Die Perlen des Tages
Ein gesegneter Tag! Ich bin dankbar für diesen ausgeglichenen Tag, der Abschied fällt jetzt leichter. Weil wir so im Jetzt waren, sich ein schöner Moment an den anderen gereiht hat, wie die Perlen einer Kette. Die ich tragen werde, in der Zukunft. Von der ich nicht wusste, in der Vergangenheit. Die nur geknüpft werden kann im Jetzt.
Jetzt! Ist der beste Zeitpunkt!
Sauna
Ich sitze hier, nach der Sauna. Tag 21. Ist vorbei. Um mich, Chaos. Es ist ein wenig unordentlich bei uns. Etwas gepackt? Ich habe jede Menge gepackt! Allerdings keinen Koffer, keine Tasche und auch keine Tüte. Nicht mal eine Mini kleine Tüte. Ich bin eher so Typ – morgen, zwischen 8 und 9, eine Stunde mit Musik und Volldampf, und dann sind wir hier raus. Das habe ich letztes Jahr sogar mit Corona und Fieber geschafft. Da schaffe ich das morgen locker.
Die emsige Aufbruchsstimmung der letzten Tage, insbesondere des heutigen Tages, hat mich kurz verunsichert. Um dann zu lächeln und mir zu denken, es macht halt Jeder wie es notwendig und gut ist. Ich mache es anders. Es ist ohne Bewertung. Hoffe ich zumindest.
Morgen gehen wir erstmal in Ruhe frühstücken, wie immer, von 7 bis 8. Ich bin hier zum entspannen! *kichert*
Von der Sauna habe ich mich eben verabschiedet. Sonst habe ich immer vor der Sauna geschrieben, heute war das zeitlich unmöglich. Die Sauna wäre ansonsten geschlossen gewesen.
Ich lag nochmal entspannt auf der dritten Stufe, habe mich nett unterhalten, ein wenig meinen Bauch gestreichelt und festgestellt, dass der wieder normal gewölbt ist und ich ihn trotzdem lieb habe. Ja, ein Teil des Gewichts ist wieder drauf nach dem Fasten. Ja, das ist normal. Ja, das ist okay für mich. Ja, ich bleibe dran.
Auch – an der Sauna. Die besuche ich ja regelmäßig auch daheim, und darauf freue ich mich! Das ist dann doch was anderes als hier. Und hier war es auch wunderbar, jeden Abend gegen 21:30 Uhr für eine Runde in der Sauna zu sein. Ruhe für die Nacht.
Basteln
Natürlich, am letzten Tag gab es nochmal basteln, da gehen wir natürlich basteln! Basteln im Bastelkeller mit der Bastelgaby, das hat uns jetzt mehrere Wochen begleitet und wir haben es geliebt. Anfangs war das den Anderen noch nicht so bewusst, wie schön das ist – jetzt, am Ende, war der Raum fast wegen Überfüllung geschlossen …
Mein Sohn hat zum Abschied noch ein schönes Armband geflochten, mit einem goldenen Band, türkisblauem Verschluss und einer Perle, die an Ladybug erinnert. Er ist glücklich. Außerdem konnten wir Gaby eine Packung Wolkenschleim in gold abkaufen. Und Anregungen für ein gemeinsames Basteln daheim mitnehmen. Naja, und wenn ich morgen einen Anhänger für das Auto brauche, dann nur, weil ich nicht weiß, wo ich all das Gebastelte unterbringen soll.
Spaziergang im Wald
Ein letzter Spaziergang. Diesmal in Gesellschaft. Mit zwei Fastenladys und unseren Kindern. Ich habe meinen Sohn früher abgeholt in der Betreuung für diesen gemeinsamen, letzten Ausflug und das war die beste Entscheidung ever. Ich dachte ursprünglich, ich würde den Spaziergang gerne nur mit den Frauen machen, ohne Kinder. Dann war klar, deren Teenager kommen auf jeden Fall mit. Und dann habe ich überlegt, will ich das. Und will ich eventuell auch mit Kind?
Ich hätte es sehr bereut, wenn er hiergeblieben wäre. Es war so ein schöner Spaziergang! Hin in den Nachbarort, sind wir eine lange Runde gelaufen. Die, die ich alleine gelaufen bin, während Wolken um mich herum zogen. Zurück aus dem Nachbarort die kürzere Strecke. Und auf dem Weg ist uns aufgefallen, wie sehr sich die Natur doch verändert hat. Die ersten Bäume stehen im hellgrün. Die ersten Blätter wachsen. Es wird Frühling.
