Insgesamt komme ich auf 6-7 Minuten Hula am Tag. Das ist sehr wenig, ich weiß. Für mich ist es sehr viel, ich weiß. Ich bin nicht so der Typ “täglich 30 Minuten”. Überhaupt etwas zu tun, ist schon viel getan.
Diese Woche beginnt meine Krankengymnastik / manuelle Therapie für den Kiefer. Ich bin sehr gespannt darauf! Das Physiotherapiezentrum, in dem ich die Anwendungen bekomme, bietet auch freies Training an. Das will ich mir anschauen. Ich denke, das will und werde ich auch wieder machen. 2-3 x die Woche an Geräten trainieren, um Muskulatur aufzubauen. Gerade ist das mehr mein Thema, als im Wald joggen zu gehen. Der Wald ist für Spaziergänge da.
Ich habe also Pläne. Und ich übe. Das ist gut. Da kann ich auch ab und an mit dem Auto fahren.
Ordnung
Planvoll gehe ich momentan nicht mit der Ordnung um. Dennoch geht es in kleinen Schritten voran. Am Wochenende kam Besuch, das hat mich zum wirbeln motiviert. Ich lerne daraus, dass ich öfter Besuch einladen sollte 🙂
Davon abgesehen wird die Ordnung in der Küche immer besser. Wenn man einmal einen gewissen Standart erreicht hat, ist es deutlich einfacher, den auch zu halten UND ihn zu erweitern. Das ist quasi ansteckend. Und schon wird der Apothekerschrank aufgeräumt. Es räumt sich in kleinen Schritten.
Fürs Sommerfest der Firma habe ich auch unser Wikingerschach mitgenommen, das im Keller ziemlich ins Hintertreffen geraten war. Ich musste also – Dinge zur Seite räumen. Das habe ich direkt zum Aufräumen genutzt. Vorletzte Woche kam auch der Sperrmüll, der hat einiges an Dingen mitgenommen. Gestern waren es nur ein paar Bücher, die den Weg aus dem Keller in eine Kiste vor die Tür gefunden haben. Zu Verschenken. Mich von Büchern zu trennen ist das Schwerste für mich. Naja. Mich von Zeitschriften zu trennen, ist leider auch das Schwerste für mich. Es geht voran. Auch, in kleinen Schritten.
Es kam außerdem die schriftliche Kündigungsbestätigung für die Zeit. Es wird sich also in Zukunft kein Zeitungsstapel mehr im Wohnzimmer bilden, ungelesen. Das ist beruhigend. Es ist mir schwergefallen, zu kündigen, weil es einem “ich habe diese Aufgabe nicht bewältigt” gleichkommt. Aber, hey. Ich habe erkannt, dass ich diese Aufgabe nicht bewältigen kann, und aus dieser Einsicht heraus gehandelt. Wenn das nicht cool ist! Zeitung lesen kann ich, wenn die Kinder groß sind.
Die Kinder helfen aktuell freiwillig mit. Ich glaube, meine Bewegung in Richtung Ordnung ist ansteckend.
Fazit
Ich stelle zu hohe Anforderungen an mich, immer noch. Ich will Alles, am Besten sofort. Ich merke gerade sehr deutlich, dass das so ist. Und das ich mehr Rücksicht auf mich nehmen darf. Die letzten Wochen waren Mega erfolgreich in der Firma, ich arbeite aktuell für zwei und bin – stolz darauf. Auch das ist eher kritisch zu betrachten. Warum bin ich stolz darauf? Wäre es nicht besser, die Kraft in mich selbst zu stecken? Mit planvoller Ernährung und Bewegung?
Ich lasse mir das durch den Kopf gehen. Und bin ansonsten dennoch stolz auf mich. Weil ich einen Mega guten Job mache! Daheim, mit mir und den Kindern und im Job. Bisschen viel Tempo ist es gerade, es darf dann die nächsten Wochen wieder ruhiger werden. Auch mit all den vielen Arztterminen, die wir alle miteinander hatten. Es gab auch Termine für die Kinder –
Das wird jetzt wieder weniger, die Krankengymnastik startet und läutet hoffentlich eine Phase mit mehr Ruhe ein. Ich lasse mich überraschen. Ich werde berichten.
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