nehme mit, ein Zelt, Isomatte, rosa Blümchenteller und den Bollerwagen! Einen großen Koffer, einen kleinen Koffer und jede Menge – Jacken. Man weiß ja nie, was einen erwartet …
Ich habe völlig vergessen, dass ich damals vor sieben Jahren ein Zelt mitgenommen habe in den Urlaub. Ich frage mich gerade – welches Zelt? Das meiner Tochter? Hat sie mir das geliehen, damals? Oder war es noch das ganz alte Zelt von Aldi? Das windschiefe Ding? Weil, das große Familienzelt vom Jack, das hat garantiert nicht auch noch in den Polo gepasst. Außerdem ist das direkt mit ausgezogen, samt Ex-Mann.
Also, dieser Urlaub mit Baby, kaum höre ich die erste Tonspur ab, muss ich schon über mich selbst lachen. Ich bin so aufgeregt und aufgedreht! Gerade losgefahren! Total übersteuert! Viel “ähm” und “und” und “weiß ich auch nicht”. Heute würde ich wohl die ganze Zeit “genau” sagen. Oder so. Es ist jedenfalls absolut faszinierend, mir zuzuhören.
Ich erinnere, damals, als ich losgefahren bin, dass mich die blanke Panik erfasst hat und ich im Auto geheult habe. Weil ich gar nicht mehr wusste, warum in aller Welt tue ich das? Wo will ich hin? Was ist mein Ziel? Ich habe keinen Plan! Mein ganzes Leben hat keinen Plan! Wo soll das enden? Diese Phase der Abreise kommt in Tonspur 7. Nach zig Kilometern und der ersten Aufregung fällt die Adrenalin-Kurve bedenklich ab und hinterlässt mich weinend.
Das war keine Reise ohne Selbstzweifel. Sinnkrisen. Gedankenschleifen. Es war aber auch oft – einfach nur sehr witzig.
Für den Moment atme ich noch das Gefühl, einfach losgefahren zu sein. Mit diesem Zelt im Auto, an das ich mich gar nicht erinnern kann 😉
Dieser Kick, wenn die Achterbahn losfährt und langsam die Steigung hochkriecht und das Herz klopft und dann … geht es auf einmal rasant in etliche Kurven und manchmal auch über Kopf. Die einen krallen sich dabei am Sicherheitsbügel fest. Und die anderen reißen kreischend die Arme über den Kopf …
Ich bin mit meinem Projekt Buch gerade erst losgefahren 😉
Was kommt in diesen Koffer?
Stephanie aus der 28TageContent-Community hat mich heute gefragt, was ich denn brauche. Also, wirklich brauche. Ein Buch schreiben. Ja. Täglich im Blog schreiben. Ja. Klar war und ist, mit der Teilnahme an 28TageContent habe ich nicht direkt auch eine Stunde mehr pro Tag geschenkt bekommen …
Es sind weiterhin 24 Stunden am Tag und ich darf weiterhin überlegen, wie ich die fülle. Was soll rein, in diesen Koffer? In den kleinen, fürs tägliche Gepäck? Passt da noch – eine halbe Stunde Fleißarbeit für Content hinein?
Tatsächlich bin ich durchaus erstaunt, was so alles in diesen Koffer passt, Tag für Tag. Nach der Entscheidung, was hineinpassen soll, findet sich wie durch Zauberhand auch immer noch ein Fleckchen Platz. Erstaunlich.
Heute habe ich meine Fleißarbeit in den Abend gelegt. Damit habe ich bereits letztes Jahr gute Erfahrungen gemacht und siehe da, es geht im Grunde ganz einfach. Ab 20 Uhr ist K5 im Bett (in letzter Zeit auch öfter etwas später) und meist dödele ich dann so durch die Wohnung. Da wird ein wenig in der Küche aufgeräumt oder die Waschmaschine gestellt. Es ist eine etwas unruhige Zeit, bis ich mit K4 auf dem Sofa lande um unsere Lieblingsserie zu schauen. Im vergangenen Jahr war es Dr. House. Der hat uns übrigens bis in den Januar begleitet … Wir haben es geschafft, alle 8 Staffeln durchzuschauen. Ein Jahr unsres Lebens. Begleitet von Dr House. Mein armer Teenager!
Der geht später vermutlich auch am Stock 😉
Er und ich und Dr. House, an manchen Tagen des letzten Jahres war das auch das Highlight meines Tages … Je nachdem, was der Rest des Tages so zu bieten hatte. Oder, wie hoch der Grad meiner Müdigkeit war. Weil, Regeneration war auch schon im vergangenen Jahr ein vernachlässigtes Thema.
Mehr Zeit habe ich also nicht, mein Koffer ist weiterhin nur 24 Stunden groß. Bleibt, die Zeit sinnvoll zu verpacken. Eine Scheibe von 30 Minuten habe ich heute abgeschnitten und auf 20 Uhr gepackt. Spannend, heute war K5 pünktlich im Bett. Das tut ihm auch morgen früh noch gut! Und ich, ich habe also begonnen, diese 30 Minuten im Koffer zu füllen. Mit Tonspuren, mit Tippspuren. Ich laufe los. Und wenn ich ankommen will, dann ist mir schon klar, dass ich auch im März laufe. Und im April. Und voraussichtlich auch im Mai …
Wenn ich mein Buch schreiben will, dann darf das in meinem Zeitkoffer ordentlich mit eingepackt werden. An den meisten Tagen. Und Dinge wie, bei Linkedin im Feed abhängen, sind so wichtig wie das Zelt damals, als ich mit K5 nach Holland gefahren bin. Das ist Platz im Koffer, den ich sinnvoller nutzen kann …
In diesem Sinne hat sich die Antwort gefunden. Ich brauche halt ein klareres Ziel. Einen festen Termin. Und dann noch: Durchhaltevermögen. Das alles, zusammen, verpackt, in einen rosa Koffer 😉
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