Re: Tag 7

Ich erinnere einen Mangel an Zeit an Tag 7 im Februar: Tag 7


Mangelhaft. Jemand in die Mangel nehmen. Es mangelt an den grundlegenden Dingen. Mitunter auch an Respekt. Das Gegenteil des Mangels ist der Überfluss, das Überangebot. Ein Überfluss an Zeit. Was würde ich wohl damit anstellen?

Immerhin kann ich lesen, dass ich genug Zeit habe, um mich mit anderen Menschen zu vergleichen, um daraufhin neidisch zu werden auf deren Zeit. Das lässt sich feststellen. Mit etwas weniger Zeit in diesem Bereich kann ich nur glücklicher werden. Es ist also ganz wichtig, dass ich viel Zeit mit sinnvollen Aufgaben verbringe – die verhindern, dass ich Zeit habe, um mich mangelhaft zu fühlen!

Habe ich verstanden! Und tatsächlich hatte ich in den letzten Wochen nur wenige Vergleichsmomente, die mich Zeit und Nerven gekostet hätten. Und das ist ein richtig gutes Gefühl! Das ist der Weg, den ich weitergehen will. In Fülle beschäftigt, zufrieden mit dem, was ist.

Zu Lieben, was ich tue.

Heute habe ich liebevoll Gesangsunterricht gehabt, eingekauft, gekocht, Abendessen gemacht und danach mit K3 eine Partie Schach gespielt. Außerdem mit K5 das Sams weitergelesen und gleich liebe ich es, mit K4 auf dem Sofa zu sitzen und eine Folge Dr. House zu schauen.
Im Job habe ich kommuniziert. Auch das liebe ich.

Kommunikation ist meine Leidenschaft!

Tatsächlich ist das miteinander kommunizieren, sei es im Spiel, beim Essen oder im Meeting, meine liebste Beschäftigung. Wenn ich ab und an darüber sinniere, dass ich gerne dieses Café hätte, dann weiß ich schon auch, warum. Weil ich dann hinter der Theke stehe und mit Menschen spreche. Über deren Leben, deren Zeit, deren Mangel oder deren Überfluss. Ich ahne, meist sprechen die Menschen an der Theke nicht über den Überfluss, sondern über den Mangel. Über das, was weh tut.

Was tut mir weh?

Aktuell – sind es nur Phantomschmerzen. Manchmal denke ich, ich müsse noch mehr schaffen an einem Tag. Noch mehr Themen aus meinen Beiträgen ziehen, zum Beispiel. Mehrwert liefern. Dabei bin ich am Ende des Tages manchmal so müde (Hilfe, da ist es wieder, das kleine, unschuldige Wort, bei dem die Kinder immer rufen: stimmt gar nicht! Ich bin nicht müde!), dass der einzige Mehrwert auf meinem Kissen zu finden ist. Es ist mehr wert, wenn ich schlafe, als wenn ich vergleichsweise mangelhaft vor mich hin sinniere 😉

Ich nehme aus den ersten Postings aus den 28TagenContent wahr, dass ich immer und immer wieder die schweren Themen hochhole. Vergleich. Unsicherheit. Müdigkeit. Erschöpfung. Zeit.

Ich lese nichts von Euphorie, Stolz, Mut, Freude – oder wenn, dann nur zwischen den Zeilen. Ich lese meist, dass ich denke, ich müsse mich noch mehr optimieren. Ordentlicher werden. Mehr Struktur schaffen. Dann, wenn ich das gelernt habe, dann. Werde ich gut sein.

Pustekuchen. Da kann ich lange darauf warten, gut zu sein – wenn ich erst gut bin, wenn meine Wohnung aufgeräumt ist, werde ich wohl schlecht sterben oder gar nicht, weil, noch nicht fertig! Keine Zeit! Ich muss noch aufräumen! Hier ist keine Ordnung!

Ist natürlich bullshit, ich brauche keine Ordnung, um gut zu sein. Ich bin gut, so, wie ich bin! Und ich sollte besser über die Dinge schreiben, die beim Vergleichen immer verstummen. Die positiven Dinge. Die, die ich bin, und stolz darauf, die zu sein, die ich bin. Anders. Ich. Eigen. Artig. Frech. Wild. Humorvoll. Verrückt. Kichernd. Fröhlich. Stark. Mutig. Und verdammt stolz darauf!

Zeit, sich dessen bewusst zu werden, dass ich nicht nur tue, was ich liebe, sondern dass ich liebe, wer ich bin.

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