Und es versönt mich so! Wir hatten in Darmstadt schon deutlich mehr grün als es jetzt heute hier ist. Und ich hatte mich auf Frühling gefreut. Und dann hatten wir – Winter, bei Anreise, und braune Felder und totes Gehölz. Und jetzt – wächst Alles. Auch wir. Über uns hinaus.
Kaffee und Kuchen
Auch das gab es heute! Einkehr in dem kleinen schönen Café im Nachbarort, und eine bewusste Wahl an Cappuccino und Kuchen. Eine gute Wahl! Die Kinder hatten tolle Pommes, wir saßen draußen, etwas Windverzaust. Mein Sohn hat sich im angrenzenden (kleinen) „Tierpark“ vom Esel verabschiedet, den er sogar gestreichelt hat, von den Hühnern und auch von den Kaninchen.
Ich habe mich vom Café verabschiedet und all dem Alles Gute gewünscht.
Als wir letztes Jahr wegen meiner Corona-Infektion abreisen mussten, hat mich vor allem das sehr traurig gestimmt. Dass ich noch nicht fertig war mit Kaffee trinken in diesem Café. Und heute war ich einfach dankbar, dass wir diesen Spaziergang geplant haben und – tatsächlich spazieren waren.
Hilfe für Andere
Es waren etliche Kinder in dieser Kur krank. Teilweise über längere Zeit. Teilweise sehr kurzfristig, wie die Tochter einer Fastenlady, die gestern noch erkrankt ist. Ich habe heute eine Stunde auf das Mädchen aufgepasst, damit die Mutter an einer letzten wichtigen Therapiestunde teilnehmen konnte.
Als sie mich gestern um diesen Gefallen gebeten hat, habe ich direkt Ja gesagt. Und dann überlegt – will ich das wirklich? Es gab ein kurzes, egoistisches Grummeln, vergleichbar mit diesem „ich will ohne die Kinder spazieren gehen“. Und dann – wich dieses Grummeln dem schönen Gefühl, dass ich helfen will.
Es war eine ruhige Stunde, die Kleine hat geschlafen, ich habe gelesen und die Planung für das Essen der nächsten Tage begonnen.
Es war eine besondere Stunde, es hat mich mit großer Freude erfüllt, zu sehen, wie gut es der Mutter dazu gegangen ist. Ein wertvolles Geschenk. Zeit!
Hilfe für mich selbst
Was tun, wenn die Massage wegen Krankheit ausfällt und ich mich doch so sehr darauf gefreut hatte? Enttäuscht sein, im ersten Schritt, was wohl verständlich ist. Und dann? Im Bett sitzen und lesen und sich betrübt fühlen. Das kann ich gut. Mich betrübt fühlen. Was kann ich noch?
Aufstehen. Den Topf und die Vase zurückbringen und das Pfand dafür abholen. In der Physiologischen Abteilung nachfragen, ob es nicht vielleicht irgendeinen anderen freien Slot gibt, den ich stattdessen nutzen kann, für ein Bad oder eine Fango. Das Nein aktzeptieren. Aufs Zimmer gehen. Überlegen, setze ich mich wieder ins Bett und fühle mich schlecht? Oder was tue ich?
Ich habe! Keinen Grund, traurig zu sein, wegen einer Massage. Oder weil ich keinen Platz mehr in der Fasziengymnastik bekommen habe. Ich kann ja auch für mich selbst Gymnastik machen und mich auch selbst an der Schulter entlasten und massieren. Und das – habe ich dann auch getan. Ich habe tatsächlich Gymnastik gemacht auf dem Zimmer, ziemlich lange sogar. Immer mit ein paar tänzerischen Abwandlungen und Auflockerungen. Bloß keine mechanisch gleichen Übungen, das langweilt mich sehr. Es ist eher ein fließendes Spiel geworden. Um dann unter fließendem Wasser zu einer warmen Dusche zu werden. Um sich dann einzucremen und eine Gesichtsmaske zu werden. Um sich dann lesend auf das Zimmer einer anderen Mama zu setzen und auf deren kranke Tochter aufzupassen.
Das! Habe ich heute morgen getan, und. Das! Ist mein Kurerfolg.
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