Kur Tag 13

Das wird eine kurze Daily Seife. Ich habe spontan beschlossen, ganz detailliert aus dem Fastenkosmos zu berichten. Und dann ist – im Grunde alles gesagt – mehr als sonst gesagt – aus dem Nähkästchen der Emotionen berichtet. Es könnte auch das Plumpsklo des Ungesagten sein.

Heute war ja alles dabei. Auch emotionale Verwirrung. Ich habe in allen Situationen hingefühlt. Das ist per se nicht angenehm. Eher im Gegenteil. Lieber wäre mir, ich rege mich auf und schimpfe, und esse dazu einen Kuchen. Das hilft.

Aufgeregt und geschimpft habe ich dennoch, halt ohne Kuchen. Man findet die Gründe hier, es lohnt nicht, sie nochmal zu erzählen … Fasten, Tag 1

Mir sind die Gründe dahinter bekannt, bewusst, einzig, ich habe noch keine gute Lösung gefunden. Ich gerate sofort und ungebremst in ein Gedankenhamsterrad und in einen Überforderung. Ich will es allen Recht machen, meinem Sohn, seinem Vater, dabei vergesse ich gerne, wie wichtig ich bin! Wenn es mir schlecht geht, weil ich mich ärgere, weil ich Dinge tue, die ich im Grunde gar nicht will. Dann. Wie geht es dann meinem Kind, wenn ich gereizt reagiere, angespannt bin, vielleicht aggressiv werde? Und ist es dann nicht sinnvoller, erst zu schauen, WAS WILL ICH? Und dann, was wollen die Anderen und passt das irgendwie dazu?

Was will ich?

Rosa Überschriften, zum Beispiel. Die mag ich! Rosa ist sowieso eine sehr schöne Farbe! Neben grün!

Was will ich sonst noch? Fröhlich sein! Den Lachflash von heute Abend, den hätte ich gerne öfter. Der fühlt sich gut an, überall. Im ganzen Körper. Alles wackelt. Und mein Kind wackelt am allermeisten, vor lauter Freude. Zu sehen, wie er reagiert, auf meinen Lachflash, das stimmt mich fröhlich und nachdenklich gleichzeitig. Weil – ich behaupte, dass es mir schon die ganze Zeit gut geht. Hier, auf Kur. Davor, daheim. Ich bin gelassen, habe Geduld, wir machen einen Haufen albernen Kram. Und dennoch – so wie vorhin, das hatte ich lange nicht. Und ihm hat das gut gefallen. Ein wenig traurig, dass er davon offenbar weniger bekommt als ich denke.

Ich weiß noch, wie albern ich mit seinen Geschwistern war, damals. Vor allem mit K1 und K2. Da war ich selbst ja noch ein Kind. Mitte 20. Ich hatte mehr als eine Flause im Kopf. Eine wunderbare Zeit war das. Ich habe die meisten Dinge nicht so ernst genommen. Geschadet hat uns das nicht. Gefastet habe ich damals auch. Geschadet hat mir das nicht. Von daher ist es doch ganz gut, dass ich das jetzt wiederhole. Für mehr Freude.

Ich war auch damals ab und an gereizt, müde, aggressiv und doof drauf. Das nur am Rande erwähnt. Ich war nicht durchgehend kichernd auf dem Klo. Aber – und hier ein Aber – es gab auch Lachflashs. Ich kann mich heute noch daran erinnern. Wenn die Zellen lachen, speichert der Körper dieses Gefühl ab. Und ich lache heute deutlich weniger. Wobei – letztens hat es mich im Büro erwischt, unverhofft, beim gemeinsamen Tischtennisspielen. Ich musste dann auch dringend aufs Klo. Vor lauter Lachen habe ich glatt Inkontinenzia gespielt. Klar war danach auch – der Beckenboden möchte trainiert werden! Regelmäßig!

Nun denn. Das dazu. Heute viel Pipi und Kaka-Land. Das darf auch mal sein. Außerdem war heute noch Ostern und somit hatte es keine Anwendungen. Viel Freizeit, das Haus war dabei allerdings wieder etwas leerer. Einige Besucher waren dennoch da. Ich nehme an, dass es morgen deutlich ruhiger werden wird im Haus. Meinem Sohn ist das gar nicht mehr so bewusst gewesen. Das wird morgen seltsam werden, den ganzen Tag in der Betreuung zu sein. Ohne Hüpfburg, ohne Mittelalterspektakel und ohne alberne Mama.

Wobei, die bekommt er dann ja am Abend zurück, die alberne Mama. Mal sehen, wie es mir morgen geht, nach dem ersten “richtigen” Tag im Fasten. Ich freue mich jedenfalls darauf. War ich letzte Woche öfter unsicher, ob ich das wirklich will und ob ich das wirklich schaffe, stellt sich diese Frage heute Abend nicht mehr. Ich bin ganz klar! Ich will Fasten! Und ich will dem Vater von K5 das nächste Mal direkt und ohne Vorwürfe ein Nein sagen. Ganz in Ruhe und ohne schlechtes Gewissen. Die vielen doofen Gefühle, die hier aufploppen bei einem Ja, das ein Nein sein wollte, die brauche ich definitiv nicht. Das sind quasi die Schlacken, die aus meinem Geist gerne abtransportiert werden wollen. Auch dafür – ist Fasten.

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