mich freuen, für

(heute ist ein ziemlich guter Tag! mir hat es sehr gut getan, gestern mal mit mir selbst Tacheles zu schreiben! das hat mich weiter gebracht, das Hirn ist angelaufen und insgesamt sind es drei Punkte, die meine Müdigkeit ausgelöst haben. zwei davon kannte ich schon gestern, einer kam heute dazu. ich freue mich sehr darüber, das erkannt zu haben – und auch sehr umgehend gedreht zu haben in eine gelöste Situation – für mich ist heute ein ziemlich guter Tag!)

Ich freue mich für mich! Und ich freue mich auch immer sehr für meine Kinder, wenn sie – Erfolge feiern, glücklich sind, ein Spiel gewinnen, eine Präsentation gut halten können, all das! Besonders freue ich mich, wenn ich ihr Wachstum sehe, ihre Entwicklung, wenn sie kleine oder große Schritte gehen. Natürlich ist das im Babyalter besonders wunderbar, weil es so rasant geht. Es wächst und gedeiht ununterbrochen. Niemals wieder geht so viel Wachstum in so kurzer Zeit. Und doch denkt man ab und an, meine Herren, wie lange dauert das denn?
*kichert*

Gerade gestern, in meinen ersten 5 Minuten Raumrettung, habe ich alte Passfotos von K5 gefunden. Da war er knapp 3 Jahre alt. OMG! So ein süßer Fratz! Er war so ein wunderbares Baby und Kleinkind, ohne Worte! Und dann – schaue ich mir den Schuljungen an, den ich im Hort abhole, mit einer neuen Schürfwunde am Bein, verklebten Haaren und diesem spitzbübischen Gesichtsausdruck, und natürlich ist er immer noch wunderbar! Nur halt – älter wunderbar. Und habe ich bei K1 damals gedacht, er möge bitte NIEMALS älter werden (da war er auch so 2-3 Jahre alt), komme ich doch heute gut damit klar, dass er 26 ist. Ja, er ist älter geworden. Ja, ich stehe sehr auf die kleinen Kinder mit all dem, was sie mitbringen. Ja, sicherlich ist das einer der Gründe, warum ich so viele Kinder habe. Babys und Kleinkinder, da geht mir das Herz auf. Ganz weit. Viel weiter geht es kaum.

Ich mag Kinder auch, wenn sie älter sind, so allgemein gesprochen. Dennoch würde ich wohl, würde ich mit Kindern arbeiten, mir immer die ganz Kleinen aussuchen. Das fasziniert mich ungemein! Diese Entwicklung, diese Kommunikation, dieses Welt-Verstehen. Es ist wahnsinnig faszinierend!

Ich liebe meine Kinder auch, obwohl sie älter geworden sind 😉
Und manchmal vermisse ich meine Kinder als Babys, als Kleinkinder. Dann tauche ich in der Erinnerung ab und spüre dieses unfassbar enge Band, das zwischen uns besteht. Schön und ein wenig melancholisch ist das dann, weil, natürlich verändert sich dieses Band, wird dünner und länger, verliert an Farbe, wird irgendwann unsichtbar und bleibt dennoch – hoffentlich für immer, oder so lange, wie wir leben.

Heute war ich mit den Kindern, K4 und K5, beim Minigolf. Da wünsche ich mir ja manchmal mehr Bänder, vor allem Geduldsbänder …
Minigolf ist wie Mensch-ärgere-dich-nicht mit meinen Kindern. Der Neid frisst sie nahezu auf. Der Kleine kann dem Großen keinen Erfolg gönnen. Wir jubeln, weil K4 mit einem Schlag einlocht, der kleine Bruder schreit, tobt und wirft seinen Schläger ins Gebüsch. Weil er enttäuscht ist, dass er das nicht mit einem Schlag schafft. Ja, er bekommt sich gut wieder in den Griff, und ja, ich bemühe mich um eine sinnvolle Anleitung, damit er seine Gefühle gut wahrnehmen kann.

Neid. Verdammt, das ist mir doch sehr bekannt. Und ich habe es auch bei den Geschwistern erlebt. Es hat sich in den meisten Fällen abgemildert, und auch K5 wird passende Strategien für dieses Gefühl an die Hand bekommen. Dennoch erinnert es mich sehr an mich. Konkurrenz und das Gefühl, auch so gut sein zu wollen. Nie so gut sein zu können. Frust. Missgunst. Mal von all den anderen Gründen abgesehen, stört mich heute vor allem die Missgunst. Dieses sich nicht für den Anderen freuen können. Das stellt mich für ein Rätsel. Ist das schon immer so? Oder hat er diesen Wesenszug ganz neu? Er verliert nicht gerne. Er verliert sogar sehr schlecht, das allerdings wird langsam besser. Wir üben. Wir spielen. Wir reden. Wir fühlen. Wir sammeln auch Spielfigueren, die auf den Boden geflogen sind, wieder auf. Ich habe Geduld.

Dieses – ich freue mich nicht für dich – ich glaube, es ist schon länger da. Ich stehe dem ein wenig unerfreut gegenüber. Ich wünsche mir mehr Freude, mehr Feiern, mehr Erfolge feiern, auch die der Anderen. Diese Missgunst zwischen Geschwistern, ich habe davon gehört, dass das “normal” ist. Ich erlebe es auch immer noch viel oft zwischen K3 und K4. Der Jüngste im Bunde hat das auch schon erlebt, zu oft wahrscheinlich.

Mein Plan? Mehr Feiern. Sich mehr freuen, an den Erfolgen der Anderen. Das tut auch mir gut, die ich Neid als ganz besonders doofes Gefühl im Rucksack mit mir herumtrage. Ich möchte gerne die Gefühle tauschen und diesen Neid gegen die Freude eintauschen. Auch über die Familie hinaus. Eine Kollegin hat ein geiles Projekt vorangebracht? Freude und Feiern! Und nicht überlegen, wie blöd das ist, dass ich das nicht vorangebracht habe …

Ja, ich glaube, dieses Gefühl steckt auch in mir und die Kinder spüren das. Ich darf, wie mit so ziemlich allen Dingen und Gefühlen, mit gutem Beispiel voran gehen. Ehrgeizig, um Ziele zu erreichen, und dabei voller Freude, wenn Andere dieses Ziel schon erreicht haben.

Mehr Feiern! Ich freue mich mit dir!

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